Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0338a - Handlanger des Todes

0338a - Handlanger des Todes

Titel: 0338a - Handlanger des Todes
Autoren: Handlanger des Todes
Vom Netzwerk:
zurück und zog Phil herein.
    Wir schlichen zur Tür und öffneten sie. Beinahe wäre ich über einen Menschen gestolpert, wenn Phil mich nicht zurückgerissen hätte.
    Mein Freund ließ für Bruchteile von Sekunden seine Taschenlampe aufblitzen. Vor uns lag ein grauhaariger Mann in Hemdsärmeln. Der Beschreibung nach musste es sich um den Hotelbesitzer handeln, der in dieser nicht alltäglichen Lage seinen Rausch ausschlief. Ich beugte mich über ihn. Alkoholdunst schlug mir entgegen.
    Als wir uns davon überzeugt hatten, dass der Mann unverletzt war und nur schlief, stiegen wir über ihn hinweg.
    Wir befanden uns in einem schmalen Raum, der als Büro diente. Auf einem Schreibtisch lagen aufgeschlagene Zeitschriften.
    Die Bürotür war von innen verschlossen. Aber der Schlüssel steckte. Ohne ein Geräusch zu verursachen, drehte ich den Schlüssel und drückte die Klinke herunter.
    Phil und ich traten in den dunklen Flur. Von oben drang der Schein einer Notlampe auf die Treppe, die sich rechts von uns befand.
    Links lag die Eingangstür. Phil leuchtete in die Richtung. Auch hier steckte der Schlüssel von innen.
    Leise schlich ich zur Tür und schloss sie auf. Auf Zehenspitzen huschten wir über den schadhaften Teppich bis zur Treppe, die zum zweiten Stock hinaufführte.
    Die Holzstufen waren in der Mitte mit einem Läufer belegt. Spätestens auf der fünften Stufe würden wir in das Licht der Notlampe geraten. Ihr Schein reichte aus, notfalls noch die Anzahl der Personen zu unterscheiden, nicht aber, jemanden zu erkennen. Darauf baute ich meinen Plan, den ich Phil zuraunte.
    Es gab nur eine Möglichkeit, ich musste Fishback aus dem Zimmer herauslocken und ihn auf diese Art von den Geiseln trennen. Die Trinkfreudigkeit des Hotelbesitzers kam mir dabei sehr zustatten.
    Ich hielt es für möglich, dass der Besitzer nachts auf allen vieren die Treppe hinaufging, um in sein Schlafzimmer zu gelangen, das sich im Dachgeschoss befand. Gäste, die länger hier wohnten, würden das Rumoren des betrunkenen Hotelbesitzers gewohnt sein. Aber Fishback, so kalkulierte ich, würde die Tür einen Spalt öffnen und nachsehen.
    Ich krabbelte auf Händen und Füßen die Treppe hoch und führte Selbstgespräche, die laut genug waren, jemanden aus dem Schlaf zu reißen. In der Mitte, auf einem Treppenabsatz, machte ich eine kurze Pause und versuchte, ein Trinklied anzustimmen. Diesmal hielt ich mich allerdings an die Zimmerlautstärke, um keinen allgemeinen Auflauf zu inszenieren.
    Die Treppe mündete am rechten Ende des langen Ganges, an dem zu beiden Seiten die Zimmer aufgereiht waren.
    Am entgegengesetzten Ende brannte die zweite Notbeleuchtung. Hinter der fünften Tür auf der rechten Seite musste Fishback lauern.
    Langsam schob ich mich an Fishbacks Zimmer heran. Ich torkelte gegen die Wand, stieß mich ab und landete mit einer eleganten Kurve in der Tür zu Nr. 18. Sie wurde von innen aufgerissen.
    »Sind Sie wahnsinnig, so einen Lärm zu schlagen«, knurrte Fishback. »Sie wecken noch die ganze Welt auf. Zum Schluss holt noch jemand die Polizei. Sie…« Er bedachte mich mit einem wenig schmeichelhaften Schimpfwort. Doch ich ließ mir meine Schau nicht stehlen, sondern versuchte, ihn zu umarmen. Aber er wich pfeilschnell ins Zimmer zurück. Wie ein Betrunkener torkelte ich hinter ihm her. Mit einem lauten Knall schloss ich die Tür. Jemand drehte den Schlüssel, betätigte im gleichen Augenblick den Lichtschalter und zischte: »Hände hoch und keine falsche Bewegung, sonst bist du eine Leiche.«
    Ich wirbelte herum und blickte in das Gesicht eines brutalen Gangsters. Er hielt eine Pistole in seiner Pranke. Die Mündung war auf meinen Bauch gerichtet.
    »Für einen Betrunkenen sind deine Bewegungen etwas zu schnell«, sagte Fishback lauernd, machte einen Bogen um mich und baute sich neben George Palning auf. Er war der Gangster mit dem brutalen Gesicht.
    »Hände hoch, verdammter Schnüffler«, knurrte George und hob die Pistole einige Zoll. In Zeitlupe reckte ich die Hände gegen die Zimmerdecke und wich langsam bis ans Fenster zurück.
    »Das Spiel ist aus, Fishback«, sagte ich seelenruhig. »Wir haben Gunny-Fred auf dem Flughafen von Tampa geschnappt.«
    »Mich lockst du nicht in die Falle«, erwiderte der Gangsterboss höhnisch.
    »Der Koffer mit dem Schmuck ist ebenfalls sichergestellt, Gib auf, Fishback, es ist sinnlos, weiterzumachen.«
    Auf dem Flur hörte ich Phils Schritte. Deshalb brüllte ich den letzten Satz ziemlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher