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0350 - Mörder in der Traumfabrik

0350 - Mörder in der Traumfabrik

Titel: 0350 - Mörder in der Traumfabrik
Autoren: Mörder in der Traumfabrik
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sehen. Dafür hörten wir ihre Stimmen. Zum Abschied rief Jim Logan herüber:
    »Jetzt seid ihr lebendig begraben! Wir haben unser Ziel erreicht und sind euch los. Selbst wenn ihr die Nerven haben solltet, in den nächsten Tagen nicht zu springen, werdet ihr sterben. Hier kommt kein Mensch vorbei, der euch hören könnte.«
    Auch Knox und Bowman bedachten uns noch mit ein paar Redensarten, die ihre Gemeinheit verrieten Dann wurde es still wie in einem Sarg.
    Wir hatten absichtlich gewartet, bis sich die Gangster entfernten. Jetzt zog ich mein Feuerzeug aus der Tasche und knipste es an. Zunächst untersuchte ich unser Gefängnis. Es war sehr eng und bot kaum Platz, einen Anlauf zum Rücksprung zu nehmen. Aber dann entdeckte ich etwas Erfreuliches: In einer Nische lehnte ein altes, verrostetes Rohr.
    Vergnügt stieß ich Phil in die Rippen. Er erkannte, daß der Fund unsere Gefangenschaft erheblich abkürzen konnte. Falls der G-man, auf den wir uns verließen, unsere Spur verloren haben sollte, war das Rohr unsere einzige Rettung.
    Wir wuchteten es aus der Nische und legten es auf den Boden. Da wir uns noch nie als Seiltänzer versucht hatten, riskierten wir nicht, es einfach über den Abgrund zu schieben und darüber hinwegzuspazieren.
    Darum verwendeten wir das Rohr als Rammbock.
    Nach mehreren wuchtigen Schlägen gab die Wand nach. Mit einem lauten Poltern flog sie auf die Erde. Sehen konnten wir nichts, nur an den Geräuschen erkannten wir unseren Erfolg.
    Dann begab ich mich in den hintersten Winkel unseres Gefängnisses. Das Loch war zwar nur etwa drei Meter breit, aber ich durfte deswegen nicht leichtsinnig sein. Der Bretterverhau auf der anderen Seite konnte mir in die Quere kommen. Ich mußte unbedingt weit über das Ziel hinaus springen, um mich nicht versehentlich an einen Balken zu klammern, der lose war und mich in die Tiefe zurückbeförderte.
    Ein kraftvoller Anlauf und ich schwebte über dem Abgrund Bruchteile einer Sekunde später landete ich in einem Gewirr von Brettern.
    Ich warf mich vor, um mit den Händen festen Boden zu erreichen. Hinter mir prasselten einige Bretter in den Schacht.
    Ich erhob mich und knipste mein Feuerzeug an, um Phil die Richtung anzuzeigen.
    Nun schleuderte ich den Rest des Hindernisses in das Loch und stellte mein Feuerzeug auf meiner Seite hart an die Kante. So wußte Phil genau, wie er springen mußte. Einige Sekunden später befand er sich heil bei mir.
    Jetzt war keine Zeit mehr zu verlieren. Wir tasteten uns nach dem Ausgang des Stollens, den wir bald erreichten. Da es draußen Nacht war, merkten wir erst in letzter Sekunde, daß wir uns dem Freien näherten. Mit einem hastigen Ruck hielt ich Phil zurück. Gegen das schimmernde Sternenlicht zeichnete sich die Silhouette eines Menschen ab.
    ***
    Der Mann beugte lauernd den Kopf vor.
    Sollten die Gangster eine Wache zurückgelassen haben?
    Das erschien mir unwahrscheinlich. Sie mußten doch sehr sicher sein, daß wir das Tageslicht nicht mehr Wiedersehen würden.
    »Cotton, sind Sie es?« fragte der Unbekannte ins Dünkel, während er sich so neben den Eingang zurückzog, daß er für uns unsichtbar wurde.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen. Auch Phil atmete hörbar auf. Der Mann konnte nur ein Kollege vom FBI sein, auf den wir die ganze Zeit gewartet hatten.
    »Ja, wer ist da?« fragte ich vorsichtig zurück. Wir wollten nicht noch einmal in eine Falle tappen, nachdem wir erst glücklich der Gefahr entronnen waren.
    »G-man Sheppard«, flüsterte der Angesprochene leise. Einen Augenblick später schüttelten wir uns die Hände. Der Kollege war auf meinen Anruf hin in Marsch gesetzt worden und hatte schon im Drive-in gemerkt, daß etwas nicht stimmte.
    Per Funk hatte er einen weiteren Mann zum Gelände befohlen, es handelte sich um den Coca-Cola-Verkäufer, den ich bemerkt hatte!
    Als die Verbrecher mit uns losbrausten, mußte er den Mann im Stich und ohne Nachricht lassen, weil es ihm wichtig erschien, uns gleich zu folgen. Trotz des großen Abstandes hatte er uns nicht aus den Augen verloren.
    Er war den Heckleuchten von Jane Hartogs Wagen nachgefahren, bis wir in den Seitenweg hier einbogen. Er hatte seinen Wagen auf der Hauptstraße hinter ein Gebüsch gesetzt und war uns zu Fuß gefolgt.
    »Sind die Gangster auf dem gleichen Weg zurück?« fragte ich den Kollegen.
    »Ja, aber sie werden nicht sehr weit kommen!« meinte er. »Ich stand dauernd mit unserer Zentrale in Verbindung und beorderte einen zweiten Wagen her.
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