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0371 - Attentat auf die Sonne

Titel: 0371 - Attentat auf die Sonne
Autoren: Unbekannt
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schon gefolgt sein? Das Orten im Linearraum war nicht möglich, und er hatte mehrmals den Kurs geändert. Außerdem war alles viel zu schnell gegangen, um den Terranern Zeit zu lassen, seine Spur aufzunehmen.
    Er wurde abgelenkt, als drei weitere Echos auf den frontalen Orterschirmen auftauchten. Sie konnten nur von Schiffen stammen, die aus dem roten Doppelsystem kamen und ihm entgegenflogen.
    Damit bahnte sich die Entscheidung an.
    Es waren drei Akonenkreuzer, die plötzlich dicht vor der Space-Jet auftauchten und relativ zur Lichtgeschwindigkeit ihre Fahrt aufhoben und das Zeichen zum Stoppen gaben. In diesem Fall bedeutete „Stoppen", daß Raskani die Geschwindigkeit beibehielt und weder sie noch den Kurs zu ändern versuchte. Alle vier Einheiten bewegten sich demnach auch weiterhin mit Lichtgeschwindigkeit auf die Sonnen zu.
    Raskani war vorsichtig genug, die Anordnungen genau zu befolgen und außerdem sein geheimes akonisches Erkennungszeichen über Funk abzusetzen. Wenigstens wußte man nun dort in den Kreuzern, daß sich in der Space-Jet terranischer Bauart ein Akone oder ein mit den Akonen Verbündeter aufhielt.
    Die Antwort war nicht gerade freundlich. Der Kommandant der drei Kreuzer reagierte so, wie es die Vorschriften von ihm verlangten. Er machte Raskani darauf aufmerksam, daß er die geheime Order mißachtet und sich damit der Bestrafung ausgesetzt habe. Da Raskani auf die Bildübertragung verzichtete, konnte er das Gesicht seines Widersachers nicht sehen, aber er nahm sich vor, ihn später für sein Benehmen zu bestrafen, sobald er dazu in der Lage sein würde.
    „Sie haben mir keine Befehle zu geben", sagte er kühl und gelassen. „Ich habe Ihnen meinen Namen, meinen Dienstrang und meinen Geheimdienstrang angegeben. Außerdem habe ich verlangt, direkt zu Tathos von Abessos gebracht zu werden. Das dürfte wohl für einen Offizier Ihres Ranges und Ihrer Funktion genügen, meine Anordnungen sofort und ohne Widerspruch auszuführen. Sie und Ihre Mannschaft werden sonst die Konsequenzen zu tragen haben - und ich beneide Sie nicht darum."
    „Ich erfülle nur meine Pflicht, sonst nichts, Major. Es handelt sich bei Beynerth um einen äußerst geheimen Stützpunkt, der ohne Sondergenehmigung nicht angeflogen werden darf. Nicht einmal ich weiß, was hier geschieht und vor sich geht. Und ich befinde mich bereits seit Jahren hier. Wie können es Sie da wagen, einfach hierherzukommen und landen zu wollen? Ist übrigens Tathos von Abessos von Ihrer Ankunft unterrichtet worden?"
    „Die Umstände haben das verhindert. Und nun machen Sie den Weg frei. Sorgen Sie dafür, daß ich Landekoordinaten erhalte. Und zwar schnell und zuverlässig. Verstanden?"
    „Ich habe andere Anweisungen Major. Sie sind mein Gefangener und können froh sein, daß ich Sie nicht vernichtete. Aber wahrscheinlich wird Tathos von Abessos wissen wollen, mit welcher Absicht Sie hierherkamen - und woher Sie die Position kannten. Bleiben Sie auf Kurs."
    Da wurde es Orlin Raskani zuviel.
    „Für alles, was von nun an geschieht, werden Sie zur Verantwortung gezogen. Sie zwingen mich dazu, die Vorschriften zu mißachten und mit Hyperfunk den obersten Chef um Unterstützung zu bitten.
    Versuchen Sie nur nicht, mich daran zu hindern - es würde Ihre Lage noch weiter verschlechtern..."
    Mit wenigen Griffen stellte Raskani die Verbindung zur Funkzentrale der Eiswelt her und verlangte einen Direktkontakt mit Tathos von Abessos. Sekunden später vernahm er die Stimme, die er kannte.
    Er hatte sie schon oft genug auf Befehlsbändern gehört. Es war die Stimme des Chefs des akonischen Energiekommandos.
    „Ich habe Befehle erlassen, daß man Sie und Ihr terranisches Schiff vernichtet, wenn Sie mir keinen plausiblen Grund nennen können, der Ihre verantwortungslose Handlungsweise gerechtfertigt. Wer sind Sie?"
    Raskani gab ihm ruhig und gelassen die Angaben, die als Erkennungszeichen dienten. Aber das allein schien nicht zu genügen, die Erregung des Kommandanten zu besänftigen.
    „Wer Sie sind, weiß ich nun, und ich weiß auch, daß Sie und Ihre Leute kläglich versagt haben. Das allein würde Ihren sofortigen Tod als gerechte Strafmaßnahme erscheinen lassen. Wie können Sie es wagen, zu mir zu kommen und alle Vorschriften unbeachtet zu lassen?"
    „Es ist äußerst wichtig - für sie wichtig, Erhabener." Mit Absicht sprach Raskani seinen Vorgesetzten mit diesem Titel an, der nur höchsten Würdenträgern zukam. „Sie haben recht: Unsere Mission
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