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0373 - Echsenmenschen greifen an

0373 - Echsenmenschen greifen an

Titel: 0373 - Echsenmenschen greifen an
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den Machtkristall, keine Gelegenheit, sich mit den Sauroiden zu verständigen. Aber die legten es offenbar auch nicht auf eine Verständigung an. Die noch aktiv waren, lauerten darauf, daß die beiden Menschen sich eine Blöße gaben.
    »Zurück zum Haus«? sagte Ted. »Ich muß den Kristall zurück haben…«
    Aus der Richtung, in der der Tempel lag, ertönten Schüsse. Im ersten Moment glaubten die beiden Menschen, daß sie selbst angegriffen würden, aber dann bemerkten sie, daß die Schüsse nicht ihnen galten, sondern jemandem oder etwas, das sich etwa auf halbem Weg verbarg.
    Jemand, der zu ihren Gunsten eingegriffen hatte, um die Bewacher zu verwirren und Ted und Teri eine Chance zu geben?
    Die Situation war so oder so verfahren. Sie hatten nur eine Chance, wenn sie den Machtkristall zurückbekamen.
    Sie wußten nicht, wer ihnen da zu helfen versucht hatte. Aber beide kamen sich wie Verräter vor, als sie zum Stadtrand zurückeilten und ihren Helfer dabei im Stich ließen. Andererseits hatten sie kaum eine Chance, ihn zu unterstützen.
    Aber sie selbst kamen auch nicht weit.
    Gatnor, der Priester der Kälte, stand zwischen ihnen und dem Haus mit dem Dhyarra-Kristall. Gatnor, der den anderen viel langsamer gefolgt war, war plötzlich da. Und in seiner Hand hielt er eine Waffe.
    Er schoß sofort.
    Ted fühlte den Einschlag. Die Nadel löste sich auf und setzte dabei in seinem Körper einen Kälteschock frei, der sich blitzschnell ausdehnte. Die Kälte wurde unerträglich. Ted Ewigk versank in der Schwärze der Bewußtlosigkeit.
    Teri schoß, aber sie verfehlte Gatnor. Der fuhr herum. Sein nächster Schuß fegte Teri die Beutewaffe aus der Hand. Sie ließ sich fallen, aber die Mündung von Gatnors Waffe folgte der Bewegung, als sie sich herumrollte und eine Deckung zu finden versuchte.
    Es war aus. Schon der nächste Schuß mußte sie treffen. Und bewußtlos würden sie beide fortgeschleppt werden, um von den Priestern der Kälte untersucht zu werden.
    Das war dann ihr Tod.
    Sie spürte den Einschlag der Kältenadel und stürzte wie Ted in den Strudel der Bewußtlosigkeit, nahe an der Grenze des Todes.
    Sie hörte nicht mehr das höhnische Lachen Gatnors.
    Das höhnische Lachen des Triumphes, das jäh in einem lauten Knall erstarb…
    ***
    »Jetzt ist es wahrhaftig genug«, sagte Reck Norr laut. In der Hand hielt er seinen Nadelwerfer, mit dem er das Betäubungsgeschoß abgefeuert hatte. Es begann bereits zu wirken. Gatnor spürte die Müdigkeit, die nach ihm griff und ihn einhüllte.
    »Du…?« stieß er hervor. »Du? Beim Frost… bist du unsterblich?«
    »Du hast den Fehler begangen, nicht nach mir zu sehen«, sagte er. »Shats ist tot, aber ich bin nicht getroffen worden. Ich ließ mich fallen. Und ihr Narren habt euch davon bluffen lassen.« Wieder einmal, dachte er.
    »Es war dein letzter großer Streich, Gatnor von den Sümpfen. Dafür sorge ich«, sagte Norr. Aber der Priester konnte es nicht mehr hören. Er war bereits ohne Besinnung. Reek Norr ging langsam weiter.
    Aus den nahegelegenen Häusern kamen sie, die Sauroiden, die von den Schüssen aufgeschreckt worden waren.
    Die Schießerei hatte etwas zu lange gedauert. Jetzt erschienen die Zeugen. Sie sahen Norr, sahen den betäubten Gatnor, sahen die überraschten Kälte-Adepten und die beiden so absolut fremden Wesen, die sie nicht einzuordnen wußten. Und sie sahen, wie auf halbem Weg zum Tempel weitere Adepten ein drittes fremdartiges Wesen aus einem Gebüsch zerrten.
    Erregte Stimmen. »Was geschieht hier? Warum wurde geschossen? Was sind das für Wesen?«
    »Wesen aus einer anderen Welt«, rief Reek Norr laut, daß es jeder der Neugierigen hören konnte. »Aus jener Welt, die sich vor 100 Millionen Jahren von unserer abspaltete und stabiler blieb. Wesen, zu deren Welt wir endlich wieder Kontakt haben! Aber die Priesterschaft der Kälte mißbraucht ihr Wissen und Können, ihren Einfluß und ihre Macht! Sie will morden! Sie will intelligente Wesen zu Versuchszwecken töten… ich klage Gatnor von den Sümpfen des Mordes und des Mordversuches an!«
    Sie kannten ihn alle, wußten, welche Funktion Reek Norr innehatte in dieser vom Chaos gesteuertèn Welt. Und sie kannten die Priesterschaft, und wenn sie auch in letzter Zeit Zulauf zu verzeichnen hatte - eine offizielle Anklage des Überwachers war etwas, womit lieber niemand in Verbindung gebracht werden wollte. Innerhalb weniger Augenblicke verlor Gatnor einen Großteil seiner Anhänger. Und er würde
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