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0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

Titel: 0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben
Autoren: muß sterben Wer den »Schatten« sieht
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schickte zwei seiner Spurensucher hinauf, die sich die Kabine genau ansehen sollten.
    »Noch etwas, Bill«, sagte ich zu Rodgers. »Mr. High hat Phil und mir den Fall übertragen.«
    Er kratzte sich am Kopf. »Ja, dann beißt euch mal die Zähne daran aus.«
    »Wir werden später auf dich zurückkommen, Bill«, sagte ich, »wenn der Untersuchungsbericht über den Madison-Square-Fall vorliegt.«
    »Das dürft ihr«, grinste er freundlich und ging.
    »Warum hast du Mrs. Hogan so schnell wieder verlassen?« fragte ich meinen Freund.
    »Als wir am Ausgang waren, hat sie mich gebeten, sie allein zu lassen.«
    »Hat sie dir gesagt, wohin sie gehen wollte?«
    »In die Kabine ihres Mannes.«
    »Dann komm, wir müssen sie sprechen.«
    Unterwegs klärte ich ihn darüber auf, was mir Mr. High gesagt hatte.
    Wir wanderten durch die Kellerräume. Ein Wärter wies uns den Weg zu den Kabinen der Boxer.
    Wir hielten vor einer grünen Eisentür. Auf ihr klebte ein Schild mit Samy Days Namen. Die Tür stand halb offen.
    Ich schaute in den hell beleuchteten Raum. Niemand war zu sehen.
    Phil und ich gingen zur anderen Seite hinüber. Zehn Meter weiter befand sich Tom Hogans Kabine.
    Ich hob den Finger, um an die geschlossene Tür zu klopfen.
    In der Luft blieb meine Hand stehen.
    Plötzlich vernahmen wir Stimmen. Sie waren gut zu hören.
    »Samy, sag mir die Wahrheit«, hörten wir Patricia Hogan sagen. »Warum hast du ihn getötet?«
    »Ich habe nichts damit zu tun, Pat«, erwiderte der junge Boxer laut und heftig.
    »Doch!« schleuderte ihm Pat Hogan entgegen. »Dü hast ihn auf dem Gewissen. Sag die Wahrheit. Mir kannst du sie sagen. Du hast ihn getötet, um mich heiraten zu können.«
    Mir fiel die Szene am Ring wieder ein.
    Pat Hogan hatte nicht den Namen ihres Mannes gesprochen, als Hogan zusammensackte, sondern den von Samy Day.
    ***
    Ich klopfte an die Tür.
    Sofort wurde es im Innern der Kabine still; niemand öffnete uns.
    Ich klopfte wieder, diesmal stärker.
    Wir hörten Schritte.
    Die Tür öffnete sich mit einem leisen Quietschton. Vor uns stand Pat Hogan. Ihr Gesicht war gerötet. Im Blick lag Erstaunen, als sie Phil und mich musterte.
    »Bitte?« fragte sie.
    »Mrs. Hogan«, begann ich, »ich bin Cotton vom FBI. Meinen Kollegen Decker kennen Sie ja bereits.«
    »Haben Sie nicht vorhin neben mir am Ring gesessen?« fragte sie. In ihrer Stimme schwang ein leises Zittern mit.
    Ich nickte. »Ja. Wir möchten mit Ihnen sprechen, Mrs. Hogan.«
    Sie zog die Tür weiter auf und ließ uns eintreten. Mit schnellen Blicken musterte ich die Kabine. An der Seite stand ein Massagebett, das mit braunem Leder überzogen war. An der Wand hingen Boxhandschuhe. Ansonsten befanden sich nur noch ein weißer Tisch, mehrere Stühle und ein breiter Spind in dem kahlen Raum, der von einer langen Neonröhre erhellt wurde.
    Samy Day war nirgendwo zu sehen. »Bitte, nehmen Sie Platz«, forderte uns Pat Hogan auf. Wir setzten uns.
    »Sie kommen sicher wegen meines Mannes«, meinte sie und zündete sich eine Zigarette an. Sie nahm die Haltung einer kleinen Königin an, nur die Krone fehlte ihr.
    »In der Halle arbeitet die Mordkommission, Mrs. Hogan. Mein Kollege und ich sind damit beauftragt worden, den Fall zu klären.«
    »Warum kommen Sie da ausgerechnet zu mir?« fragte sie kühl. »Nehmen Sie an, ich hätte Tom erschossen?« Für eine Frau, die erst seit Minuten Witwe war, wirkte sie reidilich gelassen.
    »Das nehmen wir nicht an«, ging ich ruhig auf ihre Feststellung ein. »Denn schließlich haben Sie ja neben uns am Ring gesessen. Wir wollten Sie nur etwas fragen, Mrs. Hogan.«
    Sie zog hastig an ihrer Zigarette. »Fragen Sie, bitte.«
    »Hatte Ihr Gatte irgendwelche Feinde?«
    »Nicht daß ich wüßte.«
    »Ich meine«, erklärte ich, »nicht alle Zuschauer in der Halle standen auf seiten von Tom Hogan.«
    »Aber die meisten«, warf sie kühl ein.
    »Gehen wir zu etwas anderem über, Mrs. Hogan«, fuhr ich fort. »Gibt es vielleicht einen Menschen, dem Tom Hogan im Wege stand?«
    »Wie meinen Sie das, Mr. Cotton?« Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen.
    »Es könnte doch möglich sein«, sagte ich so harmlos wie möglich, »daß sich jemand in Sie verliebt hat, Mrs. Hogan. Jemand, der Sie gern heiraten möchte, der das aber nicht konnte, solange Ihr Mann noch lebte.«
    Sie starrte uns an. »Was soll das heißen, Mr. Cotton?«
    »Es war als Beispiel gemeint«, unterstützte mich Phil und lächelte.
    »Tom und ich waren sehr glücklich«,
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