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034 - Der schwarze Hengst

034 - Der schwarze Hengst

Titel: 034 - Der schwarze Hengst
Autoren: Dämonenkiller
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schützen.«
    Arnod schüttelte den Kopf. »Ihr könnt mir nicht helfen. Ich bin verloren.«
    Amata Verdiers schönes Gesicht war ausdruckslos, sie ließ sich nichts von ihren Gefühlen anmerken. »Komm, George, wir fahren nach Hause.«
    Günter Zeman kam auf Arnod zu, doch sofort schob sich einer seiner Leibwächter zwischen die beiden. Zu deutlich war ihnen die Rauferei von gestern in Erinnerung.
    »Es tut mir aufrichtig leid, was mit Capricorn geschehen ist«, sagte Zeman. »Er hätte gewonnen, wenn es nicht zu diesem Vorfall gekommen wäre.«
    George Arnod nickte schwach, und Zeman verließ rasch den Waageraum.
    »Er steckt dahinter«, flüsterte Arnod. »Zeman hat das alles inszeniert. Er ist mit dem Teufel im Bunde.«
    »Komm schon, George«, sagte Amata Verdier ungeduldig.
    »Ich will Charles noch einmal sehen«, knurrte Arnod.
    »Das regt dich doch nur noch mehr auf.«
    Doch Arnod ließ sich von seinem Wunsch nicht abbringen. Jemand öffnete die Tür, und Arnod kam näher. Ein bestialischer Gestank schlug ihm entgegen. Als sein Blick auf die Bahre fiel, riß er den Mund auf und wankte zurück. Mühsam unterdrückte er den Brechreiz.
    Der Tote auf der Bahre hatte sich verwandelt. Nichts war von Casbrins hübschem Gesicht übriggeblieben. Ein abstoßend häßlicher Vampirschädel mit riesigen Zähnen war zu sehen. Der Körper unter dem Dreß krümmte sich zusammen und änderte die Form. Der faulige Geruch verstärkte sich.
    Ein Arzt stürmte auf die Bahre zu und riß den Dreß zur Seite. Er wurde bleich.
    Die Leiche nahm die Form einer Pferdegestalt mit adlerartigen Schwingen an. Dann zerfiel der Vampir zu Staub.

    Ich fuhr am alten Fischerhafen Crosde-Cagnes vorbei und bog in eine schmale Gasse ein, die bergaufwärts führte. Coco ließ das funkelnde Amulett nicht aus den Augen.
    »Am Ende der Gasse liegt Arnods Villa. Ganz in der Nähe sind die Stallungen, in denen Capricorn geopfert worden wäre. Wenn mich nicht alles täuscht, dann ist die Villa leer.«
    Das zweistöckige weiße Gebäude war von einem Garten umgeben. Hinter den Gitterstäben waren Palmen und Blumen zu sehen.
    »Laß mich aussteigen und park den Wagen in einer Seitengasse.«
    Sie lief auf das Tor zu.
    Ich brauchte nicht lange zu suchen, bis ich einen Parkplatz gefunden hatte. Während ich mich dem eisernen Tor näherte, blickte ich mich aufmerksam um. Kein Mensch war zu sehen. Coco hatte das Tor bereits geöffnet. Die Haustür war nicht abgesperrt. Ich zog sie auf und trat in eine geräumige Diele.
    »Was nun?« fragte ich, als Coco neben mir stehenblieb.
    »Wir werden uns verstecken und später eingreifen. Ich will, daß George Arnod selbst die schreckliche Wahrheit hört.«
    »Die Amulette werden uns verraten.«
    »Ich kann ihre Wirkung aufheben.« Wieder warf sie einen Blick auf den glitzernden Stein, den sie von Leva Croison erhalten hatte. »Es ist schon alles vorbereitet für George Arnods Tod. Wir verstecken uns in einem Zimmer im ersten Stockwerk, das schon seit längerer Zeit leer steht.«
    »Willst du mir nicht endlich alles erklären?«
    Sie schüttelte den Kopf. Geschmeidig lief sie die Stufen hoch. Ein dicker Spannteppich dämpfte das Geräusch unserer Schritte. An den Wänden zwischen den Türen hingen wertvolle Ölgemälde. Im Zimmer roch es modrig. Der Boden war mit einer dünnen Staubschicht bedeckt.
    »Nimm meine Hand, Dorian. Du wirst so wie ich alles im Amulett sehen und hören.«
    Ein seltsames Prickeln ging von Coco aus. Ich sah den Stein an und erblickte darin einen schwarzen Rolls-Royce, der sich der Villa näherte.
    George Arnod schritt zur Bar, öffnete den Kühlschrank und holte eine Flasche Cola heraus. Seine Hände zitterten, als er Bacardi in ein Glas schüttete und mit Cola aufgoß. Gierig trank er einen Schluck, drehte sich um und ließ sich auf einen bequemen Stuhl fallen. Sein Gesicht war eingefallen, dunkle Ringe zeichneten sich unter seinen Augen ab. Sein Haar war zerrauft und verschwitzt.
    »Diesen Anblick werde ich mein ganzes Leben nicht vergessen. Das war wie in einem Horrorfilm. Kein Mensch hat eine Erklärung dafür, was mit Casbrin geschehen ist.«
    Die Tür zur Diele stand offen. Stimmen waren zu hören. Arnod wollte aufstehen, doch seine Beine waren wie gelähmt. Verwirrt glotzte er Amata an, die auf einmal heimtückisch grinste. Die Tür wurde aufgestoßen, und eine etwa dreißigjährige Frau betrat das Zimmer. Ihr Gesicht war grell geschminkt. Rotbraune Locken fielen auf ihre Schultern. Ein tief
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