Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0350 - Mörder in der Traumfabrik

0350 - Mörder in der Traumfabrik

Titel: 0350 - Mörder in der Traumfabrik
Autoren: Mörder in der Traumfabrik
Vom Netzwerk:
Aufschluß geben konnte, was uns jetzt noch Kopfzerbrechen verursachte.
    Vielleicht entdeckte ich Knox, den falschen späteren Brandmeister, zufällig in der Szene.
    Nach einigen Sekunden Dunkelheit wurde die Leinwand unvermittelt hell. Sreifen flimmerten darüber hinweg.
    Dann war das Bild da, zunächst noch unscharf.
    Carter, der zwischen Phil und mir saß, wandte sich unwillig um. Die Schärfe wurde reguliert, und wir erkannten den altenglischen Turm, der völlig in Flammen stand. Noch handelte es sich um die Rückseite der Attrappe, da der Kamerawagen von dort herangekommen war. Dann die Vorderansicht. Deutlich unterschied man die Menge der Statisten und Techniker, die sich am Bassin versammelt hatten und gestikulierend nach oben wiesen. Eine Großaufnahme der Turmspitze folgte. Da waren unser Rettungsbalken und unsere beiden Gestalten, die durch den Rauch taumelten.
    Wir setzten uns rittlings auf den Balken und rutschten der Kamera entgegen.
    Auf unseren Gesichtern lagen Schweiß und Ruß, während dichte Flocken verbrannter Leinwand und Pappe uns umtanzten.
    Mitten in der Betrachtung fuhr ich auf.
    Glas splitterte, und in unseren Ohren dröhnten zwei Detonationen.
    ***
    Das Bild auf der Projektionswand wackelte hin und her. Nach dem ersten Knall hatte ich mich nach vorn geworfen und am Boden Deckung gesucht.
    Neben mir zappelten die Beine des Filmbosses, der in seiner Verwirrung nicht wußte, was er machen sollte. Phil war, soviel ich in dem flackernden Licht sehen konnte, in sich zusammengesunken und griff sich an den Kopf.
    Irgend jemand hatte auf uns geschossen.
    Jetzt wurden hinter uns laute Schreie vernehmbar.
    Ich hörte die spitze Stimme Jane Hartogs, die dann nur noch hysterisch wimmerte.
    Dazwischen erklangen erregte Worte des Assistenten Wolter, der nach Licht verlangte.
    Die Leuchtröhren flammten auf und ließen die Situation überblicken.
    Die junge Schauspielerin kauerte in der letzten Reihe und zitterte wie Espenlaub.
    Wolter stand am Ausgang neben dem Notlichtschalter. Der Assistent war ganz grün im Gesicht und schluckte krampfhaft.
    Mr. Carter lehnte noch erstarrt in seinem Sessel, unfähig, sich zu rühren.
    Meine Sorge galt Phil, den es offenbar erwischt hatte. Unter seiner Hand rann ein dünner Blutstreifen den Hals hinab und färbte den Hemdkragen rot. Ich stürzte über die Beine des Filmbosses und tastete nach Phils Kopf. Mein Freund quälte sich zu einem Lächeln.
    »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen«, ächzte er.
    Ich konnte mir nicht die Zeit nehmen, seine Wunde zu untersuchen.
    Der heimtückische Schütze schoß vielleicht noch einmal.
    Der Projektor schickte durch die Rückwand die Bilder vom gestrigen Brand weiter. Die Scheibe eines daneben befindlichen Guckloches war zerbrochen. Von dort waren die beiden Schüsse gekommen.
    Ich stürmte zum Ausgang des kleinen Zuschauersaales, vorbei an Wolter, der mich nervös ansah.
    Vom Flur draußen zweigten mehrere Türen ab. Ich wählte auf gut Glück und gelangte durch einen schmalen Gang in die Vorführkabine, wie ich gehofft hatte.
    Der Projektionsapparat surrte geräuschvoll und verbreitete trotz der Verkleidung so viel Licht, daß ich mich einigermachen orientieren konnte.
    -Von einem schießwütigen Verbrecher war nichts zu entdecken.
    Neben dem Sockel des Vorführgerätes lag zusammengekrümmt ein Mann, offenbar der Vorführer. Er gab schwache Lebenszeichen von sich und hatte am Kopf eine blutige Schramme.
    Ein schneller Blick durch das zerbrochene Glas des Guckloches zeigte mir, welch gute Zielscheibe wir im Zuschauerraum gewesen waren. Unsere Silhouetten hatten sich gegen die helle Leinwand deutlich abgehoben. Ein Wunder, daß er nicht besser getroffen hatte. Der Schütze hatte es wahrscheinlich sehr eilig.
    Ich rannte wieder hinaus. Der Überfall erinnerte mich an heute vormittag. Wer war der Täter, und wo befand er sich jetzt?
    im Flur prallte ich auf Wolter, der den ersten Schrecken überwunden zu haben schien.
    »Wohin führt der Gang?« rief ich.
    »Zum Archiv und in die Garderoben!« antwortete der Assistent.
    »Kümmern Sie sieh um den Vorführer und lassen Sie keinen hier durch, wer es auch ist!« befahl ich und spurtete schon in den langen Flur.
    Als er eine Krümmung machte, zog ich meine Dienstwaffe und lugte vorsichtig um die Ecke. Ich bemerkte einen weiteren Gang, in den von links und rechts viele Türen einmündeten. Jetzt war guter Rat teuer.
    Ich konnte unmöglich alle Räume durchsuchen. Phil war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher