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0355 - Monster aus dem Mörderwald

0355 - Monster aus dem Mörderwald

Titel: 0355 - Monster aus dem Mörderwald
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht sogar Millionen Francs kosten. Und obgleich Zamorra durch die verpachteten Ländereien nicht gerade einer der sieben Ärmsten Frankreichs war, waren das doch Summen, die aufzubringen seine finanziellen Kräfte überstiegen. Aber die Versicherung sperrte sich noch. Der Verdacht der Brandstiftung war aufgeklungen, und solange der Täter nicht präsentiert werden konnte, hielt sich die Versicherungsgesellschaft bedeckt. Das zumindest hatte Zamorra bei einigen Telefonaten mit der Anwal tskanzlei in Paris herausgefunden, die er mit der Wahrung seiner Interessen beauftragt hatte, während er mit Nicole im Ausland weilte. Sein Verschwinden nach England nach dem Brand, so sollte angeblich gemunkelt worden sein, sei möglicherweise sogar eine Art Verschleierungstaktik.
    Aber Château Montagne war nicht das einzige der Probleme. Da war der verschwundene Raffael Bois, der zu einem Höllendiener gemacht worden war. Da war der verschwundene Ju-Ju-Stab, einst eine der stärksten Waffen Zamorras gegen die Dämonen. Und da war Merlin. Merlin, der von der Zeitlosen in eine Kälteschlafstarre versetzt worden war, aus der ihn niemand befreien konnte, nachdem Sid Amos die Zeitlose getötet hatte. Aber Amos war von Merlin zu seinem Stellvertreter und Nachfolger bestimmt worden, etwas, was dem einstigen Oberdämon gar nicht gefallen konnte. Er wurde durch Merlins Testament in eine Rolle gezwungen, die ihm absolut nicht behagte. Und so hatte er Zamorra auf eine Möglichkeit hingewiesen, die Merlin Chancen bieten sollte, doch aus seinem Kälteschlaf wieder befreit zu werden. Sid Amos hatte von einem Gerücht gesprochen, daß Merlins entartete Tochter Sara Moon vor längerer Zeit nicht mit dem Höhlenlabyrinth unter den Steinkreisen von Stonehenge vernichtet worden war, sondern auf irgend eine Weise überlebt hatte. Und da Sara Moon nicht nur Merlins Tochter war, sondern auch die der Zeitlosen, lag der Verdacht nahe, daß ein Teil der Magie der Zeitlosen auf ihre Tochter übergegangen war. Vielleicht war Sara Moon in der Lage, den Bann zu brechen, unter dem ihr Vater lag.
    Eine andere Frage war, ob sie es auch tun würde. Denn sie war längst schon zu seiner geschworenen Feindin geworden…
    Air diese Probleme und Schwierigkeiten standen Zamorra immer wieder vor Augen. Auch jetzt, da das Flugzeug sie nach Lyon brachte. Sie wollten sich wieder einmal in ihrem kleinen Dorf an der Loire sehen lassen und feststellen, was inzwischen aus Château Montagne geworden war. Danach wollte Zamorra sich um die beiden Probleme Raffael Bois und Sara Moon bemühen.
    Es war früher Morgen, als die Maschine auf dem Rollfeld des Flughafens von Lyon zur Landung ansetzte.
    ***
    Es stank nach Schwefeldünsten. Weder Astaroth noch den drei anderen Dämonen konnte das gefallen, die sich zusammengefunden hatten, um Shoruganus Worten zu lauschen. Shoruganus verbreitete diesen bestialischen Gestank. Astaroth war sicher, ihn wochenlang nicht mehr aus seinen Büroräumen verdrängen zu können.
    Aus Sicherheitsgründen hatte Shoruganus darauf bestanden, sich nicht in den Tiefen der Hölle zu treffen, sondern auf der Erde selbst, dem Ziel ihrer aller Bemühungen. Wie nahezu jeder der höllischen Dämonen hatte auch Astaroth, dessen Domäne der nordamerikanische Kontinent war, Tarnexistenzen in den Städten der Menschen, und in einem Büro, das er in seiner Tarnexistenz unterhielt und in dem er als seriöser Geschäftsmann auftrat, hatten die Dämonen sich jetzt zusammengefunden.
    »Es dürfte allen Versammelten klar sein, welches Risiko wir auf uns nehmen«, behauptete Astaroth. »Wenn wir etwas gegen Eysenbeiß unternehmen wollen, ohne uns den Zorn LUZIFERS zuzuziehen, müssen wir außerordentlich vorsichtig sein. Der geringste Verrat kann dazu führen, daß wir alle in die Verbannung geschickt, erniedrigt oder gar in die Tiefen des Oronthos gestürzt werden! Denn immerhin besitzt Eysenbeiß in seiner gegenwärtigen Position nicht nur Macht, sondern auch das Vertrauen des Kaisers…«
    Shoruganus verzog das Gesicht zu einer abstoßenden Fratze. »Fürchtest du dich etwa, Astaroth? Waren wir uns nicht einig, daß es an der Zeit ist, Eysenbeiß aus der Hölle zu entfernen? Ich gäbe mein Leben darum, gleichzeitig auch Leonardo deMontagne, diesen Emporkömmling und Außenseiter, wie auch seinen Leibwächter Wang Lee mit fortwischen zu können…«
    »Versprich nicht leichtfertig dein Leben«, warnte einer der anderen Dämonen. »Astaroth hat recht. Wenn wir uns gegen
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