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034 - Der schwarze Hengst

034 - Der schwarze Hengst

Titel: 034 - Der schwarze Hengst
Autoren: Dämonenkiller
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Kristallkugel oder eines speziellen Spiegels konnte sie in Kontakt mit anderen Hexen treten oder Personen beobachten.
    Skarabäus Toth hatte ihr Cocos Schlüsselbund und ihren Paß gegeben. Mit Hilfe dieser Gegenstände war es für Sandra äußerst einfach, Coco zu verfolgen. Sie hatte die junge Hexe nicht aus den Augen gelassen, seit sie in Wien angekommen war.
    Der handgroße Spiegel stand auf dem Tisch in einem Zimmer im Hotel Kaiserkrone. Sandra beobachtete, wie Coco in einer Bankfiliale einen größeren Geldbetrag abhob. Danach fuhren sie und Hunter in ein großes Warenhaus in der Innenstadt. Bald würden beide im Hotel eintreffen, dann wollte Sandra ihnen die Stimmung verderben …

    Ich warf die beiden Koffer auf das Bett. Donald Chapman hockte auf einem Kopfkissen und grinste. »Ihr habt euch verdammt lange Zeit gelassen. Ich habe mich ziemlich gelangweilt.«
    »Das wird sich bald ändern«, meinte Coco, »wenn unser Freund Marvin Cohen eintrifft.«
    Don verzog das Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Marvin Cohens oft unverständlicher Ärger richtete sich häufig auf Chapman, doch auch Phillip und vor allem Miß Pickford waren vor seinen Beleidigungen nicht sicher.
    Ich steckte mir eben eine Player's an, als ein seltsames Knirschen zu hören war. Ich fuhr herum und riß eine gnostische Gemme aus der Rocktasche.
    Auf einem der Koffer lag ein Schlüsselbund, der plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht war. Die Schlüssel bogen sich, als wären sie Würmer.
    »Das sind meine Schlüssel«, stellte Coco fest. »Toth hat sie mir abgenommen.«
    Die Schlüssel krochen wie ein Tausendfüßler über die Koffer und fielen völlig zerbogen und unbrauchbar zu Boden.
    »Ein seltsamer Scherz«, brummte ich ungehalten.
    Für einen Augenblick war das Zimmer in ein grelles Licht getaucht, und ich schloß geblendet die Augen. Als ich sie Augen wieder aufschlug, herrschte ein geisterhaftes Flimmern. Durch eines der geschlossenen Fenster flog ein österreichischer Paß herein und raste auf Coco zu, die mit beiden Händen einen Gegenzauber anwandte.
    Der Paß blieb in der Luft hängen, dann klappte ihn eine unsichtbare Hand auf. Eine Seite wurde umgeblättert. Neugierig trat ich einen Schritt näher. Ich hob die Gemme hoch, doch die erhoffte Wirkung blieb aus. Auf der dritten Seite war Cocos Bild aufgeklebt. Es sah völlig normal aus. Doch plötzlich änderte sich das Foto. Es erwachte zum Leben. Cocos Augen bewegten sich ängstlich. Ihr Mund öffnete sich, und wir hörten einen durchdringenden Schrei. Knöcherne Hände schlossen sich um Cocos Hals.
    Fasziniert blickte ich das Bild an.
    Das Gesicht verzerrte sich, und deutlich war ein Röcheln zu hören, das aus dem Paß drang. Cocos Augen schienen aus den Höhlen zu treten. Dann sah ihr Gesicht auf dem Foto wieder natürlich aus. Der Paß fiel zu Boden, und ich bückte mich und hob ihn auf. Ich schlug die Seite drei auf und hielt unwillkürlich den Atem an. Coco warf einen Blick auf das Foto und wurde bleich. Deutlich waren auf dem Farbbild die Würgemale an ihrem Hals zu erkennen.
    »Wer steckt hinter diesem faulen Zauber?«
    Sie faßte sich wieder. »Keine Ahnung. Wir müssen das Zimmer mit Dämonenbannern absichern.«
    Ich hatte in einem kleinen Geschäft einige magische Gegenstände gekauft, die uns vielleicht schützen konnten.
    Ein paar Minuten später läutete das Telefon. Es war die Rezeption.
    »Ein Marvin Cohen möchte Sie sprechen, Mr. Hunter.«
    »Er soll heraufkommen.«
    Ich öffnete die Zimmertür und hielt eine der gnostischen Gemmen in der Hand. Der Aufzug hielt, und Marvin Cohen trat heraus. Seine braunen Augen funkelten mich böse an, und sein schwarzes Haar war verklebt und zerrauft. Er verzog den Mund zu einem freudlosen Grinsen, als er auf mich zuschritt.
    »Du siehst alles andere als erholt aus, Hunter«, grunzte er und musterte mich. »Hast wohl ein paar Kilo abgenommen, was?«
    Er schlüpfte aus seinem zerdrückten Mantel, stapfte an mir vorbei ins Zimmer und streifte Don mit einem kurzen Blick. »Der verdammte Gartenzwerg lebt also noch immer.«
    Der Puppenmann reagierte nicht, er war von Cohen weitaus bösere Späße gewohnt.
    »Und Coco ist schön wie immer«, sagte Cohen zynisch und ließ sich einfach auf einen Stuhl fallen. »Ein wenig bleich siehst du aus, Mädchen. Was soll das seltsame Halstuch? Hat dich ein Vampir angeknabbert?«
    »Du wirst dich nie ändern«, meinte sie.
    Als ich mich bei ihm für die Bemühungen bedankte, schnaufte
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