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0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab

0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab

Titel: 0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab
Autoren: Ein Mörder rechnet zweimal ab
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Karre sieht sehr unauffällig aus. Aber sie hat es in sich. Der Motor ist frisiert und leistet fast soviel wie ein Rennwagen.«
    »Danke, Sergeant. Bitte sorgen Sie dafür, daß der Thunderbird nach Paramus im Staate New Jersey zurückgebracht wird. Der Besitzer wird sich melden,«
    Dann setzte ich mich in den Chevy und brauste weiter.
    ***
    Es war Nacht über Pennsylvania, eine dunkle, regnerische Nacht.
    Das Motel lag in einem Wald, am Fuße eines steilen Hügels, auf dem Fliederbüsche, Holunder und Hagebuttensträucher standen. Vom Highway führte eine breite Straße zu dem Motel.
    Die Verbrecher waren zu dem Motel gefahren. Ich hatte meinen Chevy ein Stück auf dem Highway weiterkutschiert und ihn dann am Rande der Fahrbahn geparkt. Ich war durch ein Waldstück zurückgelaufen und hatte gerade noch gesehen, wie Dominik Tresoro den Buick in eine Box rangierte. Die beiden anderen Gangster und Helen waren offenbar schon in das Haus gegangen.
    Es war zweistöckig, ziemlich neu und hell erleuchtet. Die Garage stieß an die Längswand. Im Erdgeschoß des Motels waren breite Fenster. Ich konnte in den Raum blicken. An den weißgedeckten Tischen saßen ungefähr zwanzig Personen. Von den Tresoros und Helen war nichts zu sehen. Vermutlich waren sie bereits auf ihren Zimmern und ließen sich das Essen hinaufbringen.
    Ich schlenderte zu der Garage. Es war so dunkel, daß man nicht weit sehén konnte.
    Die langgestreckte, schmale Garage verfügte über mindestens zwanzig Boxen. In einer brannte Licht. Ich ging darauf zu. Vor der geöffneten Motorhaube eines Chevrolet Convair stand ein junger Bursche. Er steckte in einem ölfleckigen Overall aus grauem Tuch und hatte eine Schildmütze, wie sie Monteure gern tragen, tief in die Stirn gezogen. Der Boy war so intensiv mit dem Motor beschäftigt, daß er mich erst bemerkte, als ich neben ihm stand.
    Er zuckte zusammen, schluckte zweimal und sah mich dann fragend an. Sein junges Gesicht war picklig, und auf der langen rüsselartigen Nase befand sich ein dunkler Fleck. Wahrscheinlich irgendein Abschmiermittel.
    »Hallo«, sagte ich. »Erschrecken Sie nicht über mein ramponiertes Aussehen. Ich habe ein Geländespiel hinter mir. Ich bin G-man. Hier!« Ich zeigte den FBI-Stern. »Ich brauche Ihre Unterstützung, junger Mann!«
    »Was soll’s sein?«
    »Sind Sie hier angestellt?«
    »Mein Vater ist der Besitzer.«
    »Das trifft sich gut. Holen Sie ihn.«
    Der Boy verschwand, und ich wartete. Schon nach knapp zwei Minuten kam er mit einem großen, etwas teigigen Mann wieder, der über eine noch längere rüsselartige Nase als sein Sohn verfügte. Ich legitimierte mich und sagte dann: »Vor etwa fünf Minuten sind vier neue Gäste bei Ihnen angekommen, drei Männer«, ich beschrieb sie kurz, »und eine Frau. Welche Zimmer haben Sie den Leuten gegeben?«
    »Das hat meine Frau besorgt«, sagte Mr. Neak. »Sie übernimmt das immer. Ich bin nur in der Küche und…«
    »Schon gut. Sie werden nachher unauffällig feststellen, wo die vier untergebracht sind. Zunächst muß ich Sie darauf aufmerksam machen, daß es sich um drei Mörder handelt, die die Frau als Geisel mit sich schleppen. Mir geht es darum, die Frau irgendwie zu befreien. Und dazu brauche ich Ihre Hilfe. Das heißt, Sie sollen mir nur die Örtlichkeiten soweit beschreiben, daß ich mich zurechtfinde. Sprechen Sie zu keinem Menschen darüber. Auch zu Ihrer Frau nicht. Klar?«
    »Ich sage keinen Ton.« Kopfschüttelnd trollte er sich. Sein Sohn beschäftigte sich wieder mit dem Chevrolet.
    Ich zündete mir eine Zigarette an und lief auf und ab.
    Kurz darauf kam Neak zurück.
    »Die Kerle haben zwei Doppelzimmer im zweiten Stock. Ganz oben. Sie können die Fenster von hier aus sehen. Die Zimmer liegen nebeneinander.«
    »Kann man sie nur über die Treppe erreichen?«
    »Ja.«
    »Keine Feuerleiter, die an den Fenstern vorbeiführt?«
    »Nein. Ist auch nicht nötig. In den zweiten Stock führen zwei Treppen, und sie sind so angelegt, daß sie den Vorschriften für…«
    »Wenn ich vom Garagendach aus eine lange Leiter anstelle, müßte ich doch mindestens einen Blick in die Zimmer werfen können.«
    Er blickte mich an, als zweifle er an meinem Verstand.
    »Ziemlich hoch«, sagte er schließlich. »Wenn Sie hin…«
    »Haben Sie eine Leiter, die lang genug ist?«
    »Ja.«
    »Okay, dann probieren wir’s. Das heißt, Sie brauchen mir nur zu helfen, die Leiter auf das Dach zu stellen.«
    Ich blickte auf die Armbanduhr. Es war eine
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