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0371 - Attentat auf die Sonne

Titel: 0371 - Attentat auf die Sonne
Autoren: Unbekannt
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unüberlegt zu handeln, und er galt als skrupellos und brutal, wenn er sein Ziel erreichen wollte.
    Immer wieder ging sein Blick zu dem verschlossenen Fach in der Wand, in dem der Zellaktivator ruhte. In seinem Rücken spürte er die Augen der Akonen, er fühlte ihre Gier nach dem unermeßlichen Schutz, der so plötzlich in ihre Reichweite gerückt war.
    Ein Zellaktivator, der ewiges Leben verlieh...
    Er war mehr wert als nur zwei Morde!
    Er mußte noch weitere sechs wert sein.
    Als Orlin Raskani an diesem Punkt seiner Überlegungen anlangte, stand sein Entschluß bereits fest.
    Diese sechs Akonen, Mitglieder des berüchtigten „Energiekommandos" das etwa mit dem Solaren Abwehrdienst verglichen werden konnte waren Kreaturen, die jederzeit ersetzt werden konnten. Es würde kaum schade um sie sein. Und Raskani war durchaus in der Lage, die Space-Jet ohne Mannschaft zu steuern. und sicher an ihren Bestimmungsort zu bringen.
    Bestimmungsort?
    Ziel?
    Wohin wollte er überhaupt? Orlin Raskani, der kühle Denker, hatte plötzlich ein neues Problem, dem er seine Zeit widmen konnte. Sicher nur die sechs Akonen in seinem Schiff wußten von dem Zellaktivator, aber mußten nicht auch Rhodan und seine Leute ahnen, wo der wertvolle Gegenstand geblieben war? Sie hatten die ermordete Mutantin gefunden und wußten, wer der Mörder war. Der Zellaktivator fehlte. Der logische Schluß mußte sein: Der Mörder hatte ihn an sich genommen. Und wenn Rhodan es wußte, dann wußten es auch bald die Akonen.
    Es gab kein sterbliches Wesen, das für ewig den Spürhunden zweier galaktischer Geheimdienste entkommen wäre.
    Raskani versank erneut in tiefes Nachdenken und vergaß seine Umgebung. Die Space-Jet lag auf Kurs. Erst in einer halben Stunde kehrte sie in das Einstein-Universum zurück, um sich zu orientieren.
    Bis dahin war Zeit...
    Unsterblichkeit!
    War das nicht der Wunschtraum aller Lebenden? Und dort, in dem kleinen Fach neben den Kontrollen lag die Unsterblichkeit. Er brauchte nur danach zu greifen, denn sie gehörte ihm. Dann hatte der Tod seine Schrecken für ihn verloren, wenn er auch vor dem Mord oder Unfall nicht sicher sein konnte. Aber Krankheiten würde es nicht mehr geben, und niemals endende Frische würde durch seinen oft so müden Körper pulsieren.
    Aber die Jäger, die Spürhunde...!
    Nun, die Galaxis war weit und unübersichtlich. Auch wenn Terraner und Akonen Tausende von Planeten kannten und besiedelt hatten, so war das doch nur ein winziger Bruchteil dessen, was erst bekannt geworden war. Es konnte noch Millionen unbekannter Planetensysteme mit fremden, intelligenten Rassen geben, die niemals die Raumfahrt entwickelt und Kontakt gesucht hatten. Wenn er, der unsterbliche Orlin Raskani, zu so einer Welt gelangte, würde er ihr Herrscher sein können - ihr ewiger Herrscher.
    Bis die Spürhunde ihn fanden.
    Nun gut, er würde erneut fliehen bis er eine andere Welt fand. Vielleicht draußen am Rand der Galaxis wo solche Welten dünner gesät und seltener waren. Genau am entgegengesetzten Ende des bekannten Universums, wo es nicht einmal geheime Stützpunkte der Terraner oder Akonen gab.
    Vielleicht würde es dort länger dauern, bis man ihn entdeckte, Jahrhunderte vielleicht, aber das spielte für ihn keine Rolle mehr.
    Tausend Jahre spielten keine Rolle.
    Orlin Raskani schüttelte den Kopf. Er wußte plötzlich, daß er sich etwas vormachte. Niemals würde es tausend oder auch nur hundert Jahre dauern, bis die Terraner ihn fanden. Ein Zellaktivator sandte Impulse aus, lichtschnelle und sehr starke Impulse, die über große Entfernungen hinweg registriert und identifiziert werden konnten. Empfing man diese Impulse, dann würde man wissen, daß sie von jenem Aktivator stammten, der einmal der Mutantin Laury Marten gehört hatte.
    Nein, es gab kein Entkommen für ihn, solange er den Zellaktivator besaß. Die Galaxis war groß, unermeßlich groß, aber sie war nicht groß genug, einem so begehrten Flüchtling wie ihm Schutz zu gewähren.
    Er mußte eine andere Lösung finden. Und vor allen Dingen mußte er Freunde finden, die ihm halfen.
    Seine sechs Begleiter kamen nicht in Frage. In ihren Augen hatte er die Gier aufblitzen sehen, als er den Zellaktivator ins Fach legte. Sie dachten an ein ewiges Leben, vergaßen aber dabei die Konsequenzen der Unsterblichkeit. Sie würden ihn töten und der erste, der das Gerät packen könnte, würde es anlegen. Dann erst würde er begreifen, daß er sich damit fünf Todfeinde geschaffen
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