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0350 - Mörder in der Traumfabrik

0350 - Mörder in der Traumfabrik

Titel: 0350 - Mörder in der Traumfabrik
Autoren: Mörder in der Traumfabrik
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Das Girl breitete eine buntkarierte Decke über uns und behauptete, daß wir nun völlig unsichtbar seien.
    Unsere Stellung war äußerst unbequem, aber lange würde es ja nicht dauern. Wir konnten natürlich nichts sehen, merkten aber an Geräuschen anderer Wagen, daß wir verhältnismäßig einsam in der hintersten Ecke des Freilichtkinos standen.
    Da Jane den Lautsprecher hielt, hörten wir auch die Einführungsmusik zu dem Film. Die Dialoge, die dann folgten, zeigten uns, daß es sich um ein Kriminalstück handelte. Gleich zu Beginn wurde heftig geschossen und getobt. Wir gewöhnten uns innerhalb weniger Minuten so an das Hörspiel, daß wir uns den Inhalt des Streifens lebhaft vorstellen konnten. Trotzdem zuckten wir beide ordentlich zusammen, als plötzlich eine unterdrückte Stimme sagte:
    »Laßt die Flossen unten und macht keinen Mucks, sonst knallt es!«
    ***
    Die Stimme kam nicht aus dem Lautsprecher. Ich zog die Decke weg. Ohne daß wir es gemerkt hatten, waren hinten beide Türen geöffnet worden. Zwei Kerle drückten uns einen harten Gegenstand in die Rippen. Die Dinger waren bestimmt nicht mit Platzpatronen geladen wie die Knaller auf der Leinwand. Jetzt erschien neben der Schauspielerin durch die vordere Wagentür ein dritter Mann und ließ sich schwer in die Polster fallen. Die beiden Gestalten nahmen unsere Waffen weg. Dann befahlen sie:
    »Aufstehen und brav hinsetzen, aber schnell!«
    Wir gehorchten und kamen in die Höhe. Nicht Wolter war zu dem Stelldichein gekommen, sodern Jim Logan. Die Gorillas, die er mitgebracht hatte, waren Robert Knox, der falsche Brandmeister, und ein mir Unbekannter.
    Sie setzten sich neben uns in den Wagen und schlossen die Türen. Aus einiger Entfernung mußte es recht harmlos wirken: Eine angeheiterte Gesellschaft hatte sich in einem Fahrzeug zusammengefunden, um den Film gemeinsam zu genießen.
    Scheinbar unbeteiligt starrte das Girl weiter durch die Scheibe auf die Leinwand mit dem turbulenten Geschehen, Welche Rolle spielte sie? Jim Logan kümmerte sich nicht um sie, sondern drehte sich in den Fond zu uns
    »Jetzt ist Schluß mit dem Katz- und Mausspiel, Cotton!« sagte er, und es klang nicht einmal drohend, aber die eiskalte Sachlichkeit, die in seinem Ton lag, verhieß nichts Gutes.
    »Wie Sie wollen, Logan!« erwiderte ich ebenso kühl. »Noch vor ein paar Stunden wußten Sie von nichts. Und nun kommen Sie mit Knox und noch einem Gentleman dieser Sorte, um uns aufzuklären.«
    »Nicht, um euch aufzuklären, sondern um euch umzubringen!« korrigierte der Gangster mit dem ondulierten Haar »Ihr geht uns auf die Nerven mit eurer Schnüffelei.«
    »Haben Sie deswegen Ihren Scharfschützen Bowman mitgebracht?« fragte Phil und deutete mit einer Körperbewegung auf seinen Bewacher.
    »Ich nehme an, es war Bowman, der heute den Pazifik durchlöcherte und mir das Andenken hier auf dem Kopf verpaßte!«
    »Stell doch endlich das verfluchte Ding ab!« herrschte Jim Logan Jane Hartog an, ohne Phil zu antworten. Die Schauspielerin drehte rasch den Knopf des Lautsprechers.
    »Am besten ist es, bis zum Schluß der Vorstellung zu warten!« meinte Knox leiser, »Da strömt alles hinaus und keiner kümmert sich um den anderen. Wenn wir vorzeitig wegfahren, kann das Verdacht erwecken; der Film läuft ja erst eine halbe Stunde!«
    Jim Logan folgte seinem Rat. Das war eine höchst ungemütliche Situation für uns.
    Jane Hartog schien sich jedoch aus dem Zwischenfall nicht viel zu machen, denn sie blickte immer noch interessiert zur Leinwand, Mein Freund und ich verhielten uns ruhig. Ich hatte eine bestimmte Absicht, von der die Kerle nichts ahnen konnten Nicht einmal Phil wußte darüber Bescheid, denn ich hatte keine Gelegenheit mehr gehabt, ihn zu informieren.
    Der Film war zu Ende und die Zuschauer rüsteten sich zur Abfahrt. Nun erteilte Logan seine Befehle:
    »Wir bleiben hier in diesem Wagen. Steckt eure Waffen unter die Decken und laßt die Kerle nicht aus den Augen. Ich fahre selbst.«
    »Was geschieht mit unserem Wagen? Wir können ihn doch nicht stehenlassen!« warf Knox ein.
    »Unsinn! Natürlich nehmen wir ihn mit — ich deponiere hier doch nicht meine Visitenkarte! Jane fährt damit hinter uns her!«
    ***
    Kaum hatte Jim Logan das gesagt, stieg Jane Hartog aus dem Fahrzeug und schritt seelenruhig zu dem Auto der Gangster. Es war etwa zwanzig Meter weiter geparkt. Jetzt erst war ich sicher, daß sie uns in die Falle gelockt hatte!
    Mich überraschte diese Entdeckung
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