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Sinnliches Spiel auf Antigua

Sinnliches Spiel auf Antigua

Titel: Sinnliches Spiel auf Antigua
Autoren: Janice Maynard
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1. KAPITEL
    Jacob Wolff hatte in seinem Leben nun wirklich reichlich nackte Frauen gesehen. Er kannte den Frauenkörper in- und auswendig. Schließlich war er Arzt.
    Aber als Ariel Dane, vollständig bekleidet, seine Praxis betrat, reagierte er wie ein Mann und nicht wie ein Arzt. Er zog sich hinter seinen zinngrauen Metallschreibtisch zurück und wies auf den Besucherstuhl. „Bitte setzen Sie sich, Ms Dane.“
    Doch sie schien ihn nicht zu hören und reagierte nicht auf seine Geste. Mit schnellen nervösen Schritten trat sie an das große Fenster und starrte hinaus, die Hände krampfhaft auf dem Rücken verschränkt.
    Jacob musterte sie aufmerksam. Dünn war sie, sehr dünn sogar. Aber das war sicher der Einfluss von Hollywood. Denn Ariel Dane war ein Filmstar. Und Jacob konnte jetzt auch verstehen, warum. Sie war von einer ätherischen Schönheit, kostbar und zerbrechlich zugleich. Das hellblonde Haar, das sie in vielen Filmszenen verführerisch über die Kopfkissen der männlichen Helden ausbreitete, hatte sie in einem schlichten Pferdeschwanz zusammengefasst.
    Langsam lehnte Jacob sich in seinem Schreibtischsessel zurück und wartete schweigend. Irgendwann würde sie schon anfangen zu sprechen. Allerdings irritierte es ihn sehr, dass er körperlich so schnell auf sie reagierte. Sicher, er war lange mit keiner Frau zusammen gewesen. Aber normalerweise gelang es ihm, seine Sexualität zu unterdrücken. Doch in Gegenwart dieser Frau, die bestimmt die Fantasie von Millionen Männern beschäftigte, musste er sich eingestehen, dass auch er nur ein Mann war. Schließlich hielt er es nicht mehr aus. „Wie sind Sie auf die Idee gekommen, gerade mich aufzusuchen, Ms Dane?“
    Sie drehte sich halb zu ihm um. „Sie kennen doch Jeremy Vargas, den Schauspieler?“
    „Nur oberflächlich. Meine Schwägerin Olivia ist eng mit ihm befreundet.“
    Sie nickte nachdenklich und wandte sich wieder dem Fenster zu. „Ich habe ihn kürzlich auf einer Party getroffen. Er meinte, ich sehe einfach scheuß…“ Sie stockte kurz und zog die schmalen Schultern zusammen. „Kurzum, er äußerte sich nicht gerade schmeichelhaft über mein Aussehen, und meinte, ich solle doch mal zu Ihnen gehen.“
    „Warum zu mir? Es gibt doch wahrscheinlich genug Ärzte in Hollywood.“
    Erneut drehte sie sich zu Jacob um und warf ihm einen gehetzten Blick zu. „Jeremy meinte, dass ich mich auf Ihre Diskretion verlassen könne, weil Sie und Ihre Familie in der Vergangenheit genug mit der Presse zu tun hatten. Hat er sich geirrt? Mir ist durchaus klar, dass die Paparazzi viel Geld für Informationen über meinen Gesundheitszustand zahlen würden. Aber ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden soll.“
    „Ihr Geld brauche ich nicht, Ms Dane. Und meine Familie und ich sind auf die Medien nicht besonders gut zu sprechen. Sie können mir also vertrauen.“
    „Danke. Sie wissen nicht, was das für mich bedeutet.“ Sie legte sich die Arme um die Mitte, sodass sich der Rocksaum leicht anhob und ihre schlanken langen Beine bis zum Knie sichtbar wurden. Unter dem dünnen Stoff des hellrosa Hemdblusenkleides zeichneten sich ihre kleinen festen Brüste ab. Offenbar trug sie keinen BH, denn Jacob konnte die Brustspitzen erkennen. Leider, denn sofort regte sich wieder sein Verlangen. Verdammt! Nimm dich zusammen, Jacob!
    „Ich muss Ihnen gleich sagen, Ms Dane, dass ich keine große Erfahrung mit Essstörungen habe. Aber ich kann Ihnen eine gute Privatklinik empfehlen.“
    Schockiert sah sie ihn an. „Ich muss ja noch schlimmer aussehen, als ich dachte!“ Im Gegensatz zu ihrer zerbrechlichen Gestalt war die Stimme dunkel und fest. Bei dem leicht angerauten Tonfall dachte wohl fast jeder Mann sofort an Sex.
    „Sie sind ausgesprochen hübsch“, sagte er leise. „Aber Sie haben Essprobleme. Das kann ich als Arzt nicht übersehen.“
    Zu seiner Überraschung schmunzelte sie. „Sind Sie sicher? Ich liebe nämlich Junkfood. Ich habe nur einen schnellen Stoffwechsel. Und übergeben mag ich mich schon gar nicht. Nein, ich habe keine Essstörung.“ Sie lachte kurz auf. „Lassen Sie irgendetwas Ungesundes kommen, und ich beweise es Ihnen sofort.“
    Vor Erleichterung musste auch er lachen. Magersucht und Bulimie waren ausgesprochen schwer zu heilende Krankheiten. Und nicht gerade sein Spezialgebiet. Doch sogleich wurde er wieder ernst. Wenn es das nicht war, welche Probleme hatte sie dann? Drogen? Selbst er hier in seiner selbst gewählten Einsamkeit kannte
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