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0355 - Monster aus dem Mörderwald

0355 - Monster aus dem Mörderwald

Titel: 0355 - Monster aus dem Mörderwald
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sehen.«
    Und die drei niederen Dämonen übermittelten den Befehl ihres obersten Herrn.
    Aber im gleichen Moment war der Druide Gryf auf der Straße in Gresanne nicht mehr zu sehen!
    ***
    Im dämmerigen Kerzenscheinzimmer schreckte auch der letzte Mensch auf, als mitten zwischen ihnen ein Fremder auftauchte, einen Vorwärtsschritt machte und dabei Gustave Verdier auf die Füße trat. Der schrie erschrocken auf und zuckte vor dem Schwert zurück, das der blonde Fremde in der Hand trug und an dem schwarzes Höllenblut klebte.
    »Zamorra…«
    Der erhob sich im Hintergrund. Der Blonde grinste ihn an. »Hier, Alter… deine Monsterviecher sind eindeutig dämonischer Art. Schwarzes Blut haben doch nur unsere Freunde aus der Hölle…«
    »Und ich verstehe nicht, warum das Amulett nicht auf sie anspricht!« sagte Zamorra. »Gut, daß du da bist, Gryf…«
    »Ich habe draußen ein paar von den Biestern erledigt«, sagte der Druide. »Aber das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Es sieht böse aus, habe ich den Eindruck. Warum benutzt du nicht deinen Dhyarra-Kristall?«
    »Weil der in den Bach gefallen ist! Habe ich das nicht am Telefon gesagt?«
    »Nee…«
    Nicole erhob sich jetzt ebenfalls aus ihrer Ecke neben dem Telefon. »Wie wäre es, wenn ihr endlich etwas tun würdet, statt zu reden? Gryf, die Leute müssen aus Gresanne evakuiert werden, und zwar so schnell wie nur eben möglich! Und das kannst nur du erledigen… Schade, daß Teri nicht mitgekommen ist…«
    Verdier rieb sich die schmerzenden Füße. »Ist das der Mann, mit dem du mit dem kaputten Telefon telefoniert hast, Professor?«
    Zamorra nickte nur.
    Gryf sah Zamorra kopfschüttelnd an. »Bevor ich die Leute hier wegbringe, versuche ich deinen Kristall zu finden. Habe ich das richtig verstanden, daß er im Fluß liegt?«
    »Ja doch, zum Teufel…«
    »Na, dann muß ich ihn ja finden. Als Tiefseetaucher war ich schon immer großartig, und es wäre nicht der erste Dhyarra, der aus dem Wasser geborgen wird…« Damit spielte er auf Ted Ewigks Machtkristall an, der jahrhundertelang in einem versunkenen griechischen Schiff auf dem Grund der Ägäis gelegen hatte, bis Ted Ewigk ihn dort fand. Aber das war auch schon lange her…
    Gryf hob grüßend die Hand, machte einen Schritt und war im nächsten Moment verschwunden.
    Die Menschen im Zimmer sahen erst sich und dann Zamorra verzweifelt an. Je mehr in diesen Stunden an seltsamen Dingen geschah, desto unbegreiflicher war es.
    »Wer ist das, und wie macht er das?« wollte Ardais wissen. »Was seid ihr überhaupt für komische Leute, und wie ist es überhaupt möglich, daß ihr ausgerechnet jetzt hier seid, wo das ganze Dorf bedroht ist?« fügte Lucie Villaird hinzu.
    Zamorra lächelte verloren.
    »Nehmt es einfach als gegeben hin«, sagte er. »Es würde zu weit führen, jede Einzelheit zu erklären… auf jeden Fall ist dieser Mann ein Druide und bewegt sich im zeitlosen Sprung…«
    Und wie der funktionierte, wollte dann doch keiner mehr erklärt bekommen. Denn das hatten sie ja alle live erlebt…
    Zamorra begann wieder zu hoffen. Zwar begann Gryf nicht mit der Evakuierung, wie der Parapsychologe es sich gewünscht hatte, aber allein seine Anwesenheit beruhigte ihn ein wenig.
    Dennoch kam es ihm so vor, als verstärkten die Bäume wie auch die Monster ihre Bemühungen, in das Haus einzudringen. Und bei den anderen Häusern würde es nicht viel anders sein…
    ***
    Gryf hatte sich rasch einen Überblick über die Landschaft verschafft. Selbst wenn man nicht wußte, wie diese Landschaft normalerweise auszusehen hatte, war es deutlich ersichtlich, was hier nicht normal war. Allein die Größe der Baumriesen war ungewöhnlich. Solche Giganten mochte es in der Urzeit der Erde gegeben haben, heute aber waren die längst Stein- und Braunkohle. Und Gryf war immerhin so weit mit der Natur verwachsen, daß er wußte, daß in europäischen Breiten Wälder in den seltensten Fällen bis an die Flußufer traten, außer in direkter Quellnähe…
    Bis zur Quelle waren es aber noch etliche Kilometer.
    Der Druide versetzte sich an den Fluß. Das Schwert hielt er kampfbereit in der Hand. Als er sich von Tentakel-Ästen bedroht fühlte, kappte er sie mit schnellen Schlägen der Klinge. Augenblicklich verdorrten die abgeschlagenen Äste, und die an den Bäumen verbleibenden Reste, aus denen zunächst schwarze klebrige Flüssigkeit sprühte, verkapselten sich förmlich und schrumpften, bis dieser Schrumpfungsprozeß von der
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