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0350 - Mörder in der Traumfabrik

0350 - Mörder in der Traumfabrik

Titel: 0350 - Mörder in der Traumfabrik
Autoren: Mörder in der Traumfabrik
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Beherrschung über sein Fahrzeug verloren.
    Er zuckte wie unter inneren Krämpfen zusammen und konnte die Geschehnisse auf der Straße offensichtlich nicht mehr wahrnehmen.
    Während Phil noch fassungslos den breiten, zitternden Rücken des Fahrers anstarrte, sprang ich mit einem gewaltigen Satz über die Vorderlehne. Ich landete glücklich zwischen Tür und Chauffeur.
    Der Kopf unseres Dieners war zur Seite gesunken, er schien ohnmächtig geworden zu sein.
    Ich griff mit der Linken ins Steuer, riß es nach rechts und drückte den Neger mit der rechten Hand auf den Beifahrersitz. Der Tieflader brauste eben dicht an uns vorbei, er hatte im letzten Augenblick noch Platz gemacht.
    Die Gefahr war noch nicht gebannt.
    Vor mir tauchte die Straßenbarriere auf, die irgendein Bauhindernis verdeckte. Nach links ausweichen konnte ich nicht, denn der Tieflader hatte eine Kette von Autos aufgestaut; rechts lag die Baustelle in meiner Fahrbahn.
    Ich hatte keine Gelegenheit, auf die Bremse zu steigen, weil Füße und Beine des Chauffeurs gegen das Pedal gedrückt waren.
    Der Wagen krachte genau auf die erste Sperre. Mit lautem Poltern rasierte der Kühler die Planken ab — drei insgesamt — aber der Schlitten blieb in der Spur! Im hohen Bogen flogen die Trümmer zur Seite. Dann sah ich den Steinhaufen, den Grund der Straßenenge. Die rechte Wagenhälfte bäumte sich plötzlich auf, als würde sie von unten hochgehoben.
    Sekundenlang hingen die Räder frei in der Luft.
    Dann aber hatten sie wieder Boden gepackt.
    Mit letzter Kraft gelang es mir, den willenlosen Schwarzen ganz vom Sitz zu verdrängen und mit den Füßen die Pedale zu erreichen. Ich bremste langsam ab. Der Wagen beruhigte sich, reagierte korrekt und kam wenig später sicher am Straßenrand zum Halten.
    »Das konnte leicht ins Auge gehen!« hörte ich Phil sagen, der auf dem Rücksitz die waghalsigen Kapriolen gut überstanden hatte und mit wankenden Knien ausstieg. Unser abgemusterter Fahrer kauerte japsend in seiner weißen Kutsche und war nicht fähig, ein Wort zu sprechen.
    Phil kümmerte sich um ihn, während ich die Straße zurückwanderte, um die Reste der durchbrochenen Barriere wieder notdürftig aufzubauen. Der Steinhaufen war jetzt viel kleiner geworden.
    Ich hörte den langgezogenen Tor einer Polizeistreife. Ich hielt der High way-Patrouille meinen Ausweis unter die Nase und erklärte den Sachverhalt.
    Dem Chauffeur wäre schlecht geworden, sagte ich. Den Sachschaden würde Mr. Carter sicherlich bezahlen. Sein luxuriöses Traumgefährt hatte kaum einen Kratzer davongetragen.
    Als ich wieder bei unserem Wagen anlangte, kroch Phil gerade zwischen den Rädern hervor. Er hatte die Karosserie kontrolliert, aber nichts bemerkt, was auf einen technischen Defekt schließen ließ.
    Auch die Sprünge über das Hindernis schienen nicht geschadet zu haben. Der Driver entschuldigte sich mit schwacher Stimme, er konnte sich an nichts mehr erinnern. Ich nahm mir vor, ihm später noch gehörig auf den Zahn zu fühlen.
    Ich verfrachtete den Chauffeur zu Phil auf den Rücksitz und setzte mich hinter das Steuer. Vorsichtig rollte ich wieder an.
    Die Highway-Patrouille fuhr voran.
    Eine Gedanken wurde ich nicht los: Ich hatte eine Ahnung, als ob der Zwischenfall nicht von ungefähr eingetreten war.
    Wollte jemand uns lieber im Krankenhaus haben als im Filmstudio von Mr. Carter?
    ***
    Wenig später saßen Phil und ich dem großen Filmboß in seinem luxuriös ausgestatteten Empfangszimmer gegenüber. Bei der Begrüßung hatte er sich nicht mehr so temperamentvoll gezeigt wie am Telefon. Er sah sehr bedrückt TUs. Den Grund erfuhren wir sehr bald.
    Jer engste Mitarbeiter des Filmbosses, Mr. Bonsel, Drehbuchautor des geplanten, neuen Films, war tot!
    »Wie konnte er nur so etwas tun!« jammerte Mr. Carter, ein rüstiger Sechziger mit buschigen Brauen und Doppelkinn. Er saß niedergeschlagen hinter seinem Schreibtisch. »Wir hätten zusammen bestimmt noch eine Menge Dollars gemacht! Und jetzt begeht er Selbstmord. Ich fiel ja selbst aus allen Wolken, als ich es vor einer halben Stunde von der Polizei erfuhr: Mit dem Wagen über die Klippen gestürzt — unfaßbar!«
    »Vielleicht ein Unfall?«
    »Nein, nein, Selbstmord!« klärte mich Carter aüf. »An den Klippen führt gar keine Straße entlang, er muß den festen Vorsatz gehabt haben, dort ’runterzufahren.«
    Carter blickte starr vor sich hin, dann gab er sich einen Ruck.
    »Wir wollten ja von etwas anderem reden«, besann
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