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0371 - Der unheimliche Dschinn

0371 - Der unheimliche Dschinn

Titel: 0371 - Der unheimliche Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Er tippte mit dem Fingernagel neben eines der Zeichen. »Davor schreckt der Gehörnte zurück«, sagte er. »Ganz gleich, ob er Scheitan, Teufel oder sonstwie heißt.«
    »Na gut«, murmelte Othmarsen.
    Sie verließen das Zimmer. Inzwischen war Sparks mit seinem Mokka fertig. »Können wir losfahren?« fragte Zamorra.
    Sparks nickte. »Bin gespannt, was es mit dieser Kasbah auf sich hat«, sagte er. »Haben Sie schon eine Ahnung, auf welche Weise wir Ihnen da helfen können?«
    »Noch nicht. Dafür weiß ich ja selbst viel zu wenig. Aber ich denke, je mehr Leute wir sind, desto besser wird es sein - wie bei jeder Arbeit.«
    »… bei der sich die Leute gegenseitig im Weg stehen«, murmelte Othmarsen im Hintergrund. Er grinste.
    Wenig später waren sie mit dem Range Rover unterwegs in Richtung Süden.
    ***
    Mit dem gut gefederten modernen Wagen konnten sie bedeutend schneller fahren als die Archäologen. So trafen sie gerade eine halbe Stunde nach Dr. Suleiman und seinen Leuten an der verlassenen Kasbah ein. Als der Range Rover in den Mauerschatten neben den beiden Land-Rover-Fahrzeugen der Archäologen stehenblieb, hob soeben ein Hubschrauber ab und entfernte sich in Richtung Norden.
    »Oh«, sagte Zamorra trocken.
    »Was wollen Sie damit sagen?« fragte Sparks. Othmarsen und Nicole grinsten.
    »Er meint damit: oh«, versicherte Nicole.
    »Das war doch ein Polizeihubschrauber«, sagte Othmarsen. »Ich möchte jdoch zu gern wissen, warum die Herrschaften gerade abfliegen. Gibt’s hier nichts mehr zu erkunden?«
    »Wie Zamorra schon sagte: Oh«, knurrte Sparks und kletterte ins Freie.
    Zamorra ging zu den Zelten hinüber. Der Hubschrauber verschwand als dunkler Punkt am Himmel. Dr. Suleiman erkannte Zamorra und stürmte auf ihn zu. »Es ist unfaßbar«, schrie er. »Unglaublich. Unwahrscheinlich! Beim Barte des Propheten!«
    »Vielleicht könnten Sie mir einmal erklären, worum es sich handelt?«
    Suleiman seufzte. Er mußte früher einmal einen Kinnbart besessen haben, denn er faßte in einer instinktiven Bewegung nach seinem Kinn, um am nicht vorhandenen Bart zu zupfen. »Worum es sich handelt? Wir sind Narren! Idioten! Wichtigtuer! Wir haben die Polizeibehörde irregeführt! Man wird uns die Rechnung für den Hubschraubereinsatz zusenden. Man wird uns…«
    »Sprechen Sie bitte etwas deutlicher, Doktor«, verlangte Zamorra. »Fakten. Was ist passiert?«
    Übergangslos packte Suleiman zu, faßte Zamorra an den Jackenaufschlägen. »Haben Sie das gewußt? Haben Sie es in die Wege geleitet, um mich, um uns, lächerlich zu machen?« schrie er.
    Zamorra bewegte blitzschnell, aber wirkungsvoll seine Hände. Suleiman konnte ihn nicht länger festhalten. Er taumelte zurück. »Beherrschen Sie sich«, verlangte Zamorra. »Und erzählen Sie mir endlich, was los ist.«
    »Das wissen Sie nicht…?« Es kam schon zögernder. »Aber… Sie haben uns doch gestern von hier fortgeschickt… Sie haben doch…«
    »Ist etwas mit der Sperrzone?« drängte Zamorra, dem es langsam zu dumm wurde.
    »Natürlich!« schrie Suleiman ihn an. »Womit sonst? Kommen Sie, schauen Sie es sich an!« Er zerrte den Professor mit sich. Nicole und die beiden Königlichen Geisterjäger folgten ihnen.
    Dann glaubte Zamorra seinen Augen nicht zu trauen.
    Er sah durch die große Öffnung, die in jenen Innenhof führte, der von der Sperre geschützt gewesen war. Dort, wo gestern abend die Ausgrabungen zu sehen gewesen waren, war jetzt nichts. Spurlose Glätte. Und…
    Er machte probeweise ein paar Schritte vorwärts.
    Und er fühlte, daß da wieder etwas war, was ihn zurückschickte, das ihm einreden wollte, es sei sinnlos, den Innenhof zu betreten. Beim vierten und fünften Schritt erfaßte ihn eine tiefgehende Abneigung, beim sechsten Ekel und Übelkeit…
    Er wandte sich um und kehrte zu den anderen zurück.
    »Ich verstehe es nicht«, gestand er. »Ich habe diese Abschirmung doch gestern beseitigt. Ihre Leute, Doktor, haben doch die Kokons freigelegt. Wir haben die mumifizierte Leiche in einem dieser eiförmigen Kokons entdeckt…«
    »Ja, ja und ja«, fauchte Suleiman. »Aber hier existiert eine Sperre! Hier ist glatter, unberührter Sandboden! Hier sind Polizisten gewesen, die sich diesen glatten, unberührten Boden von hier aus anschauten, ein paar Schritte vorwärts taten und umkehrten, um mir ins Gesicht zu sagen, ich sei ein Wichtigtuer! Professsor, die Beamten haben uns alle für verrückt erklärt!«
    Zamorra begriff.
    Die unsichtbare Sperre

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