Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0357 - Die Treppe der Qualen

0357 - Die Treppe der Qualen

Titel: 0357 - Die Treppe der Qualen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
bevor Myxin eingreifen konnte, schräg an mir vorbei.
    Ihr Ziel war Kara!
    Da Macha Rothaar sehr rasch lief, hatte sie ihr Ziel schneller erreicht, als Kara das ihre.
    Eine Stufe vor der unsrigen trafen die beiden zusammen.
    »Laß mich vorbei!« sagte Kara.
    »Nein!«
    Die Antwort klang hart. Auch Kara hatte ihren endgültigen Ton herausgehört und handelte.
    Sie war schnell, verflixt schnell sogar, und die Bewegungen konnte ich mit den Augen kaum verfolgen, als sie die Klinge in die Höhe wuchtete und in Kopfhöhe zuschlug.
    Ein goldenes Leuchten, ein zuckender Schein, er stand für den Bruchteil einer Sekunde in der Luft. Dann wirbelte plötzlich etwas Weißes heran und flog genau auf mich zu.
    Instinktiv führte ich die Hände zusammen, schnappte zu und hielt plötzlich den weißen Totenschädel zwischen meinen Fingern.
    Er war so gedreht, daß ich in das knöcherne Gesicht starren konnte und auch die seltsame Kraft spürte, die der Schädel ausstrahlte.
    Die Kraft griff auf mich über. Wahrscheinlich anders, als es sich Macha Rothaar vorgestellt hatte.
    Plötzlich konnte ich mich wieder bewegen!
    Im ersten Moment wollte ich es kaum wahrhaben. Ich hob den rechten Fuß, danach den linken, beides gelang ausgezeichnet, doch Grund zur Freude bekam ich nicht.
    Durch das Abschlagen des Kopfes war Macha Rothaar zwar nicht vernichtet, aber geschwächt worden.
    Und das wirkte sich auch auf die aus, die in den Stufen begraben lagen. Sie erwachten.
    Was anschließend geschah, konnte man als das reine Chaos bezeichnen, jedenfalls mußten wir plötzlich an mehreren Fronten kämpfen, und auch ich erlebte die Wucht dieser unheimlichen Magie.
    Um Myxin, Kara und Macha Rothaar konnte ich mich nicht mehr kümmern, obwohl der Schädel plötzlich von einer für mich kaum faßbaren Kraft erfüllt war und mir aus den Händen sprang, wobei ich noch Kara und Myxin reden hörte.
    Dann drehte ich mich endlich herum, um mich der eigentlichen Aufgabe zu widmen, die mich hergeführt hatte.
    Sie hieß Mandra Korab!
    ***
    Myxin war mit dem Entschluß gekommen, seine Mutter endgültig zu töten, falls sie sich nicht geändert hatte und sich nun auf seine Seite stellte. Das war nun nicht mehr möglich, wie er schon nach den ersten Worten vernahm.
    Er hatte John Sinclair das Leben retten können, auch das zählte für ihn, und er sah, daß es John gelang, sich wieder zu bewegen.
    Dann griff Kara ein.
    Sie gehörte zu Myxin, sie war seine Partnerin und ahnte wohl, was der kleine Magier innerlich durchmachte.
    Aus diesem Grunde schritt sie dem weißen Skelett entgegen, und bevor Myxin sie noch warnen konnte, war es bereits geschehen.
    Da hatte sie ihr Schwert gehoben und zugeschlagen.
    Myxin sah nur mehr das Blitzen und den weißen Schädel, der vom Körper getrennt worden war. Er segelte genau auf John Sinclair zu, der ihn auffing und festhielt.
    Für einen Augenblick erstarrte die Szene.
    Wahrscheinlich mußten sich die Kräfte der Finsternis zunächst einmal von dieser Teilniederlage erholen, dann aber brach es wie ein Sturm über die Martertreppe herein.
    Darum konnte sich der kleine Magier nicht kümmern, weil er nur noch Blicke für den weißen Totenschädel besaß, der nicht vernichtet war, sich abstieß und auf Myxin zuraste.
    Innerhalb einer Sekunde mußte sich der Magier entschlossen haben, und er reagierte.
    Mit körperlicher Gewalt war da nichts zu machen, er setzte seine anderen Kräfte dagegen und hoffte, stärker als seine Mutter zu sein.
    Fast hatte ihn der Schädel erreicht, als Myxins Körper zu einem Inferno aus Blitzen zu werden schien.
    Dieses grüne Licht blieb nicht allein auf ihn beschränkt, es traf mit einer verheerenden Wucht und von vier verschiedenen Seiten auch den Schädel seiner Mutter.
    Das waren lautlose Preßschläge, die ihn erschütterten und gleichzeitig zerrissen.
    Myxin vernahm einen gellenden Schrei. Nicht aus dem Schädel drang er, sondern aus der Treppe, auf der der kleine Magier stand.
    Das gesamte Gestein schien zu stöhnen und sich gleichzeitig aufbäumen zu wollen, so sehr brüllte es seine Magie und seine Schmerzen der Niederlage hinaus.
    Auf der Stelle hatte sich der kleine Magier gedreht und bekam mit, wie die einzelnen Stufen ihre bisher eingeschlossenen Gestalten entließen.
    Aus ihnen drang das Grauen…
    Unheimliche Wesen einer längst vergessenen Zeit. Aus den Tiefen der Treppe schossen sie in die Höhe, begleitet von einem geisterhaften Geheul, das ihren Weg in die Luft markierte und irgendwo
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher