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0355 - Monster aus dem Mörderwald

0355 - Monster aus dem Mörderwald

Titel: 0355 - Monster aus dem Mörderwald
Autoren: Werner Kurt Giesa
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diesen Eysenbeiß stellen, stellen wir uns zugleich gegen LUZIFER und die gesamte Hölle. Deshalb müssen wir vorsichtig taktieren. Etwas anderes ist es, den Fürsten der Finsternis zu stürzen.«
    »So viel anders auch nicht«, murrte Astaroth. Er hatte schon vor einiger Zeit begonnen, gegen Leonardo deMontagne zu intrigieren. In diesem Punkt war er sich mit allen Machtdämonen einig, daß dieser Emporkömmling nichts auf Asmodis’ einstigem Thron zu suchen hatte. Andere, in Jahrmillionen gewachsene Höllendämonen waren geeigneter und populärer. Aber kaum einer von ihnen hatte besondere Ambitionen, diesen Thron zu besteigen, von dem schon Asmodis und nach ihm Belial gefegt worden waren. Selbst Astaroth nicht. Der Fürstenthron gefiel ihm nicht, er war zu exponiert und lebensgefährlich, wie die jüngere Vergangenheit gezeigt hatte.
    »Eysenbeiß ist ein Verräter an der Hölle«, sagte Shoruganus, der Schwefelstinkende. »Er hat einen Pakt mit unseren Feinden geschlossen, um auf den Thron der Macht gehoben werden zu können. Er hat seinen Helfern, unseren Feinden, Mitspracherecht eingeräumt dafür, daß sie ihn unterstützten…«
    »Sage nicht, er paktierte mit Zamorra oder Merlin oder einem der ihren…«
    »Er paktierte mit der DYNASTIE DER EWIGEN!« behauptete Shoruganus.
    Minutenlang herrschte Schweigen. In dem Büro versuchte jeder der Dämonen, mit dieser ungeheuerlichen Behauptung fertigzuwerden. Dann beugte sich Astaroth vor.
    »Shoruganus, woher willst du das wissen? Hast du Beweise dafür?«
    »Diese Beweise habe ich noch nicht, werde sie aber beschaffen, nur brauche ich dazu eure Hilfe«, sagte Shoruganus. »Aber ich belauschte Eysenbeiß bei einem Gespräch mit einem EWIGEN…«
    Astaroth stieß einen Zischlaut aus.
    »Beweise brauchen wir«, knurrte er. »Beweise, daß Eysenbeiß die Hölle an die EWIGEN verkauft hat! Aber diese Beweise wirst du allein beschaffen müssen, denn von uns wird keiner dieses Risiko eingehen, sich mit den EWIGEN und Eysenbeiß zugleich anzulegen - wenn diese Behauptung stimmt…«
    »Ich habe also von euch keine Unterstützung zu erwarten?« fragte Shoruganus. Er klang völlig unbeteiligt, aber die Zunahme des Schwefelgestanks zeigte, wie es in ihm aussah. Der Dämon war enttäuscht und zornig über das Verhalten seiner Artgenossen, die sich wieder mal von der feigen Seite zeigten.
    »Erst, wenn du die Beweise hast und sie vorlegen kannst, werden wir dich unterstützen können«, versprach einer der anderen Dämonen.
    »Dann war es zwecklos, mich mit euch getroffen zu haben«, gab Shoruganus zurück. »Ich werde ihn auch ohne eure Hilfe überführen, aber ich werde dann auch ohne euch im Licht der Huld LUZIFERS stehen…«
    Er verschwand und ließ Astaroth mit den drei anderen zurück. Der Herr über Nordamerika und umliegende Gebiete war nachdenklich geworden.
    »Die DYNASTIE DER EWIGEN«, murmelte er düster. »Sie versuchen es immer wieder, Einfluß auch bei uns zu bekommen… und wenn sie darüber einem sterblichen Menschen auf einen Dämonenthron helfen müssen… Wenn Shoruganus das wirklich beweisen kann, stirbt Eysenbeiß durch LUZIFERS Hand.«
    »Bist du sicher, daß sich LUZIFER darum kümmern wird?« fragte einer der drei anderen und wurde zum Ketzer: »Können wir denn überhaupt sicher sein, daß es den Kaiser LUZIFER noch gibt? Hat ihn in den letzten tausend Jahren einer von euch gesehen? Hat einer Von euch seine Stimme vernommen, seine Macht verspürt? Alle verneigen sich in Ehrfurcht vor seinem Thron, aber LUZIFER zeigt sich niemals in der Öffentlichkeit, und das Regieren der Hölle überläßt er seinem Ministerpräsidenten und dem Fürsten der Finsternis!«
    »Zügle deine Zunge«, sagte Astaroth scharf. »Errege nicht seinen Zorn. Denn ich weiß, daß es ihn noch gibt…«
    Aber woher er sein Wissen nahm, verriet er den anderen nicht.
    ***
    Shoruganus verfügte wie auch die anderen Machtdämonen über Legionen dienstbarer Geister und Unterdämonen. Zwar nicht so viele wie beispielsweise Astaroth sie besessen hatte, bevor es Zamorra gelang, sie durch einen Trick zu vernichten. [1] Aber immerhin hatte er genügend von ihnen, um einige niedere Geister auf Magnus Friedensreich Eysenbeiß anzusetzen.
    »Ich weiß, daß sich Eysenbeiß bald wieder mit einem EWIGEN treffen wird«, sagte Shoruganus. »Und ich ahne zumindest den Ort - doch ich bin mir nicht ganz sicher. Deshalb werdet ihr Eysenbeiß beobachten und ihm folgen, sobald er seinen Thron verläßt.
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