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0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab

0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab

Titel: 0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab
Autoren: Ein Mörder rechnet zweimal ab
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hatten die Tat gemeinsam verübt und waren alle gleichermaßen schuldig, und wir kamen zu dem Ergebnis, daß sich alles so zugetragen haben mußte, wie sie aussagten.
    Jack Kovar war ein sehr sensibler und weicher Mensch gewesen. Vor etwa einem halben Jahr mußte er festgestellt haben, daß er an Krebs litt. Wir spürten den Arzt auf, bei dem er sich in New York hatte untersuchen lassen. Das Ergebnis war niederschmetternd. Kovar war unheilbar krank, es bestand keine Hoffnung, und bald stellten sich derartige Schmerzen ein, daß es der Journalist nicht mehr aushielt, sondern seinem Leben ein Ende setzen wollte.
    Wenn er jedoch durch Selbstmord aus dem Leben, geschieden wäre, so hätten seine Frau und seine Kinder keinen Cent von der hohen Versicherungssumme erhalten, die Kovar schon vor Jahren abgeschlossen hatte. Denn die Versicherungspolice enthielt die Klausel, daß die Summe an die Angehörigen nur dann auszuzahlen sei, wenn Kovar entweder eines natürlichen Todes starb, ermordet wurde oder den Folgen eines Unfalls erlag. Bei Selbstmord erlosch das Anrecht auf die Summe. — Das ist eine in den meisten Lebensversicherungspolicen durchaus übliche Klausel.
    — Kovar hatte offenbar nicht die Kraft, seine Krankheit bis zum Ende zu ertragen. Und um für seine Familie, die hoch verschuldet war, die Versicherungssumme zu erhalten, beschloß er, sich ermorden zu lassen. Der Mörder sollte mit der Tausend-Dollar-Note bezahlt werden.
    Auf der Suche nach einem Täter ging Kovär ungeschickt vor. Zuerst geriet er an den Penner Aguda, der sich sofort mit mir in Verbindung setzte, und dann an den gerade entlassenen Zuchthäusler Dominik Tresoro. Als der »Eberzahn« hörte, daß der Unglückliche einen Mordauftrag zu vergeben hatte, wurde er sofort hellhörig und witterte das große Geschäft. Aber in der »Grünen Lady« traf er keine Abmachung. Denn er hatte ja gesehen, daß sich Kovar zuvor mit Aguda unterhalten hatte, und Tresoro wollte für das »Geschäft« keinen Zeugen. Er sagte Kovar an jenem Abend in der »Grünen Lady« lediglich, daß er eine Möglichkeit wüßte und daß er sich wieder mit ihm, Kovar, treffen wollte.
    Das geschah am nächsten Tag.
    Tresoro gab' Kovar die Adresse seiner Brüder, die sich zur Zeit in Tucson, Arizona, aufhielten.
    Als ich an jenem Abend auf Kovar stieß, hatte dieser den Mordauftrag längst perfekt gemacht. Doch im letzten Augenblick packte den todkranken Mann die Angst, und er betrank sich in Billys Kneipe sinnlos. Zwillinger, der mit der ganzen Sache tatsächlich nichts zu tun hatte, war von Mrs. Lydia Kovar, die sich das seltsame Verhalten ihres Mannes nicht erklären konnte und Angst um ihn hatte, nur mit der unauffälliger; Beschattung beauftragt worden.
    Dann tauchte ich in der Wohnung der Kovars auf, und der Journalist hatte Mühe, mich von seiner Harmlosigkeit zu überzeugen.
    Dominik Tresoro, der sich von Kovar alles genau hatte erzählen lassen und von der fälligen 200 000-Dollar-Versicherungssumme wußte, hatte sich mit seinen Brüdern inzwischen telefonisch in Verbindung gesetzt und einen Plan ausgebrütet. Die drei hatten folgendes vor: Kovar sollte nach Tucson kommen. Dort sollte er ermordet werden. Als möglichen Täter wollten sie Frank Zwillinger präsentieren, der ja eine für uns immerhin undurchsichtige Rolle gespielt hatte und mit Dominik Tresoro in »Wilsons Pension« zusammengetroffen war.
    Jener mysteriöse Mister Hillbeam war niemand anders als Dominik Tresoro gewesen. Die Verbrecher wollten dafür sorgen, daß sich Zwillinger zur Zeit des Mordes nicht in New York, sondern in Tucson aufhielt. Sie wußten, daß wir entweder sofort auf den Detektiv stoßen oder zumindest sein Alibi überprüfen würden. Und da sie alles so eingefädelt hatten, daß Zwillinger durchaus der Täter sein konnte, hofften sie, daß wir uns mit ihm als Mörder begnügen würden. Die Tatsache, daß Zwillinger die Nerven verlor, als ich ihn vom Park-Hotel zum FBI-Büro bringen wollte, spielte dem Mörder-Trio dabei in die Hände. Denn durch die Flucht legte Zwillinger scheinbar ein Schuldgeständnis ab.
    Nach der Ermordung des Journalisten sollten einige Tage verstreichen. Dann wollten sich die drei an die Witwe wenden und Sie erpressen. Sie wollten mit der Ermordung der Kinder drohen. Die Kerle rechneten damit, daß die Frau durch die Ermordung ihres Mannes in einem so schwachen nervlichen Zustand war, daß sie keine Schwierigkeiten machen würde.
    Der Plan lief wie am Schnürchen
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