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034 - Der schwarze Hengst

034 - Der schwarze Hengst

Titel: 034 - Der schwarze Hengst
Autoren: Dämonenkiller
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er stehen. Die Stute zitterte nun an allen Gliedern, ihr Körper war völlig mit Schweiß bedeckt. Kurz hob sie den edlen Kopf, und die Augen wirkten verschwommen und blutunterlaufen.
    Schnelle Schritte näherten sich. Der Tierarzt und seine Helfer betraten die Box, als die Wehen den Höhepunkt erreichten. Der Schwanz wurde hochgebunden. Die Männer bildeten ein gut eingespieltes Team, das auf alle Eventualitäten vorbereitet war.
    Arnod hatte schon unzählige Fohlengeburten erlebt, doch nie zuvor war er so aufgeregt gewesen. Bald waren die dünnen Hufe des Fohlens zu erkennen, die Vorderbeine und schließlich der Kopf, der fremdartig wirkte. Gespannt trat Arnod einen Schritt näher. Der Kopf des Fohlens war noch immer von der Fruchtblase eingeschlossen. Nun war das Vollblut halb aus dem Leib der Stute, doch weiterhin verhüllte die seltsame schwarze Haut der Fruchtblase das neugeborene Tier. Es war noch immer mit der Nabelschnur verbunden. Jetzt lag das Fohlen im Stroh, noch immer von der schwarzen Haut eingeschlossen, die langsam Risse bekam.
    »Verdammt merkwürdig«, flüsterte einer der Helfer.
    Der Tierarzt durchtrennte die Nabelschnur, und einer der Helfer beugte sich über das neugeborene Vollblutpferd und griff nach der schillernden Haut, die das Fohlen umhüllte. Krachend zerriß die Haut, und die kräftigen Beine und der Leib des Tieres waren zu sehen. Dann zerbarst knirschend die Haut über dem Kopf.
    Arnod stieß einen Entsetzensschrei aus. Der Arzt und seine Helfer wichen von Grauen geschüttelt zurück. Das Fohlen bewegte sich langsam und versuchte aufzustehen, eine ganz normale Reaktion.
    »Was ist das?« fragte jemand mit versagender Stimme.
    Das Fohlen stand auf und bewegte den abscheulich häßlichen Tigerkopf mit den rotglühenden Augen. Es riß weit das Maul auf, das Raubtierzähne zeigte. Arnod war wie gelähmt. Etwas Ähnliches hatte er nie zuvor gesehen. Ein Fohlen mit einem Tigerkopf! Das konnte es einfach nicht geben.
    Die Stute wollte sich gerade schwerfällig erheben, als das pechschwarze Monster auf sie zustürzte und sich in ihrer Kehle verbiß. Die Stute zuckte noch einmal kurz, Blut rann aus ihrer zerbissenen Kehle, und Sekunden später war sie tot. Das Scheusal ging wild fauchend auf einen der Helfer los.
    Arnod wankte auf den Gang hinaus. Ihm wurde übel, und er übergab sich.
    Aus der Box drangen Schreie. Das unheimliche Geschöpf sprang die Menschen an, die panikartig flüchteten. Die Tür wurde zugeschlagen. Einer der Nachtwächter stürmte in den Stall.
    »Was ist los?«
    »Erschießen Sie das Monster«, keuchte der Tierarzt.
    Der Nachtwächter zog seinen Revolver und starrte in die Box. Sein Gesicht verzerrte sich. Das Fohlen mit dem Raubtierschädel sprang gegen die Tür und versuchte, aus der Box zu entkommen.
    »Schießen Sie!«
    George Arnod stolperte blindlings den Stallgang entlang. Er zuckte zusammen, als er den Schuß hörte. Dann noch einen. Wie von Teufeln gehetzt rannte er auf das Haus zu. Er hatte Angst, schreckliche Angst.

    Ich warf dem brennenden Schloß einen kurzen Blick zu. Die Flammen schossen hoch in den Nachthimmel. Noch immer war das Zittern der dicken Grundmauern zu spüren, so als würden sie von einem gewaltigen Erdbeben durchgerüttelt.
    Coco krallte sich an mir fest. Ihr eng anliegendes Kleid aus schwarzem Samt hing in Fetzen um ihren Leib. Sie zitterte vor Kälte. Rasch schlüpfte ich aus meiner fellgefütterten Jacke und legte sie ihr um die Schultern.
    Dieter und Elke Houlkmann folgten uns. Beide sahen in ihren fremdartigen Kostümen eher lächerlich aus. Elke hinkte noch immer ein wenig. Dieter umklammerte mit beiden Händen den Spiegel, in den seine untote Mutter gestürzt war.
    »Don ist mit den Kindern unterwegs nach Striga«, sagte ich zu Coco.
    Sie antwortete nicht. Im Schein des Vollmonds und des brennenden Schlosses konnte ich deutlich ihr schmerzverzerrtes Gesicht erkennen. Ihre Lider hatte sie halb geschlossen, das pechschwarze Haar hing wirr um ihren Kopf. Mit der linken Hand massierte sie ihren Hals, auf dem Agnes Houlkmanns Hände deutliche Würgemale hinterlassen hatten.
    Wieder bebte der Boden. Ein Teil des Schlosses sackte in sich zusammen, und die Flammen loderten wie bei einem Vulkanausbruch in den grau gewordenen Himmel.
    Unweit der Schloßmauern standen einige Autos. Ein Großteil der Dämonen war auf magische Art ins Schloß gelangt, während andere mit protzigen Schlitten vorgefahren waren.
    Ich mußte Coco stützen, die sich
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