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0355 - Monster aus dem Mörderwald

0355 - Monster aus dem Mörderwald

Titel: 0355 - Monster aus dem Mörderwald
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dämonischen Vitalität wieder gestoppt wurde.
    Interessiert musterte Gryf das Geschehen.
    »Dämonenblut in Pflanzen… wie zum Teufel kommt das da hinein?« stellte er sich selbst die Frage. Dann winkte er ab. Der Teufel würde ihm dieses Rätsel auch nicht freiwillig lösen.
    Wo befand sich der Dhyarra-Kristall?
    Gryf wußte, daß er keine Ewigkeit zur Verfügung hatte, um nach dem Zauberkristall zu suchen. Die Zeit drängte. Mit jeder verstreichenden Sekunde wurde die Lage für die Menschen im Dorf kritischer. Gryf hatte aber sehr genau begriffen, daß auch die Evakuierung zu lange dauern würde. Ganz abgesehen davon, daß er nicht in der Lage war, fünfzig bis hundert Menschen von hier fortzubringen. Er konnte zwar etwa zwei Menschen beim zeitlosen Sprung mitnehmen, vielleicht auch drei auf einmal. Aber diese Sprünge kosteten ihn magische Kraft, und die hatte er nicht unbegrenzt zur Verfügung. Mit Begleitern konnte er vielleicht bis zu zehn Sprünge schaffen, danach würde der körperliche und geistige Zusammenbruch kommen. Bis dahin aber hatte er allenfalls fünfundzwanzig, im Höchstfall dreißig Menschen aus Gresanne entfernt. Und was geschah mit den anderen?
    Deshalb fing er erst gar nicht damit an. Es war ein Hasardspiel, das schiefgehen mußte, wenn in diesem Moment die dämonisierten Ungeheuer den Durchbruch durch die Türen schafften und zu morden begannen. Aber Gryf hoffte, daß sich die Lage mit dem Dhyarra-Kristall wesentlich entschärfen ließ.
    Er mußte das verflixte Ding nur finden.
    Er war in der Lage, einen Dhyarra anhand seiner Ausstrahlung zu finden, sofern er halbwegs aktiviert war und Gryf sich völlig darauf konzentrierte. Aber was war, wenn dieser Dhyarra nicht aktiviert war?
    Nicht dran denken! rief sich der Druide zur Ordnung und rodete mit dem Zauberschwert vorsichtshalber genügend Fläche um sich herum, daß er Zeit hatte, sich auf die Dhyarrasuche zu konzentrieren. Bis die Mörderbäume wieder zu ihm vordrangen, brauchte es ein paar Minuten, und von Monstern war er bis zu diesem Augenblick hier am Fluß verschont geblieben. Die Bestien waren wohl alle drüben im Dorf. Von dort erklang auch das Brüllen, Zischen und Fauchen, mit dem sie sich selbst Mut zu machen versuchten.
    Mit seinen druidischen Para-Kräften tastete Gryf nach dem Fluß, begann ihn zu durchdringen. Freundlich sah es da drinnen nicht gerade aus. Ein paar Fisch- und Froschmonster lauerten auf ihre Opfer, aber sie waren einige hundert Meter entfernt und würden wenigstens eine halbe Minuten brauchen, bis sie hier waren. Wo aber war der Kristall?
    Wenn ich Pech habe, hat ihn eines der Fischmonstren verschlungen, dachte Gryf sarkastisch. Im gleichen Moment spürte er die Ausstrahlung des Dhyarras.
    Der war aktiviert! Deshalb schlug er deutlich durch. Aber er befand sich doch nicht im Wasser…
    Deshalb war er auch deutlicher zu spüren als Gryf im ersten Moment erwartet hatte.
    Was hat mir Zamorra denn da für einen Quatsch erzählt? dachte Gryf. Der Dhyarra liegt doch nicht im Wasser… Er sah den Kristall! Der befand sich am gegenüberliegenden Ufer und war deutlich zu sehen. Gryf schalt sich einen Narren. Er hätte den Dhyarra viel eher bemerken müssen, aber er war zu sehr auf die Unterwasser-Position fixiert gewesen. Die beste Möglichkeit, einen Gegenstand zu verstecken, war noch immer, ihn völlig offen vor dem Suchenden zu plazieren, weil der damit doch nie rechnete.
    Der Dhyarra befand sich Gryf genau gegenüber am Ufer.
    Er brauchte bloß per zeitlosem Sprung hinüberzuwechseln und ihn an sich zu nehmen. Die Stärke seiner Para-Fähigkeiten verhinderte, daß der Kristall ihm Schaden zufügen konnte.
    Aber Gryf sprang nicht. Er hielt es für besser, seine Para-Kräfte nicht mit Kleinigkeiten zu vergeuden. Zurück ins Dorf war ein Sprung angebracht, hier aber konnte er es schaffen, durchs Wasser hinüberzuwaten, bevor die Fisch-Ungeheuer auftauchten, um ihn zu verschlingen.
    Das Schwert in der Hand, stieg er ins Wasser und durchquerte den Fluß, der ihm an der tiefsten Stelle bis zum Bauchnabel reichte. Kaum im Wasser, spürte er, wie die Monstren sich in Bewegung setzten und sich ihm schwimmend näherten.
    Aber sie waren für ihn zu langsam. Es waren ja nur ein paar Meter, die er zurücklegen mußte.
    Er war noch zwei Meter vom Ufer entfernt, als dort ein Ungeheuer auftauchte. Eine gigantische Echse mit unterarmlangen Krallen und den Greif gliedern, mit riesigen Stachelkämmen und einem aufgerissenen Maul, in
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