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0371 - Attentat auf die Sonne

Titel: 0371 - Attentat auf die Sonne
Autoren: Unbekannt
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die auf den ersten Blick unbewohnt wirken mußte. Die durchschnittlichen Temperaturen schwankten um minus achtundvierzig Grad Celsius. Die Schwerkraft betrug 1, 18 Gravos und lag damit höher als auf der Erde. Mit einem Durchmesser von 14 432 km war Beynerth größer als die Erde. Die Atmosphäre war atembar.
    Raskani gestand sich ein, daß er eigentlich eine ganze Menge über einen geheimen Stützpunkt der Akonen wußte. Aber das waren zum Teil Daten, die in allen Schiffen der Akonen gespeichert wurden.
    Sie besagten nichts über die eigentliche Aufgabe eines solchen Stützpunktes. Wenn er sich nicht täuschte, dann hatte Beynerth ganz besondere Aufgaben.
    Die nächste Linearetappe.
    Nun war es nicht mehr weit. Schon beim nächsten Eintauchen ins Einstein-Universum würde die rote Doppelsonne, deren Namen auch Raskani nicht kannte, bereits auf den Bildschirmen sichtbar sein.
    Der Verräter fühlte sich absolut sicher. Niemand hatte ihn verfolgt, das vermeinte er mit Sicherheit zu wissen. Auch auf den Ortergeräten konnte er nichts bemerken, außer hier und da ein Echo in großer Entfernung, das von einem Schiff der Blues stammen mußte. Auch war anzunehmen, daß sich Aufklärer der Akonen in diesem Sektor aufhielten. Aber keine Terraner.
    Auf den Gedanken, das Schiff sorgfältig zu durchsuchen, kam er nicht.
    Wieder kehrte die Space-Jet in den Normalraum zurück.
    Raskani blieb sitzen und studierte das, was er auf dem Bildschirm sah. Es dauerte nicht lange, bis er die Doppelsonne entdeckte. Noch war sie nicht als solche zu erkennen, denn wie ein zorniges Auge stand der Stern im Mittelpunkt des Panoramaschirms, genau im Anflugsektor. Sein Licht wirkte wie eine Drohung. Aber Raskani war überzeugt, daß diese Drohung nicht ihm galt. Er brachte Tathos von Abessos ein Geschenk mit, wie es noch nie ein Akone erhalten hatte. Und wenn er ihm, dem Chef des Energiekommandos, die Unsterblichkeit überreichte, mußte er ihn gleichzeitig davon überzeugen, wie sehr er ihm ergeben war. Denn gab es außer ihm noch einen Sterblichen, der die Unsterblichkeit verschenkte?
    Das wahre Motiv kannte ja niemand.
    Und die, die es kannten, waren tot.
    Der letzte Anflug durch den Linearraum nahm nur wenige Minuten in Anspruch, und als die Space-Jet abermals unter Lichtgeschwindigkeit ging, waren die beiden roten Sonnen deutlich zu erkennen. Sogar die beiden Planeten wurden sichtbar, funkelnde Sterne zwischen Tausenden von anderen.
    Zwei Lichtstunden! Das bedeutete daß Raskani genügend Zeit hatte, sich dem System mit einfacher Lichtgeschwindigkeit nähern zu können. Er wollte mit der Kontaktaufnahme warten, bis man ihn aufspürte. Denn in unmittelbarer Nähe eines so geheimen Systems war jeder Hyperfunkverkehr ausnahmslos verboten, selbst wenn sich ein Schiff in höchster Gefahr befand. Und mit einem normalen Lichtspruch würde es zwei Stunden dauern, ehe das Signal Beynerth erreichte.
    Antriebslos fiel die Space-Jet den beiden Sonnen entgegen, dicht unter der Lichtgeschwindigkeit liegend, und mit zwei blinden Passagieren an Bord.
    Gucky und Harl Dephin waren sich der Gefahr bewußt, die auf sie zukam. Wenn die Vorposten des Stützpunktes auf jede Kontaktaufnahme verzichten, weil sie den Eindringling ohne Warnung vernichteten, gab es auch für sie keine Rettung mehr. Es sei denn, es gelang Gucky rechtzeitig, die Gedankenimpulse der akonischen Wächter aufzufangen. Dann konnte der Mausbiber mit dem Siganesen in den Raum teleportieren, in ein Schiff der Akonen springen und es übernehmen.
    Aber das war eine schwache Hoffnung.
    Sie verhielten sich ruhig und abwartend.
    Orlin Raskani fieberte der bevorstehenden Entscheidung entgegen. Längst hatte er die Funkgeräte eingeschaltet und wartete auf das erste Zeichen einer gewünschten Kontaktaufnahme. Er rechnete nicht damit, daß man ihn ohne Warnung abschoß, auch wenn er ein terranisches Schiff flog. Man würde viel zu neugierig sein und erfahren wollen, wie es einem Terraner gelungen war, das geheime System zu entdecken.
    Wieder sah er das schwache Echo auf dem Orterschirm, das ihm eindeutig verriet, daß sich ein Schiff hinter ihm aufhielt. Es war noch sehr weit entfernt, aber eindeutig verfolgte es ihn. Und das bereits seit zwei Linearetappen. Für einen Augenblick befiel ihn so etwas wie Panik, denn wenn er durch seine Handlungsweise die Entdeckung des geheimen Stützpunktes herbeiführte war sein Leben keinen Soli mehr wert.
    Dann aber wischte er den Gedanken beiseite. Wer sollte ihm
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