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0371 - Attentat auf die Sonne

Titel: 0371 - Attentat auf die Sonne
Autoren: Unbekannt
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eingreifen, aber Gucky hinderte ihn daran.
    „Ruhig Blut bewahren, Harl! Es hätte keinen Sinn, wenn wir eingreifen. Die Akonen sind ohnehin zum Tode verurteilt, wie ich die strengen und unmenschlichen Gesetze des Energiekommandos kenne. Wir würden ihnen also nur einen Aufschub verschaffen. Aber da ist noch etwas anderes: Dieser Raskani plant, einen streng geheimen Planeten der Akonen anzufliegen, um den Zellaktivator dem Chef des Energiekommandos zu übergeben. Die Position des Planeten ist unbekannt, auch dem Solaren Abwehrdienst. Er muß etwa achttausend Lichtjahre von der Erde entfernt sein, und das ist mehr als gefährlich. Wir müssen unbedingt herausfinden, um welches System es sich handelt und was dort geschieht. Raskani muß sich also in Sicherheit wähnen, dann bringt er uns dorthin. Natürlich, ich weiß, was du einzuwenden hast... daß ich versuchen könnte, die Position telepathisch zu erfahren. Aber das wäre zu unsicher und umständlich. Besser ist es, der Bursche bringt uns direkt hin. Außerdem ist das wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, unbemerkt auf diesem Stützpunkt zu landen."
    Das sah Harl Dephin ein. Er wußte, daß man geheime Stützpunkte der Akonen im Machtbereich des Solaren Imperiums vermutete, aber es war bisher noch niemals gelungen, einen solchen zu finden - wenigstens keinen wichtigen. Und wenn sich der Chef des Energiekommandos auf Beynerth aufhielt, mußte es sich um einen besonders wichtigen Stützpunkt handeln.
    „In Ordnung, Gucky. Du hast ja recht. Es ist selbst Raskani verboten, den geheimen Planeten anzufliegen, obwohl er die Position kennt. Er kann es nur tun, weil er den Aktivator besitzt. Kannst du mir die Position erklären?"
    „Ich kenne nur die Koordinaten, und soweit ich mich erinnern kann stimmen sie mit jenen in etwa überein, die ich noch von früher her kenne. Wir hatten damals mit den Blues zu tun. Die verrückten Kerle haben ihren Bruderkrieg noch immer nicht beendet und zerfleischen sich gegenseitig, statt unser Angebot anzunehmen, zwischen ihnen zu vermitteln. Ihre eigene Schuld. Aber sie greifen auch unsere Schiffe an, wenn eins in der Nähe ihres Einflußbereiches geortet wird. Ich weiß nicht, wie es mit den Akonen steht. Wir werden ja sehen."
    Harl Dephin schluckte eine Energiepille. Er saß auf dem Boden, mit dem Rücken an die Wand gelehnt.
    „Wir sehen eben nichts", knurrte er mißmutig und deutete vielsagend auf die kahlen Wände der Vorratskammer. „Überhaupt nichts. Ein Glück, daß du alles durch Raskanis Gedanken erfährst."
    „Im Augenblick schläft er und träumt von einem Leben in Ruhm und Reichtum. Da es aber fast immer so ist, daß die schönsten Träume sich nie erfüllen, sehe ich schwarz für seine Zukunft. Er wird eine Enttäuschung erleben, aber das hat er ja wohl kaum anders verdient. Ich werde den Zellaktivator Rhodan zurückbringen, darauf kannst du dich verlassen."
    „Bin gespannt, wie du das anstellen willst", meinte Harl Dephin skeptisch.
    Gucky knabberte an einem Konzentratwürfel, der ihm nicht zu schmecken schien.
    „Das laß nur meine Sorge sein", riet er und konzentrierte sich wieder auf das, was Raskani träumte und dachte.
    Harl Dephin legte sich auf den Boden und versuchte zu schlafen, während die Space-Jet durch den Linearraum raste, dem geheimnisvollen Ziel entgegen.
     
    *
     
    Als die Warnanlage schrillte, erwachte Raskani aus seinen Träumen. Es dauerte einige Sekunden, bis er sich wieder zurechtfand und wußte, wo er sich aufhielt und was geschehen war. Nach einem schnellen Blick auf die Kontrollen programmierte er die nächste Linearetappe in die Automatik. Noch zwei weitere und er war Beynerth nahe genug, um Funkverbindung aufnehmen zu können.
    Auch das war verboten, wie er nur zu genau wußte, aber er würde es tun müssen, wenn er nicht riskieren wollte, daß man sein Schiff schon beim Anflug vernichtete.
    Es war nicht viel, was Raskani über Beynerth wußte. Der Planet war der zweite eines roten Doppelsonnensystems. Der erste besaß eine Bahn, die zwischen den beiden Sonnen hindurchführte - eine unbewohnte Glutwelt, eine Hölle. Beynerth selbst aber umkreiste die beiden Sonnen derart, daß er einigermaßen erträgliche Bedingungen aufwies. Soweit seine Informationen stimmten, stand das System genau 8232 Lichtjahre von der Erde entfernt im Eastside-Sektor der Galaxis.
    Die Umlaufbahn Beynerths hatte eine stark ellipsoide Form und führte weit um die Sonnen herum. Es handelte sich um eine Eiswelt,
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