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0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

Titel: 0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben
Autoren: muß sterben Wer den »Schatten« sieht
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Skelett in die Nacht. Der Besitz, den sich Tom Hogan mit seinen Fäusten erworben hatte, lag in einer wenig bebauten, einsamen Gegend. Tom Hogan war ein Freund von Einsamkeit und Ruhe gewesen.
    Vom Madison Square aus hatte Pat Hogan bereits angerufen und den Angestellten Bescheid gegeben, daß sie am Abend allein sein wollte. Aus diesem Grunde hatte sie auch die Begleitung des Managers abgelehnt.
    Nur ein Hund schlug an, als Pat in die offenstehende Garage hineinfuhr, aus dem Wagen stieg und ins Haus stöckelte.
    Tom Hogan war immer ein bescheidener Mensch gewesen und es auch geblieben, als ihn der Erfolg auf die höchste Stufe hinaufhob, die ein Boxer erreichen kann. Im Grunde war er immer der biedere, bescheidene Cowboy geblieben, der in Arizona Rinder betreut hatte.
    Er hätte am liebsten in einem schlichten Blockhaus gewohnt, doch seine Frau hatte den Lebensstil bestimmt. Sie hatte die Villa gekauft und großzügig ausgebaut.
    Patricia schloß die Tür auf und knipste das Licht an. An der Decke der hallenartigen Diele flammte ein Kristall-Lüster auf. Er schwebte über einem künstlichen Teich, der in grüne Steinfliesen eingelassen war.
    Auf dem Wasser blühten Seerosen. Ein grüner Bronzefrosch spie in einem dünnen Strahl plätscherndes Wasser aus.
    Pat Hogan stöckelte über die roten Läufer an der Pracht aus Marmor vorbei.
    Im Salon setzte sie sich in einen der rubinroten Sessel und zündete sich eine Zigarette an.
    Nachdenklich blies sie den Rauch vor sich hin, wobei sie die Beine weit von sich gestreckt hielt.
    Der ersten Zigarette folgten weitere. Patricia zog die fahrbare Bar zu sich heran und goß sich einen Martini Rosso ein, in den sie zwei Eiswürfel warf.
    Sie nippte an dem Glas.
    In dem totenstillen Haus waren plötzlich leise, schlurfende Schritte zu hören.
    Pat Hogan achtete nicht darauf. Sie war zu sehr in die Gedanken vertieft, die ihr durch den Kopf gingen.
    Das Schlurfen wurde lauter.
    Pat Hogan hob den Kopf und lauschte. Ob eine der großen Dalmatiner-Doggen im Haus herumläuft? fragte sie sich. Tom Hogans einziges Hobby waren die großen, gefleckten Hunde.
    Es war wieder still im Haus, und Pat Hogan saugte an der Zigarette.
    Ein leises Quietschen ertönte.
    Pat drehte schnell den Kopf herum. Sie erstarrte, als sie zur Tür schaute. Die Tür schob sich langsam immer weiter auf.
    Sekundenlang wagte Pat nicht zu atmen. Die Zigarette verglühte ungeraucht zwischen den rotlackierten Fingern.
    Immer weiter wurde der große Türflügel bewegt, wie von Geisterhänden geschoben.
    In dem dunklen Schlitz erschien ganz plötzlich eine Hand.
    Pat Hogan könnte sie genau erkennen. Sie wollte aufspringen, einen Schrei ausstoßen — es gelang ihr nicht.
    Die Hand, die sich in ihr Blickfeld geschoben hatte, besaß nur Daumen und Zeigefinger. Es war unheimlich.
    Kalte Schauer liefen Pat über den Rücken herab. Die verkrüppelte Hand schob sich an den Lichtschalter heran.
    Eine Schulter schälte sich jetzt halb aus der Türöffnung heraus. Sie war mit grauem Stoff bedeckt.
    Im selben Augenblick erlosch das Licht.
    Pat schrie leise auf und verstummte sofort wieder.
    Vor Angst konnte sie sich einfach nicht von der Stelle rühren. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie in die Finsternis. Nur durch das große Fenster, das in den Park hinausführte, schimmerte das Licht eines halben Mondes. Bleich und fahl erfüllte es den großen Raum.
    Ihr Arm tastete nach rechts, wo sie ejne Stehlampe wußte. Doch sie erreichte sie nicht, weil die Lampe zu weit entfernt war.
    Pat Hogan beugte sich vor.
    Schritte kamen langsam näher.
    Zugleich war das Zimmer mit einem raschelnden Geräusch erfüllt. Es pfiff und zischte leise.
    »Wer sind Sie?« brachte Pat Hogan heraus. Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Der unheimliche Schatten kam näher.
    »Bleiben Sie sitzen«, sagte plötzlich eine Stimme. Sie war dünn, heiser und wurde von einem seltsamen Rasseln begleitet. »Pat Hogan, bleiben Sie sitzen, wo Sie sind«, wiederholte die geisterhafte Stimme. Sie schien aus Bereichen zu kommen, die fern jeglichen Denkens lagen.
    Die Stimme zerrte noch stärker an den Nerven der schönen Frau.
    Das Rasseln und Pfeifen des Atems lag unheimlich über der Totenstille des großen, dunklen Raumes.
    Pat Hogan verfolgte dieses Geräusch. Jetzt war es plötzlich nicht mehr vor ihr, sondern in ihrem Rücken.
    Sie wollte den Kopf herumdrehen, doch dazu kam sie nicht mehr.
    Das Klappern und Rasseln erfolgte schneller. Es war so, als arbeite das
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