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0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

Titel: 0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben
Autoren: muß sterben Wer den »Schatten« sieht
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Mann mit dem dicken, goldenen Kranz, den der Sieger bekommen sollte.
    Der Sieger, den es nicht mehr gab.
    Der Mann stellte den Kranz ab, sah zu uns herüber und wußte nicht, wie er sich verhalten sollte.
    Dr. Garden beugte sich zu Hogan und drehte ihm den Kopf herum.
    Tote Augen starrten uns an.
    Hogans Betreuer rührten sich nicht. Sie konnten es noch nicht fassen, daß ihr Star, der K.-o.-Sieger des Weltmeisterschaftskampfes, erschossen worden war.
    Mac Carter stieß hervor: »Es wird einen Skandal geben. Die Hölle bricht los, wenn es die Zuschauer erfahren.«
    Der Manager geriet in Bewegung. In Fachkreisen wurde er nicht umsonst die »Lokomotive« genannt. Er konnte Menschen und Situationen mit sich fortreißen wie kein anderer.
    »Hör zu«, rief er dem Ringrichter zu, wobei er lebhaft mit den fetten Händen gestikulierte. »Spring an das Mikrofon. Sage den Zuschauern, Hogan habe einen plötzlichen Schwächeanfall erlitten, hervorgerufen durch die ungemeine Härte des Kampfes. Hogan bedauere es deshalb außerordentlich, sich im Augenblick nicht dem Publikum als Sieger vorstellen zu können.«
    Der Ringrichter nickte und ging zum Mikrofon.
    Dr. Gardener breitete den grünen Bademantel über den toten Boxer.
    Mac Carter befahl: »Er muß aus dem Ring heraus.«
    »Was ist geschehen, Jerry?« fragte Phil, der plötzlich neben mir stand.
    »Erschossen«, murmelte ich ihm ins Ohr.
    Hinter mir tauchte Patricia Hogan auf. Ihr Gesicht flammte rot.
    »Kümmere dich um Mrs. Hogan«, sagte ich zu Phil.
    Im gleichen Augenblick hörten wir die Stimme des Ringrichters aus den Lautsprechern. Ruhig und gefaßt teilte er den Zuschauern mit, was Hogans Manager ihm zur Vermeidung einer Panik aufgetragen hatte.
    Die Zuschauer johlten und pfiffen. Langsam wanderten sie ab. Da und dort bildeten sich bereits kahle Stellen in dem riesigen Oval.
    Die beiden Betreuer des Boxers, Mac Carter, Dr. Garden und ich zogen den toten Hogan aus dem Ring heraus. Den angeschlagenen Gegner hatte man schon vorher in die Kabine gebracht.
    Reporter hetzten vorbei, Blitzlichter flammten auf. Dr. Garden versuchte, sie abzudrängen. Doch die Burschen rochen die Sensation.
    Die Hallenwärter flankierten unseren kleinen Zug und hielten die Reporter ab.
    Ein letzter Elektronenblitz zuckte auf, dann zog sich die Meute abwartend zurück.
    Auf der anderen Seite sah ich Phil. Er geleitete Pat Hogan zum Ausgang.
    Sie hielt den Kopf gesenkt. Phil verabschiedete sich, und kam zu mir zurück. Wir schritten durch eine Tür, die in den Keller der Halle führte.
    Wir waren vom Lärm, der in der Halle herrschte, abgeschnitten, nachdem Phil die Tür hinter uns geschlossen hatte.
    Es ging noch eine Treppe abwärts, dann erreichten wir einen fensterlosen Raum, in dem eine Lampe brannte. Wir legten Hogan auf ein Massagebett.
    Dr. Garden zog den Bademantel von Hogan weg und untersuchte ihn nochmals.
    »Verständige die Mordkommission, Phil«, sagte ich leise.
    Mac Carter hob seinen dicken Kopf und sah mich an. »Ist das nötig?« fragte er.
    Phil verschwand. Dann stellte ich mich den Leuten vor, die mich noch nicht kannten.
    »Sie bleiben bitte hier unten, bis die Mordkommission eintrifft.«
    Ich stieg wieder nach oben und erreichte die Halle. Die Reporter stürmten auf mich zu, als ich aus der schmalen Eisentür herauskam.
    Einige von ihnen kannten mich. »Jerry«, riefen sie, »was ist mit Hogan wirklich los?«
    »Ihr habt doch gehört, was der Ringrichter bekanntgegeben hat«, wich ich aus.
    »Das nehmen wir ihm nicht ab!« rief jemand von hinten. »Du bist vom FBI, Jerry! Was hat ein G-man bei einem ohnmächtigen Boxer zu suchen?«
    »Wartet noch eine halbe Stunde, dann wird eine offizielle Erklärung herausgegeben«, rief ich ihnen zu.
    Ich ließ sie stehen und wanderte langsam an dem jetzt leer daliegenden Ring entlang.
    An Hogans Ecke blieb ich stehen. Auf einem Schemel lag der goldene Siegeskranz.
    Auf dem Boden befanden sich Blutflecken.
    Ich sah hoch, genau in die Richtung, aus der das Geschoß gekommen war.
    Der Knall war im allgemeinen Lärm in der Sporthalle untergegangen. Oder der Mörder hatte einen Schalldämpfer verwendet.
    Von den ersten Sitzreihen wanderte mein Blick höher. Sicher war mit einer weittragenden Waffe geschossen worden, und zwar von den obersten Sitzreihen, sonst wäre der Schütze sofort von den Zuschauern, die um ihn herumsaßen, festgehalten worden. Oben boten sich günstige Fluchtmöglichkeiten.
    Oder hatten wir einen verrückten
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