Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

Titel: 0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben
Autoren: muß sterben Wer den »Schatten« sieht
Vom Netzwerk:
er ungnädig wie eine Primadonna, der eine Kollegin den Auftrtt verpatzt hat.
    »Sprechen wir nicht von Tom Hogan. Wir wollen etwas über Sie und Mrs. Hogan wissen.«
    »Was habe ich mit Pat zu tun? Sie ist eine Bekannte von mir, nicht mehr.« Diesen Song hatten wir schon einmal gehört.
    »Sie waren doch vorhin in Pat Hogans Kabine. Als wir anklopften, sind Sie durch die Seitentür schnell verschwunden.«
    »Von wem haben Sie denn dieses Märchen?«
    »Ich an Ihrer Stelle würde das nicht auf die leichte Schulter nehmen, Mr. Day. Hier geht es um einen Mord. Mein Freund und ich haben durch Zufall mitgehört, daß die Frau des Ermordeten Sie verdächtigt, Mr. Day.«
    Das saß. Die 180 Pfund Knochen, Muskeln und Fleisch begannen weich zu werden. »Das können Sie doch gar nicht gehört haben.«
    »Wir konnten jedes Wort des Gespräches verfolgen.«
    »Dann werden Sie sicher auch gehört haben«, kam es langsam über Days Lippen, »was ich in Pats Kabine gesagt habe.«
    »Sie waren also dort.«
    »Das haben Sie doch bereits festgestellt. Ich erkläre Ihnen nochmals, ich habe mit Toms Tod nichts zu tun.«
    »Sie geben aber zu, daß zwischen Ihnen und Mrs. Hogan nähere Beziehungen bestehen«, folgerte ich.
    Plötzlich zeigte es sich, daß in dem Muskelberg auch Nerven steckten. Er stemmte die breiten Hände auf das Lederbett, drückte sich hoch und lief wie ein gehetztes Tier hinter Gittern in dem engen Raum herum.
    »Ja, es stimmt. Es war eine blödsinnige Idee von Pat, einfach alles zu leugnen. Sie hält sich immer für sehr raffiniert. Ja, es stimmt. Pat glaubte, ich hätte Tom erschießen lassen.«
    »Durch einen von Ihnen engagierten Mörder?« fragte Phil.
    »Ja. Ich habe ihr erklärt und sage es auch jetzt wieder: Mit dem Mord habe ich nichts zu tun.«
    »Sie hätten ein sehr plausibles Motiv, Samy«, meinte Phil.
    »Sie sollten nicht Motive, sondern den Mörder suchen, Gentleman.«
    »Meist stoßen wir über das Motiv auf den Mörder«, meinte Phil ruhig.
    »Auch das Motiv ist nicht so stark, wie Sie zu vermuten scheinen, G-men. Pat wird bestätigen können, daß ich mich schon seit langer Zeit von ihr zurückgezogen habe.«
    »Warum?«
    »Gehen Sie da nicht etwas zu weit, Mr. Cotton? Ist das nicht ausschließlich meine Sache? Aber damit Sie nicht wieder falsche Schlüsse ziehen: Ich wollte nicht der Grund sein, der vielleicht zu einer Scheidung führen konnte.«
    »Warum hat uns Mrs. Hogan nicht sofort die Wahrheit gesagt? Durch die Wahrheit hätte Pat Hogan Sie entlastet.«
    Er zuckte die breiten Schultern, dachte nach und sagte dann: »Vielleicht hatte sie Angst, daß etwas an die Öffentlichkeit dringen könnte. Vielleicht hat sie aber genau wie Sie gedacht, Mr. Cotton.«
    Ich sah ihn fragend an.
    »Na, daß ich die Drähte gezogen habe, die zu Tomis Tod führten.«
    ***
    Bill Rodgers machte ein interessiertes Gesicht, als ich ihm von unseren Ermittlungen erzählte.
    Er bestätigte meine Vermutung, daß Tom Hogan von einer Gewehrkugel getötet worden war. »Wahrscheinlich hat der Schütze ein Zielfernrohr benutzt. In dem Augenblick, als Hogan frei in seiner Ecke stand und Day am Boden lag, hatte er die günstigste Schußgelegenheit.«
    »Und warum hat er auf mich geschossen?« fragte ich.
    »Vielleicht hat er erkannt«, ergriff Phil das Wort, »wie du zu seinem Versteck hochsahst, aus dem er das Geschehen am Ring und in der Halle noch beobachtet hatte.«
    »Hm, möglich. Habt ihr dort oben die Spuren gesichert?« wandte ich mich an Rodgers.
    »Ja, den Abdruck einer Gummisohle. Er ist allerdings nur schwach zu erkennen. Der Spurenexperte ist der Meinung, daß es sich um einen Schuh der Marke ›Triton‹ handelt. Er meint ferner, es sei eine Art Tennis- oder Turnschuh mit dicker Gummisohle.«
    »Das ist wenigstens etwas«, kommentierte Phil.
    ***
    Pat Hogan legte einen niedrigeren Gang ein. Der cremefarbene Cadillac schnurrte langsam die Steigung hinauf. Die beiden starken Scheinwerfer ihres Wagens fraßen sich grell in das Dunkel der Nacht.
    Eine Eule flatterte mit lautlosen Flügelschlägen vor ihr über die Straße und verschwand in dem kleinen Wald, durch den der Weg hindurchführte.
    Wie kleine schwarze Hügel lagen die Gebäude vor ihr. Das große Haus, in dem sie und Tom wohnten. Rechts davon, weiter in den Park gedrängt, ein flacher Bungalow, an den sich eine kleine Turnhalle anschloß.
    Dort hatte Tom trainiert. Auf der anderen Seite reckte sich der Sprungturm des Swimmingpools wie ein nacktes
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher