Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0363 - Der Teufel machte Überstunden

0363 - Der Teufel machte Überstunden

Titel: 0363 - Der Teufel machte Überstunden
Autoren: Der Teufel machte Überstunden
Vom Netzwerk:
überhaupt nicht. Also können sie uns nicht gefährlich werden, klar?«, verteidigte sich Clark, einer der Übeltäter.
    »Also, zur Sache«, sagte Flint. »Wir haben noch 14 Stunden Zeit. Dann rollt der Plan ab, exakt und pünktlich wie die Invasion in Frankreich. Wenn einer von euch nicht spurt, tritt der Boss persönlich in Aktion. Was das heißt, könnt ihr euch wohl denken.«
    Das Schweigen hing im Raum wie drei Tage alter Rauch.
    »Ist der Wagen soweit?«, fragte Purvis und sah Clark an.
    »Um ein Uhr hole ich ihn. Die Werkstatt macht um zwölf Uhr dicht. Nachschlüssel habe ich.«
    »Okay. Flint, du hast den Sprengstoff?«
    »Genug, um das Empire State Building zu Puderzucker zu zermahlen«, grinste Flint. »Das Zeug wirkt besser als Plastikbomben. Mit drei Handgriffen ist es angebracht.«
    »Ted, du bist um zehn Uhr dreißig in der City Hall. Den Plan hast du im Kopf, hoffe ich«, sagte Purvis. Erfischte einen Grundriss aus den Karten und schob ihn Ted hinüber.
    »Das wird der frechste Überfall, den es je gab«, grinste Flint.
    »Die Idee ist auch ihr Geld wert gewesen«, sagte Purvis. Er steckte eine Zigarre in Brand, deren Rauch auch die hartnäckigsten Moskitos vertrieb.
    »Denkt daran: kein Alkohol«, erinnerte Flint. »Spült euch die Magenwände meinetwegen mit Soda, denn vor morgen Abend gibt es keinen Tropfen Alkohol.«
    Sie saßen noch drei Stunden zusammen und sprachen alle Einzelheiten durch. Die Karbidlampe begann breiter zu flackern, als sie sich auf ihre Feldbetten warfen.
    Nur Clark verließ die Scheune. Er war ganz in Schwarz gekleidet, um nicht aufzufallen. Er nahm ein altes Fahrrad und strampelte los.
    Bis zu der Werkstatt der US Army hatte er nur fünf Meilen zurückzulegen. Er kannte die Gegend wie seine Hosentasche.
    ***
    Nicht weit von Millbrook befindet sich ein Ausbildungslager für Pioniere. Von den Hunderten von Fahrzeugen, die täglich durch das Gelände fuhren, fielen immer welche aus. Einige wurden in Werkstätten repariert, die nicht unmittelbar auf militärischem Gebiet lagen.
    Clark hatte das Fahrzeug, das sie brauchten, in einer kleinen Werkstatt entdeckt. Der Wagen war repariert und sollte übermorgen abgeholt werden.
    Bis der Verlust entdeckt und die Meldung alle Instanzen durchlaufen hatte, würde der Coup längst gestartet sein.
    Kurz vor ein Uhr morgens lehnte er das Fahrrad an die Mauer und öffnete das Haustor mit einem Dietrich. Er schlich sich auf den Hof, sah vorsichtig nach allen Seiten und ging, ohne zu 6 zögern, auf ein Fahrzeug zu, das in einer Reihe von sechs verschiedenen Automobilen stand.
    Clark grinste zufrieden, als er den Schlüssel im Zündschloss fand.
    Wer dachte schon daran, ein Militärfahrzeug zu stehlen?
    Er löste die Handbremse und nahm den Gang heraus. Langsam rollte der Wagen auf das Tor zu.
    Ohne Scheinwerfer und völlig lautlos bugsierte er das schwere Fahrzeug auf die Hauptstraße. Erst nach ein paar Hundert Metern schaltete er die Zündung ein, legte den Gang ein und ließ die Kupplung kommen. Blubbernd setzte die Maschine ein. Mit wenig Gas entfernte er sich aus dem Ort.
    Das Auto war ein Spezialfahrzeug der Pioniereinheit. Es hatte vorn einen Pflug zum Räumen von Schnee, Sand und anderen Hindernissen. Hinter dem Fahrersitz war ein kurzer, schwenkbarer Kran mit einem mächtigen Greifer montiert.
    Um ein Uhr zwanzig brummte der Wagen in die Feldscheune. Niemand war Clark unterwegs begegnet.
    ***
    Der nächste Tag war ein Freitag. An diesem Tag begann der alljährliche Kongress der Farmer aus der ganzen Umgebung. Für jene Farmer, die nur einmal im Jahr in den abgelegenen Ort Millbrook kamen, war an diesem Freitag Großzahltag.
    Die Eastern Farmer Bank verfügte eine Nacht lang über 1 Million Dollar, meist Regierungsgelder, die den Farmern direkt ausbezahlt wurden.
    Auf atmend hatte der Bankdirektor, der an solche Summen nicht gewohnt war, den Morgen erlebt. Die Gefahr eines Einbruchs, dachte er, war vorüber. In seiner Vorstellungswelt wurde nur nachts eingebrochen.
    Er schickte die Bewacher nach Hause, als er um neun Uhr die eisernen Gitter vor Tür und Fenster auf schloss. Der Hauptandrang würde erst nach zwölf Uhr einsetzen, wenn die erste Sitzung zu Ende war.
    Unauffällig gekleidet, wie ein kleiner Maisbauer, betrat Ted Shelby die City Hall. Er bummelte durch das Rathaus und grinste, als er den Sheriff des Ortes mit seinen drei Mann im Amtsraum sah. Sie waren keine ernste Gefahr, trotz der mächtigen Colts und der blinkenden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher