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038 - Das zweite Leben des Mortimer K.

038 - Das zweite Leben des Mortimer K.

Titel: 038 - Das zweite Leben des Mortimer K.
Autoren: A.F.Morland
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Apartment…«
    »Schön, daß Sie es erwähnen. Vielleicht kann ich es einrichten, Sie einmal zu besuchen.«
    »Tun Sie das. Mein Verlobter würde sich über Ihren Besuch bestimmt sehr freuen.«
    »Warum habe ich das Pech, immer an Mädchen zu geraten, die schon in festen Händen sind? Es muß an mir liegen. Ich ziehe das Unglück anscheinend an.«
    Lächelnd ging die Stewardeß weiter, und Bannisters Gedanken kehrten zu Professor Kull zurück.
    Nach Tokio war der Wissenschaftler verschwunden. Bannister hatte alle Anstrengungen unternommen, um Kulls Spur wiederzufinden.
    Vergeblich.
    Der Professor hatte seine Spur gekonnt verwischt. Brücken, die eventuell zu ihm hätten führen können, brach er rechtzeitig ab. Daß dabei Menschen ihr Leben lassen mußten, war für Mortimer Kull beinahe eine Selbstverständlichkeit.
    Wie gesagt, keine der von Bannister unternommenen Anstrengungen hatte gefruchtet. Aber dann erreichte den CIA-Agenten ein Anruf in New York, wo er Zwischenstation bei einer reizenden Polynesierin machte, die von ihm nicht genug kriegen konnte.
    »Noel«, sagte Paul Poone, der Mann am anderen Ende des Drahtes. »Ich glaube, unsere Pechsträhne ist zu Ende.«
    »Was heißt das im Klartext? Ich tu’ mir mit dem Dechiffrieren so schwer.«
    »Professor Kull – dein Busenfreund… Bist du an ihm noch interessiert?«
    »Mehr denn je, Paul.«
    Paul Poone lachte. »Wußt’ ich’s doch.«
    »Von wo aus rufst du an?«
    »London«, antwortete Poone knapp.
    »London! Wie um alles in der Welt kommst du nach London?«
    »Hat man es dir verheimlicht? Es gibt Flugzeuge. Das sind diese großen silbernen Vögel, die so laut brummen, wenn sie aufsteigen.«
    »Ach, die.« Noel Bannister grinste bis über beide Ohren.
    »Mir kam zu Ohren, daß Professor Kull in London einen Stützpunkt seiner Organisation schaffen will«, berichtete Paul Poone.
    »Sollte dich das interessieren, würde ich an deiner Stelle die nächste Maschine nach London nehmen.«
    »Du wirst lachen, das mach’ ich.«
    Poone nannte ihm seine Adresse. »Ich erwarte dich demnächst.«
    »Okay, Freund«, sagte Noel Bannister und legte auf. Die Polynesierin machte es ihm nicht leicht, Abschied zu nehmen. Sie schnurrte und krallte sich an ihm fest, als er ihr eröffnete, er müsse dringender Geschäfte wegen nach London.
    »Und was wird aus deinem Pussykätzchen?« fragte sie schmollend.
    »Pussykätzchen wird schon einen anderen Kater finden.«
    »Noel, du weißt, wie sehr ich dich brauche.« Sie zog ihm ihre spitzen Fingernägel langsam durch die Brusthaare.
    »Ich komme bestimmt wieder«, sagte er grinsend und verließ das Bett des atemberaubenden Mädchens. Sie kroch ihm wie eine dunkle Schlange auf dem weißen Laken bis zum Bettrand nach.
    »Geh nicht, Noel. Noch nicht.«
    Er gab ihr grinsend einen leichten Klaps auf die nackte Kehrseite und sagte: »Auf bald, Baby.«
    Und nun sank die schwere Maschine mit brüllenden Düsen auf die Landebahn des Heathrow Airport nieder. Daunenweich setzte die Boeing 747 auf, fegte über das breite Betonband und kam schließlich zum Stehen.
    Ein Wagen mit der Aufschrift FOLLOW ME raste zum Jet und lotste ihn zu einem Gate. Der Kapitän verabschiedete sich von den Fluggästen. Der Zauber, die Faszination des Fliegens war vorüber.
    Als Noel Bannister die Maschine verließ, blieb er kurz vor der Stewardeß stehen. Er lächelte sie an. »Grüßen Sie Ihren Verlobten von mir.«
    »Mach’ ich«, sagte das Mädchen, und Bannister trabte Richtung Zoll davon.
    Mit der prall gefüllten Reisetasche verließ er wenig später die Ankunftshalle. Er rief sich die Adresse seines Kollegen in Erinnerung.
    »Taxi, Sir?« fragte ein freundliches Milchgesicht und stieg aus einem bequemen Buick.
    »Sie können wohl Gedanken lesen«, erwiderte Bannister und stieg ein. Die Reisetasche stellte er neben sich.
    London war für ihn keine fremde Stadt. Zweimal jährlich hielt er sich hier mindestens auf. Entweder, weil er beruflich zu tun hatte, oder weil es ihn mal wieder hierher zog.
    Er kannte auch die Gegend, wo Poone wohnte.
    »Wohin, Sir?« fragte ihn das Milchgesicht.
    Bannister nannte Poones derzeitige Anschrift. Der Taxifahrer nickte und fuhr los.
    Swinging London! dachte Noel Bannister, als sie die Stadtgrenze erreichten. Da bin ich wieder mal… Diesmal, um Professor Kull gehörig in die Suppe zu spucken, die er hier kochen möchte.
    Routinemäßig blickte er zurück. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt: Man kann nie vorsichtig genug
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