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034 - Der schwarze Hengst

034 - Der schwarze Hengst

Titel: 034 - Der schwarze Hengst
Autoren: Dämonenkiller
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halb bewußtlos an mich klammerte und keuchte und stöhnte. Vor einem Mercedes blieb ich stehen. Die Wagentür war nicht abgesperrt. Die Dämonen waren so sicher gewesen, daß sie nicht einmal die Schlüssel abgezogen hatten.
    »Trauen Sie sich zu, nach Striga zu fahren, Dieter?«
    Er wirkte noch immer völlig aufgelöst. »Ich denke schon«, antwortete er langsam.
    »Dann steigen Sie mit Ihrer Frau ein. Ich suche mir einen anderen Wagen. Wir müssen die Kinder finden, Dieter. Ich fahre voraus.«
    Houlkmann nickte und stieg in den Wagen. Seine Frau folgte ihm.
    Eine gigantische Feuersäule raste in den Himmel, und riesige Gesteinsbrocken wurden durch die Luft geschleudert.
    Ein Stein, der so groß wie ein Einfamilienhaus war, zerdrückte drei Autos.
    »Fahren Sie los, Dieter!« brüllte ich.
    Ich setzte Coco auf den Beifahrersitz eines Buick und glitt hinter das Steuer – gerade als ein riesiger Stein auf die Kühlerhaube prallte. Als ich den Wagen startete, sah ich, daß Dieter losfuhr. Der Motor kam sofort, und ich stellte die Heizung und die Scheinwerfer an.
    Ein faustgroßes Mauerstück krachte gegen die Windschutzscheibe, die plötzlich Risse bekam. Sekunden später hatten wir das Inferno hinter uns gelassen.
    Ich fuhr vorsichtig den Weg nach Striga entlang und überholte Dieter Houlkmann. Im Außenspiegel sah ich, wie die letzten Reste des Schlosses in sich zusammenstürzten. Es hatte zu schneien begonnen, und ich konzentrierte mich auf die Straße.
    Coco wand sich röchelnd neben mir.
    »Wie geht es dir?«
    »Miserabel«, antwortete sie kaum verständlich.
    Ich fuhr im Schrittempo und warf Coco einen raschen Blick zu. Noch immer massierte sie ihren Hals.
    Mit zusammengepreßten Lippen fuhr ich weiter. Das Schneetreiben wurde stärker. Ich war kaum zwei Kilometer gefahren, als ich die auf dem Boden liegenden Kinder erblickte. Sanft stieg ich auf die Bremse. Der schwere Wagen wurde nach links gezogen. Ich riß die Tür auf und sprang in die Kälte hinaus.
    »Die Kinder sind vollkommen erschöpft«, schrie mir Don Chapman zu.
    »Versteck dich im Auto, Don.« Ich beugte mich über die Kinder. Sie schliefen und waren halb erfroren.
    Coco konnte mir nicht helfen, sie hing fast bewußtlos in den Gurten. Doch Dieter und Elke packten ordentlich zu. Es dauerte nur wenige Minuten, und wir hatten die schlafenden Kinder im Fond des Buicks untergebracht.
    »Fahren Sie zu Ihrem Haus, Dieter. Ich bringe die Kinder nach Striga.«
    Don hockte zwischen Coco und mir. »Was ist mit Coco?«
    Ich zuckte mit den Schultern und berichtete vom Angriff der Untoten. »Sieh dir mal Cocos Hals an, Don.«
    Der Puppenmann hatte keine Mühe, über Cocos zerfetztes Kleid hochzuklettern. Ich bemühte mich, so vorsichtig wie möglich zu fahren, was nicht einfach war, da das Schneetreiben von Minute zu Minute heftiger wurde.
    Don hockte auf Cocos linker Schulter. »Das sieht gar nicht gut aus, Dorian. Der Hals ist stark geschwollen, und deutlich kann man die Fingerspuren erkennen.«

    So wie die meisten anderen Dämonen war auch Sandra Thornton panikartig geflohen, als die scheußliche Musik die Schloßhallen entweiht hatte. Die Musik war in der Zwischenzeit verstummt, doch der Zerstörungsprozeß ließ sich nicht mehr aufhalten.
    Die Hexe lauerte im tief verschneiten Wald und starrte das in sich zusammenstürzende Schloß an, auf dem sie viele Jahre gelebt hatte. Ihr Haß auf Coco war grenzenlos. Wieder hatte die abtrünnige Hexe ihrem Schicksal entkommen können!
    Sandra hörte leise Schritte, die langsam näher kamen. Dann spürte sie die charakteristische Ausstrahlung eines Dämons, den sie nur zu gut kannte.
    »Eine vergnügliche Feier – mit einem enttäuschenden Ende«, vernahm sie die raschelnde Stimme Skarabäus Toths.
    Der Schiedsrichter der Schwarzen Familie war ihr nicht ganz geheuer. Über das Amt hinaus war nur wenig über ihn bekannt, da er sich meist im Hintergrund hielt.
    Sandra hatte keinen Blick für Toth. Haßerfüllt mußte sie zusehen, wie das Ehepaar Houlkmann in den Mercedes stieg und Dorian Hunter seine Gefährtin Coco Zamis auf dem Beifahrersitz eines Buick verfrachtete. Das Gesicht der Hexe verzerrte sich vor Wut, als die Wagen losfuhren und im Schneetreiben verschwanden.
    »Dafür werde ich mich rächen. Dein Tod wird grauenvoll sein.«
    Skarabäus Toth kicherte leise. »Dieter Houlkmann wurde von Hunter beeinflußt. Er war nur ein Werkzeug, trotzdem wird er seine verdiente Strafe erhalten – irgendwann
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