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0363 - Der Teufel machte Überstunden

0363 - Der Teufel machte Überstunden

Titel: 0363 - Der Teufel machte Überstunden
Autoren: Der Teufel machte Überstunden
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bekannt. Eine Liste wird in Kürze allen zuständigen Stellen zugeteilt werden.«
    Mit zynischem Grinsen ließ er das Blatt sinken.
    »Wir können das Geld unbesorgt ausgeben«, sagte er seelenruhig.
    »Damit uns die Polizei in drei Tagen schnappt, wie?«, sagte Clark erstaunt.
    »Deine Leitung möchte ich auch mal haben«, brummte Flint, der sofort kapiert hatte. »Wenn die Cops wirklich die Nummern haben, was werden sie dann wohl damit machen?«, fragte er.
    »Steht doch da«, sagte Clark, »allen Geschäften, Banken und Kinos mitteilen.«
    »Schnelldenker«, sagte Flint sanft. »Warum teilt die Polizei das dann der Presse mit?«
    Verständnislos sah Clark ihn an.
    »Weil sie eben die Nummern nicht haben«, ergänzte Purvis. »Mit dieser Falschmeldung wollen sie uns nervös machen, das ist alles.«
    »Bist du sicher?«, fragte Clark zweifelnd.
    »So sicher, wie ich weiß, dass sie uns nicht kriegen«, sagte Purvis selbstgefällig.
    In aller Ruhe lasen sie die genaue Beschreibung ihres Coups.
    »Die Brüder schalten schneller, als ich dachte«, sagte endlich Ted. »Die haben genau herausgefunden, wie viel wir waren und wohin wir uns abgesetzt haben.«
    »Weiter als bis zur Kiesgrube haben sie den Weg nicht verfolgt«, wehrte Flint ab. »Hier drin sitzen wir für die nächsten acht Tage sicher.«
    »Nur die G-men können uns gefährlich werden. Die haben uns in der Kneipe gesehen«, meinte Ted.
    »Eben«, sagte Purvis. »Ich schlage vor, wir warten nicht, bis sie mit einer Kompanie Cops hier anrücken. Wir müssen ihnen zuvorkommen.«
    Er ging den Plan, wie man den G-men zu Leibe rücken könnte, noch einmal genau durch. Sie durften keinen Fehler machen.
    »Ist verdammt riskant«, sagte Flint endlich. »Trotzdem, ich bin dabei.«
    Die anderen beiden nickten zustimmend.
    »Also los«, sagte Purvis entschlossen und stand auf. Er zog den Hosengürtel enger und trat die Zigarette auf dem Fußboden aus.
    »Wir starten um zwölf. Bis dahin habt ihr alles vorbereitet.«
    Es wurde dämmerig draußen. Da Neumond war, lagen die Randgebiete finster und dunkel da wie ein Tintenfass im Bergwerksstollen.
    Clark tankte aus einem Kanister den Wagen auf. Ted verwischte sicherheitshalber alle Spuren in dem Bungalow, die auf die Benutzer schließen lassen konnten.
    Als Purvis allein war, ging er zum Telefon und wählte eine siebenstellige Nummer. Eine Nummer, die nur ihm bekannt war.
    ***
    Die Direktion der Farmers Bank in Poughkeepsie hatte einen ihrer Direktoren nach Millbrook entsandt. Gegen fünf Uhr traf ich einen Herrn im maßgeschneiderten Flanellanzug, mit schwarzer Aktentasche, silbergrauem Haar und dicker Hornbrille. Er war so nervös wie ein Weltraumfahrer vor dem ersten Start.
    Als er mir die Rechte drückte, murmelte er einen Namen, der mir unverständlich war. Dann erkundigte er sich mit großer Nervosität nach dem Stand der Dinge.
    Wir konnten ihn nur mit dem Hinweis trösten, dass wir stur wie die Panzer jeder Spur nachgehen würden.
    »Der Fall hat noch Folgen«, lamentierte er, »die Kunden laufen uns in Scharen davon. Sie kündigen, weil sie uns nicht mehr vertrauen. Sie müssen uns helfen, Agent Cotton.«
    Reading angelte schon wieder nach der Whiskyflasche. Es schien sein Allheilmittel für verzwickte Fälle zu seih.
    »Sie sind doch versichert«, versuchte ich zu trösten, »und Ihren guten Ruf werden Sie schon wiederhersteilen. Außerdem können Sie sich auf uns verlassen.«
    Ich hatte den Satz noch nicht beendet, als Phil im Türrahmen stand.
    Ich benutzte die Gelegenheit und empfahl mich. Sheriff Reading sollte sich weiter um den aufgeregten Manager kümmern. Schlimmstenfalls konnte er ihn mit Whisky beruhigen.
    Als wir draußen waren, begann Phil.
    »Wir haben richtig vermutet, Jerry! Es ist bester staatlicher Gefängnisstoff. Wir haben sofort alle Meldungen über geflohene Häftlinge durchstöbert. Es kommt nur einer infrage, ein gewisser Ted Shelby, 32 Jahre alt.«
    »Und wo ist der Knabe entsprungen?«, fragte ich und steuerte bereits den Jaguar an.
    »In Newburgh am 21., also vor neun Tagen. Seitdem spurlos verschwunden.«
    »An dem Überfall war er jedenfalls beteiligt«, sagte ich. »Weißt du Einzelheiten?«
    »No, er ist ein kleines Licht. Die Protokolle liegen alle bei der lokalen Polizei in Newburgh. Am besten ist, wir fahren hin.«
    ***
    Über den Turnpike waren es 22 Meilen bis Newburgh. Ein mittleres Provinznest mit drei Kinos und einem Gefängnis. Wir fuhren direkt zum Gefängnisdirektor, den
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