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0366 - Das Rätsel der Biostation

Titel: 0366 - Das Rätsel der Biostation
Autoren: Unbekannt
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du recht haben. Lassen wir also die Anzüge an. Ich glaube, wir können gleich ins Wasser gehen. Hier auf dem Land ist nichts los. Da gibt es nicht einmal Ameisen."
    Sie verzichteten auf jede weitere Teleportation und gingen einfach ins Wasser hinein. Erst nach fünfzig Metern wurde es so tief, daß sie schwimmen mußten. Sie hielten sich noch eine Weile an der Oberfläche, dann regulierten sie die Gravo-Geräte derart, daß sie langsam in die Tiefe sanken.
    Durch die Helme hatten sie Sicht nach allen Seiten. Das Wasser war ungemein klar, und sie konnten zwei- bis dreihundert Meter weit sehen. Der unter ihnen liegende Meeresboden war deutlich zu erkennen. Silberne Fische schossen hin und her und bildeten ganze Schulen, die vor den Eindringlingen in ihr Reich keine Furcht zu kennen schienen. Zwar stoben sie im ersten Augenblick davon, kehrten aber nach einer Weile wieder zurück, um Gucky und Ras Tschubai neugierig zu beobachten. Gucky hatte inzwischen den Interkom eingeschaltet und auf geringe Leistung gestellt.
    „Ist das nicht herrlich? Es fasziniert mich immer wieder, in die Unterwasserwelt einzudringen. Es gibt nichts, was sich damit vergleichen ließe. Da könnte man direkt romantische Anwandlungen bekommen..."
    „Die hast du ja schon", stellte Ras Tschubai nüchtern fest. „Aber wir sind leider nicht zum Vergnügen hier. Wir sollen feststellen, woher die starken Metall- und Energieortungen stammen. Ich habe die Lage genau im, Gedächtnis. Wir müssen uns weiter links halten."
    „Du bist ein schrecklich nüchterner Mensch", beschwerte sich Gucky. Gehorsam änderte er die Richtung und wandte sich nach links. Das Meer wurde jetzt schnell tiefer. „Man kann doch das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden, und genau das tue ich."
    Ras Tschubai erwiderte nichts. Er hatte keine Lust, eine Diskussion mit dem Mausbiber zu beginnen.
    Aufmerksam beobachtete er alle Veränderungen des Meeresbodens. Er war immer noch sandig und unbewachsen. Erste Felsenriffe brachten Abwechslung in das Einerlei. Die ersten größeren Fische tauchten auf, und dann gab es urplötzlich Vegetation. Es waren große, an Grasbüschel erinnernde Pflanzen, deren Fangarme mit der kaum merklichen Strömung spielten, um Beute einzufangen. Sie bedeuteten keine Gefahr aber die beiden Taucher wichen ihnen trotzdem aus. Sie mochten jetzt in etwa fünfzig Meter Tiefe sein. Das Wasser war immer noch so klar wie an der Oberfläche und so hell, daß die Sicht in keiner Weise behindert wurde. Ras Tschubai nahm seine Kontrollinstrumente zu Hilfe, beobachtete sie eine Weile und deutete dann nach vorn.
    „Dort muß es sein, Gucky. Es kommen starke Echos. Kannst du nichts erkennen?"
    Sie schwebten etwa zehn Meter über dem Meeresgrund. Gucky sah angestrengt in die angegebene Richtung, dann schwamm er näher zu Ras Tschubai.
    „Ja, du hast recht, dort vorn ist etwas. Siebt aus wie ein Schiff, das kieloben im Sand liegt. Nur - es sind mehrere Schiffe, ein Friedhof."
    „Ich glaube nicht, daß es Wracks sind. Das sind Kuppeln - metallene Kuppeln unterseeischer Gebäude. Ich glaube, daß wir gefunden haben, was wir suchen. Eine Stadt unter dem Meer. Von dort kamen auch die Gedankenimpulse, die John Marshall und du geortet haben. Wollen wir mehr herausfinden, oder kehren wir um?"
    Ras Tschubai konnte deutlich die ungeduldige Bewegung sehen, die Gucky machte.
    „Natürlich kehren wir noch nicht um, Ras. Außerdem empfange ich wieder zahllose Individualimpulse. Sie müssen von Lebewesen unterschiedlichen Intelligenzgrades stammen. Zu sehen allerdings ist nichts."
    Sie verringerten das Tempo. Unter ihnen erstreckte sich eine Art Riff, das fast dreißig Meter in die Tiefe abfiel. Dahinter lag eine sandige Ebene, aus der die metallen schimmernden Kuppeln emporragten. Die größte von ihnen hatte einen Durchmesser von etwa fünfzig Metern, und sie lagen so dicht beieinander, daß die eine die andere fast berührte. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß sie miteinander verbunden waren. Es gab auch Kuppeln, die fünfzig oder hundert Meter voneinander entfernt lagen. Wahrscheinlich bestanden zwischen ihnen unterirdische Verbindungen.
    Dicht über dem Sand entdeckte Gucky in einer der Kuppeln längliche Fenster. Als er sich anschickte, auf diese zuzuschwimmen, hielt Ras Tschubai ihn zurück.
    „Dazu würde ich nicht raten, Gucky. Wir haben nicht den Auftrag, mit den Lebewesen hier Kontakt aufzunehmen. Wir sollten nur feststellen, ob es sie gibt. Und das wissen wir
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