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0355 - Monster aus dem Mörderwald

0355 - Monster aus dem Mörderwald

Titel: 0355 - Monster aus dem Mörderwald
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dem mindestens ein halbes Tausend nadelspitzer Zähne starrte.
    Das Maul war groß genug, Gryf mit einem Biß zu verschlingen.
    Und eine Pranke der Riesenechse vergrub den Dhyarra-Kristall unter sich im Sand.
    ***
    Zamorra trommelte nervös mit den Fingern auf der Tischplatte herum, neben der er in einen Sessel gesunken war. »Gryf muß verrückt sein«, murmelte er. »Er sucht den Kristall, dabei geht es hier vielleicht um Minuten. Die Angriffe werden stärker. Da draußen spielen ein paar von den Riesenhamstern Rammbock…«
    »Er ist nicht verrückt«, gab Nicole zu bedenken. »Es ist vielleicht die einzige Chance, die wir haben. Glaubst du im Ernst, er könnte uns alle fortbringen?«
    »Wenigstens einen Teil«, murrte Zamorra. »So viele wie möglich. Aber so wie es aussieht, werden entweder die Bestien oder die Bäume uns vorher fertigmachen. Es kann Stunden dauern, bis er den Kristall findet.«
    Nicole schüttelte den Kopf.
    »Ich kenne dich nicht mehr wieder, Chef«, sagte sie. »Du bist zum unverbessserlichen Pessimisten geworden… wenn er ihn findet, haben wir doch die Chance, mit einer tatsächlich wirkungsvollen Waffe dem ganzen Spuk ein Ende zu bereiten…«
    »Mit einem Dhyarra zweiter Ordnung«, sagte Zamorra. »Mit der zweitschwächsten Kategorie, die es gibt. Wenn es Ted Ewigks Machtkristall wäre…«
    »Manchmal bist du verdammt schwer zu ertragen«, wies Nicole ihn zurecht. »Glaubst du, daß du den Leuten mit diesen dummen Sprüchen hier Mut machst? Abgesehen davon, daß keiner von uns einen Kristall dreizehnter Ordnung benutzen kann, können wir uns immer noch langsam von den Monstern und den Bäumen freikämpfen. Das dauert zwar etwas, aber irgendwann haben wir es geschafft, Chef. Das solltest du sehen, nicht einen fragwürdigen Blitzerfolg.«
    Wenn sie ihn »Chef« nannte, wurde es entweder sehr dienstlich oder kritisch. Auf jeden Fall war es dann für Zamorra jedesmal ein Grund, sich unwohl zu fühlen.
    »Wenn es dir Spaß macht«, brummte er, »werde ich einen Artikel in die Zeitung setzen lassen, daß wir unschlagbar sind und alles schaffen, was andere sich für uns vornehmen. Ich werd’s auch dem Friseur sagen…«
    »Ekel…«
    Zamorra stutzte. Er stellte fest, daß sie beide kurz davor waren, auszuflippen. Einfach durchzudrehen. Der Streß war zu groß. Nie zuvor waren sie aber auch in einer ähnlich schwierigen Situation gewesen, nie zuvor hatten sie für so viele hilflose Menschen die Verantwortung getragen.
    Und dann war der Augenblick gekommen, in dem die Situation kritisch wurde.
    Krachend flog eines der Fenster nach innen, gefolgt von einem massiven, aber dennoch voll beweglichen Ast, der in hohem Tempo seine Zweige und Blätter entfaltete und weitere Äste nach sich kommen ließ.
    Aber damit war es nicht zu Ende.
    Faustgroße, kopfgroße Insekten zwängten sich durch den verbleibenden Raum ins Zimmer hinein, um die Menschen zu attackieren…
    ***
    Sekundenlang erstarrte Gryf zur Salzsäule. Er fragte sich, wie die Echse eine Berührung mit dem aktivierten Kristall überstehen konnte. War das Dämonische in ihr so unglaublich stark!
    Ein Gefahrenimpuls erreichte ihn. Die Fischmonster näherten sich. Mit denen konnte er sich im Wasser auf keinen größeren Kampf einlassen. Sie waren in ihrem Element und ihm hier durch ihre spitzen Zähne überlegen.
    Er mußte das Wasser verlassen - so oder so.
    Aber dort, wo der gesuchte Dhyarra lag, war auch das riesige Echsenmonster, gegen das ein Elefant ein zahmes Schoßhündchen war. Und diese Echse ruckte jetzt hoch, während sie den Dhyarra förmlich in den Boden stampfte, und richtete sich hoch auf.
    Ein urweltliches Brüllen entrang sich ihrem riesigen, zahnbewehrten Maul. Gryf glaubte, seine Trommelfelle müßten platzen.
    Aber dann hielten sie doch stand.
    Gryf packte das Schwert mit beiden Händen. Die Fischmonster waren bis auf ein paar Meter heran. Der Druide konnte keine fünf Sekunden mehr im Wasser bleiben. Er konzentrierte sich auf sein Ziel, machte eine schnelle Bewegung und glitt in den zeitlosen Sprung.
    Er hatte gut gezielt.
    Er landete im Nacken der Gigant-Echse, versuchte, sich auszubalancieren und im gleichen Moment mit Gwaiyur zuzuschlagen. Er baute darauf, daß das Schwert in den Schuppenpanzer des Monsters eindrang, das vielleicht einmal ein Leguan oder Salamander gewesen war, bevor die Umwandlung einsetzte, und daß er sich damit einen Halt auf dem Rücken der Bestie verschaffen konnte.
    Aber er kam nicht zum
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