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0355 - Monster aus dem Mörderwald

0355 - Monster aus dem Mörderwald

Titel: 0355 - Monster aus dem Mörderwald
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Seht auch zu, daß er euch nicht bemerkt. Und berichtet von allem, was ihr seht - notfalls haltet es durch eine Beschwörung fest. Ich brauche hieb- und stichfestes Material über seinen fortgesetzten Verrat.«
    Die drei niederen Geister entschwebten, um ihren Auftrag zu erfüllen. Dennoch fühlte sich Shoruganus plötzlich nicht mehr wohl in seiner Pergamenthaut. Er selbst zeigte sich nicht weniger feige als die anderen Dämonen, die ihm Unterstützung und Rückendeckung verweigert hatten, deshalb bemühte er sich nicht selbst, sondern nahm in Kauf, etwas unvollständiger informiert zu werden. Aber so brauchte er auf jeden Fall nicht selbst in Erscheinung zu treten.
    Und selbst wenn Eysenbeiß die niederen Hilfsdämonen entdecken sollte -Shoruganus würde leugnen, sie beauftragt zu haben. Er war ein mächtiger, großer Dämon, ihm würde man eher glauben als jenen erbärmlichen Hilfskreaturen, die doch meist nur zum Spuken oder zum Seelenfang ausgesandt wurden.
    Aber sein ungutes Gefühl wollte nicht weichen.
    ***
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß verließ die Schwefelklüfte. Er stieg empor in die Welt der Menschen, die Welt der Lebenden. Es war wieder einmal an der Zeit, sich mit den EWIGEN zu treffen. Irgendwie fühlte er sich beobachtet, konnte aber nicht sagen, von wem.
    Nun, als Herr der Hölle stand er nun mal im Rampenlicht, wurde jede seiner Bewegungen von den anderen Dämonen wie von Argusaugen überwacht. Aber er kannte Mittel und Wege, sich dieser Überwachung zu entziehen.
    Er griff unter seine Kapuzenkutte. Dort fühlte er das silbrige, handtellergroße Amulett, das er vor der Brust hängen hatte. Er aktivierte es und erteilte ihm zugleich einen gedanklichen Befehl.
    Im gleichen Moment schienen seine Konturen zu zerfließen. Eysenbeiß Wurde durchscheinend, verlor scheinbar an Substanz. Innerhalb weniger Augenblicke war er verschwunden.
    Und doch befand er sich noch an Ort und Stelle. Er hatte sich lediglich mit einem schier undurchdringlichen Unsichtbarkeitsschirm umgeben, einer Tarnkappe aus reiner Magie. Nicht einmal sein Schatten war mehr auf dem Boden zu sehen.
    Keiner der ihn beobachtenden, neugierigen Höllenfürsten vermochte seine Spur jetzt noch zu finden! Eysenbeiß war verschwunden, als habe es ihn nie gegeben.
    Jetzt setzte er seinen Weg fort. Er benutzte die Kräfte, die die Hölle ihm gewährte, und versetzte sich an einen völlig anderen Ort.
    Einen Ort, der nicht auf der Erde zu existieren schien. Nur wenige waren in der Lage, ihn zu erreichen, und noch weniger Kreaturen wußten, daß Eysenbeiß diesen Ort überhaupt kannte und betreten konnte. Er hätte aus der Höllen-Tiefe sofort dorthin wechseln können. Aber er wollte unentdeckt bleiben. Deshalb war es nötig gewesen, seinen Weg zunächst zu verschleiern.
    Kahle, düstere Felsen erhoben sich schroff bis in den Himmel hinauf. Eysenbeiß wußte, daß ihm hier seine Unsichtbarkeit nichts nützte. Jene, mit denen er sich traf, durchschauten die Illusion, die das Amulett schuf, das Merlin einst geschmiedet hatte und dessen Spur sich im Universum verlor, bis Eyenbeiß es vor kurzer Zeit an sich bringen konnte.
    Plötzlich war er zwischen den Felsen nicht mehr allein. Ein Mann im silbernen Overall war mit einem Mal da, umweht von einem dunklen Schultermantel und den Kopf unter einem umschließenden Helm verborgen, und auf der Stirnpartie der vorderen Schutzmaske mit dem Seh-Feld schimmerte das Emblem einer Galaxis-Spirale und darin die liegende Acht.
    Zwei Finger der erhobenen Hand bewegte er. Der in seiner Gürtelschließe eingearbeitete Dhyarra-Kristall flammte sekundenlang auf. Im nächsten Moment wuchsen die Mauern einer Burg um Eysenbeiß und den EWIGEN auf. Mitten im Burghof standen sie, und mitten im Burghof gab es Sekunden später einen großen, metallisch glänzenden siebeneckigen Tisch und sieben schwebende Sessel.
    Nacheinander wurden sie gefüllt. Die EWIGEN waren einfach da, fielen förmlich wie Tropfen aus dem Nichts. Als letzter nahm der in seinem Schwebe-Sessel Platz, der als erster dagewesen war und der mit der Kraft seines Dhyarra-Kristalls diese Burg aus dem Nichts in die Welt gezwungen hatte.
    Eysenbeiß erkannte die Symbole, die auf Helme geprägt und auf Overalls gestickt waren: Griechische Buchstaben, die den Rang des jeweiligen EWIGEN hervorhoben. Eysenbeiß hatte mit diesem siebenköpfigen Gremium unter ihrem ranghöchsten Beta schon einige Male zu tun gehabt. Mit ihnen hatte er seinerzeit den Pakt geschlossen,
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