Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0371 - Der unheimliche Dschinn

0371 - Der unheimliche Dschinn

Titel: 0371 - Der unheimliche Dschinn
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
ausgeschaltet werden, dann konnte man die Mumien den Behörden überlassen. Auf ein paar Stunden kam es nicht mehr an…
    Sparks und Othmarsen hatten ihr Hotelzimmer wieder aufgesucht. Othmarsen spielte Kindermädchen.
    Sparks durfte keinen neuen Wunsch mehr äußern, nicht einmal andeuten!
    Zamorra und Nicole schlenderten derweil über den Basar. Nach mehr als einer Stunde fand der Professor endlich, was er suchte, und kehrte damit zu Sparks’ Hotel zurück. Er verbarg es in einer großen ledernen Tasche.
    »Ich schätze, ich habe das Patentrezept hier«, sagte er.
    Sparks sah ihn mißtrauisch an. »Ja?«
    »Der Dschinn dürfte sich in der Nähe aufhalten«, sagte Zamorra. »Schließlich muß er ja auf Ihre Wünsche achten, Colonel, nicht wahr?«
    »Anzunehmen«, knurrte Sparks. Er fühlte sich, seit sie die Kasbah verlassen hatten, verständlicherweise mehr als unwohl.
    Zamorra konnte den Dschinn nicht spüren. Es würde noch geraume Zeit dauern, bis das Amulett sich wieder erholt hatte.
    Nicole spielte provozierend mit dem Dhyarra-Kristall. Es gehört mit zum großen Bluff. Der Dschinn sollte glauben, daß ein Angriff mit dem Kristall bevorstand.
    »Rufen Sie den Dschinn, Colonel. Und dann nennen Sie ihm Ihren siebten Wunsch. Er wird begierig sein, ihn zu erfüllen.«
    »Ich bin doch nicht verrückt!« schrie Sparks auf.
    Zamorra grinste. »Vertrauen Sie mir«, sagte er. »Ich werde Sie schon nicht in Gefahr bringen. Aber es muß sein.«
    »Ich nehme an, daß ich ihm einen ganz bestimmten Befehl erteilen soll?« fragte Sparks.
    Zamorra nickte. Er nahm einen Zettel, einen Stift und zeichnete ein paar Striche darauf. »Erkennen sie dieses Tier, Colonel?«
    »Ja«, sagte Sparks. »Was soll das?«
    »Er soll sich in dieses Tier verwandeln.«
    »Sie sind ja verrückt, Professor«, behauptete Sparks.
    »Vertrauen Sie mir - bitte. Ich weiß, was ich tue«, sagte Zamorra.
    »Wenn es schiefgeht«, sagte Sparks düster, »sorge ich dafür, daß Sie keine ruhige Minute mehr finden.«
    Dann rief er den Dschinn.
    Der Flaschengeist materialisierte aus dem Nichts heraus. Er sah von einem zum anderen, sah den Dhyarra-Kristall. Er zog den Kopf ein.
    »Ihr wollt mich hereinlegen«, sagte er schrill. »Aber glaubt nicht, daß es euch gelingt! Damit bestimmt nicht! Das hat ja schon einmal nicht funktioniert, nicht wahr?«
    Sparks verzog das Gesicht.
    »Du hast in einem Punkt recht, Dschinn«, sagte Zamorra. »Und wir wollen dich nicht nur hereinlegen, sondern dich unschädlich machen.«
    »Kein Mensch kann mich töten«, sagte der Dschinn höhnisch.
    Zamorra nickte. »Kein Mensch«, sagte er leise. »Sparks, Sie wollten Ihren netten Flaschengeist doch um einen Gefallen bitten.«
    Sparks sah Zamorra durchdringend an. Dann entschloß er sich. »Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende«, murmelte er. »Dschinn -verwandle dich in eine Maus.«
    »In eine Maus?« Der Dschinn sah abermals von einem zum anderen, skeptisch, nachdenkend. Er suchte nach dem Sinn des Wunsches, versuchte eine Falle zu entdecken. Dann begann er brüllend zu lachen. »Ah, wollt ihr mich in einer Mausfalle fangen und erschlagen? Hoho… oh, Gebieter, diesen närrischen Wunsch erfülle ich dir sehr gern, denn danach gehört deine Seele mir…«
    Von einem Moment zum anderen verwandelte er sich, schrumpfte, wurde zu einem kleinen, graubraunen Etwas, das fiepend auf seinen vier Beinen auf dem Teppich hockte. Eine ganz gewöhnliche, kleine Maus.
    Eine Maus, die spöttisch lachte…
    Solange, bis Zamorra die große Ledertasche öffnete. Er hatte sie noch auf dem Basar mit der Magie des Dhyarra-Kristalls so abgeschirmt, daß der Dschinn ihren Inhalt unmöglich hatte spüren können.
    Jetzt sprang die Katze, die Zamorra auf dem Basar gekauft hatte, aus der Tasche. Noch ehe der Dschinn begriff, worum es ging, war die Katze bereits über ihm.
    Die Maus hatte keine Chance.
    ***
    »Braves Kätzchen«, sagte Nicole später und streichelte den schnurrenden, satten Vierbeiner, der sich auf ihrem Schoß recht wohl fühlte. Die Katze putzte sich ausgiebig.
    »Die Methode sollten Sie sich patentieren lassen, Zamorra«, brummte Sparks. »Als die Maus zu lachen begann, dachte ich schon, jetzt sei es doch vorbei. Ehrlich, Zamorra, ich habe nicht geglaubt, daß Sie es tatsächlich schaffen würden.«
    »Die einfachsten Lösungen sind immer die besten«, sagte Zamorra. »Ich denke, die zwanzig Dirham für die Katze werde ich Ihnen auf die Rechnung setzen, Colonel.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher