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034 - Der Hexer

034 - Der Hexer

Titel: 034 - Der Hexer
Autoren: Edgar Wallace
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habe ihm den Zellenschlüssel gegeben.«
    Was für ein Interesse hatte der Mann von Scotland Yard an Johnny? Wembury stand vor einem Rätsel.
    »Blieb er lange?«
    »Nein, ungefähr fünf Minuten.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Nein, Sir. Nur ein verhafteter Betrunkener hat viel Scherereien gemacht. Ich mußte Dr. Lomond anrufen - er ist jetzt bei ihm. Übrigens - haben Sie Lenleys Papiere schon gesehen? Das hier habe ich dabei gefunden.«
    Er nahm eine Karte vom Pult und gab sie Wembury, der folgendes las: ›Anbei der Schlüssel. Sie können hingehen, wenn Sie wollen - Nr. 57.‹
    »Das ist ja Messers Handschrift.«
    »Ja, Sir. Und das Haus gehört Messer. Ich weiß nicht, welchen Einfluß es auf die Anklage haben wird.«
    »Gott sei Dank! Nun kommt Lenley heraus! Es war also doch so, wie ich es mir vorgestellt habe! Messer muß sehr betrunken gewesen sein, als er dies schrieb - sein erster Fehler.«
    Wembury war kein Jurist, aber es konnte kein Einbruch sein. Die Verhaftung erfolgte auf Messers Grundstück, und Lenley war auf Messers Aufforderung dort gewesen.
    »Ist ein Schlüssel dabei?«
    »Ja, Sir.« Carter überreichte den Schlüssel. »Ein Etikett mit Messers Namen hängt daran.«
    Alan seufzte erlöst auf.
    »Und trotzdem bin ich froh, daß Lenley hier ist! Wenn ich je Mordabsichten in den Augen eines Mannes gesehen habe, dann in den seinen!«
    Carter stellte eine Frage, die ihm schon den ganzen Abend durch den Kopf ging.
    »Lenley ist doch nicht etwa der Hexer?«
    Alan lachte.
    »Das ist eine alberne Frage! Ausgeschlossen.«
    Wembury hörte seinen Namen rufen. Lomond kam eilig durch den Gang vom Zellentrakt her gelaufen.
    »Was gibt's?« fragte ihn Alan.
    »In welche Zelle haben Sie Lenley gesperrt?«
    »Nr. 8 - ganz am Ende«, erwiderte Carter.
    »Die Tür steht weit offen, die Zelle ist leer!«
    Carter stürzte aus dem Zimmer. Alan nahm den Hörer vom Pult des Sergeanten auf.
    »Zum Teufel, Lomond, er wird hinter Messer her sein!«
    Carter kam zurück.
    »Er ist tatsächlich ausgerissen. Die Türen zur Zelle und zum Hof sind offen.«
    »Rufen Sie zwei Leute, Carter!« befahl Wembury. Dann kam seine Verbindung. »Scotland Yard? Verbinden Sie mich ... Ja? Hier Inspektor Wembury. Nehmen Sie folgendes zur Weitergabe an alle Polizeiwachen auf: Es wird um Festnahme von John Lenley ersucht, der heute nacht von der Flanders-Lane-Polizeiwache entflohen ist. Alter 24, Größe 1,84 Meter, dunkles Haar, bekleidet mit ...«
    »... blauem Kammgarnanzug«, ergänzte Carter.
    »Er ist Strafentlassener mit Bewährungsfrist«, schloß Wembury. »Wollen Sie das, bitte, weitergeben? Danke!«
    Er legte auf und gab dem Kriminalbeamten, der hereingekommen war, Weisung:
    »Gehen Sie zu den Malpas Mansions! Dort wohnt Lenley bei seiner Schwester. Beunruhigen Sie die junge Dame nicht, aber wenn Sie ihn dort vorfinden, bringen Sie ihn mit!«
    Dr. Lomond war im Begriff, wegzugehen, mußte aber an der Tür warten, um Sam Hackitt und seine Begleiter vorbeizulassen. Hackitt kam nicht aus freien Stücken, er wurde von einem Kriminalbeamten und einem Polizeibeamten in Uniform flankiert.
    »Guten Abend, Mr. Wembury! Da sehen Sie selbst, wie man mir dauernd nachstellt!« lamentierte er weinerlich.
    »Was ist los?« fragte Alan gereizt.
    »Ich traf diesen Mann«, meldete der Kriminalbeamte, »und fragte ihn, was er in der Handtasche habe. Er weigerte sich, die Tasche aufzumachen, und versuchte, davonzulaufen. Ich nahm ihn fest.«
    »Das ist eine Lüge! « fuhr Sam auf. »Reden Sie die Wahrheit und leisten Sie vor Zeugen keinen Meineid! Ich sagte einfach, er soll die Tasche nehmen, wenn er sie haben will, verdammt noch mal!«
    »Ruhig, Hackitt!« befahl Wembury. »Was ist in der Tasche?«
    »Hören Sie doch!« rief Sam hastig. »Ich will Ihnen alles erzählen ... Um ihnen die Wahrheit zu sagen - ich habe sie gefunden. Sie lag an der Mauer, und ich sagte mir: Was ist wohl drin? - Das ist alles.«
    »Und was sagt die Tasche dazu?« fragte Carter skeptisch.
    Die Tasche ›sagte‹ viele belastende Sachen. Das erste, was zum Vorschein kam, war die Geldkassette. Der Sergeant öffnete sie und entnahm ihr ein dickes Bündel Banknoten, das er auf den Tisch legte.
    »Großer Gott, die Kassette des alten Messer!« schrie Sam erschrocken und maßlos erstaunt auf. »Wie kommt die da hinein?«
    »Sonst noch etwas?« fragte Alan ungeduldig.
    Ein Silberstück nach dem andern kam zum Vorschein.
    »Das in Pech!« meinte Sam. »Sie haben mir die schönsten
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