Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0339 - Die Stunde des Eisernen Engels

0339 - Die Stunde des Eisernen Engels

Titel: 0339 - Die Stunde des Eisernen Engels
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
können, weil die Umstände ihres Todes völlig andere waren. Aber Jane Collins muß ich von dem Fluch des Bösen befreien. Bitte…‹
    ›Nenne uns den Namen derjenigen, die…‹
    ›Es war Tanith!‹ Da schwiegen die drei. Ich konnte erkennen, daß sich in ihren Gesichtern die Überraschung abmalte. Zum Glück kein Zorn und keine Wut. Auch nicht Haß, denn so etwas gab es in diesem geheimnisvollen Reich nicht, das zwischen dem Diesseits und dem Jenseits lag.
    ›Denkst du auch an unsere Bedingungen?‹
    ›Ich hörte von der Liebe. Wir haben darüber gesprochen‹, antwortete ich.
    ›Aber ich war ehrlich zu euch, und diese Ehrlichkeit sollte alles andere aufwiegen.‹
    ›Wir haben unsere Gesetze.‹
    ›Es soll ja kein Brechen sein, aber wenn ich Jane Collins zurückbekomme, habe ich dem eine Niederlage zugefügt, der sich für ihren jetzigen Zustand verantwortlich zeigt. Es ist auch ein Feind von euch. Er nennt sich Höllenherrscher, es ist der…‹
    ›Du sprichst von Asmodis.‹
    ›So ist es.‹ Nach meiner Antwort herrschte Schweigen. Ich veränderte meinen Blick und schaute nun die vor mir stehende Kara an. Obwohl wir dicht beieinander Standen, konnte ich nicht viel von ihr sehen. Die Gestalt der Frau verschwamm in einem goldenen Schimmer. Nur das Gesicht schaute daraus hervor wie ein heller Fleck.
    Es hört sich zwar seltsam an, aber in der Folgezeit erlebte ich, wie Geister überlegten oder auch auf telepathischem Wege miteinander diskutierten.
    Worte vernahm ich nicht. Reaktionen waren nur an den geisterhaft wirkenden Gesichtern abzulesen.
    Nachdenklich blickten sie, dann wieder zweifelnd. Wie sollten sie sich entscheiden?
    Ich begann innerlich zu zittern. Da ich nicht mehr direkt auf die Geistwesen fixiert war, gelang es mir, mich auf die nähere Umgebung zu konzentrieren.
    Ich spürte auf meiner Haut eine seltsame Kühle, als wäre die Luft mit winzigen Eiskristallen gefüllt. Auch streifte mich ein Hauch, der aus der Unendlichkeit zu kommen schien.
    Trotz dieser anderen Umgebung fühlte ich mich relativ geborgen, und das Gefühl der Angst kam nicht auf.
    Unter meinen Händen spürte ich Karas warme Haut. Ich sah auch das Schwert. Die goldene Klinge leuchtete in stiller Eintracht mit meinem Kreuz und hielt die Verbindung zu diesem geheimnisvollen Zwischenreich aufrecht.
    Konnte ich hoffen?
    Noch immer überlegten die Geister, »diskutierten«, und meine Hoffnung wurde größer, als ich eine markante Bewegung des mittleren Kopfes sah. Eine Bewegung wie bei Menschen, die sich zu etwas entschlossen haben.
    Der andere nickte!
    War das ein Zeichen?
    Obwohl ich mich in diesem Zwischenreich befand, spürte ich eine sehr menschliche Reaktion, denn es rann mir kalt den Rücken hinab.
    Jetzt, ja, jetzt mußte es sich entscheiden.
    ›Ich spüre etwas…‹ Kara hatte zu mir gesprochen. Sie war sensitiver veranlagt als ich, und sie nahm praktisch durch diese Antwort bei mir das positive Ergebnis vorweg.
    ›Wir haben uns entschieden und darüber abgestimmt. Wir hätten es nie getan, wenn nicht auch eine der unserigen für dich gesprochen hätte, Erdenmensch. So aber können wir uns nicht dagegenstellen, und uns hat auch deine Ehrlichkeit beeindruckt. Deshalb kommen wir deinem Wunsch nach.‹ Ich wollte es kaum glauben.
    Vor meinen Augen begann sich alles zu drehen, und ich selbst hatte das Gefühl, zu einem Geist geworden zu sein. ›Ist das wirklich wahr?‹ hauchte ich.
    ›Wenn wir uns einmal entschlossen haben, bleiben wir dabei!‹ Ich schaute an den drei Gesichtern vorbei auf Jane Collins. Täuschte ich mich, oder hatte Jane tatsächlich gelächelt?
    Alles konnte möglich sein. In diesem Zwischenreich wurden Gesetze auf den Kopf gestellt. Da konnte ich meine irdische Logik einfach vergessen. Hier mußte mit anderen Maßstäben gemessen werden.
    Noch zweifelte ich. Das war menschlich. Ich konnte nichts dafür.
    Zu oft hatte man mich ge- und enttäuscht.
    ›Ist das wirklich wahr?‹
    ›Wir lügen nicht, Mensch!‹ Fast scharf klang die Antwort, und ich glaubte schon, zuviel gesagt zu haben, deshalb bat ich die drei Geister der goldenen Skelette um Verzeihung.
    ›Es ist gut, Mensch. Aber es ist nicht gut, wenn du länger als nötig in diesem Zwischenreich bleibst. Du wirst dich auf die Kräfte des Lichts verlassen können und wieder in einer anderen Welt landen.
    Was wir aber versprochen haben, das halten wir. Viel Glück, Geisterjäger…‹ Mein Gott, sie kannten sogar meinen Namen. Ich war so
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher