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0338a - Handlanger des Todes

0338a - Handlanger des Todes

Titel: 0338a - Handlanger des Todes
Autoren: Handlanger des Todes
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stieg ich in das Oldsmobil. Phil reichte mir das Gepäck zu, das ich neben mich auf den Beifahrersitz stellte.
    »Hals- und Beinbruch, Jerry«, sagte mein Freund, »und vergiss nicht, dieser Wagen besitzt eine Funkanlage. Schalte sie am besten von Anfang an ein. Dann wissen wir wenigstens, wann du Hilfe brauchst.«
    Ich lächelte und bedankte mich für den guten Ratschlag.
    »Ihr werdet von mir hören«, sagte ich und startete den Motor.
    Um drei Minuten vor acht passierte ich das Ortsschild, stoppte und wartete pflichtgemäß noch hundertachtzig Sekunden. Punkt acht fuhr ich los, beschleunigte und zuckelte im Fünfzig-Meilen-Tempo über die Landstraße in Richtung Belleview.
    Nach vier Minuten kam mir ein sandfarbener Ford Consul entgegen. Er jagte an mir vorbei. Ich beobachtete im Innenspiegel, wie er bremste, auf der Fahrbahn drehte und angerauscht kam. Unwillkürlich zog ich den Kopf ein. Die Gangster konnten mich während der Fahrt abknallen. Denn sie waren sicher, dass ich die Brillanten an Bord hatte.
    Der Wagen überholte mich, seine Stopplichter glühten auf.
    Es war dunkel. Trotzdem fuhr der Bursche nur mit Standlicht. Aber ich erkannte, dass der Wagen mit zwei Personen besetzt war, mit zwei Männern. Wo befanden sich die beiden Frauen?
    Ehe ich weitere Überlegungen anstellen konnte, bog der Ford nach rechts in einen Waldweg ein, der gerade so breit war, dass zwei Wagen mit Mühe aneinander vorbeikamen. Ich riss das Steuer herum und folgte dem Ford.
    Lockten die Burschen mich in eine Falle? Unwillkürlich drosselte ich das Gas, fiel jedoch einige Yards zurück. Der Ford rollte jedoch mit unverminderter Geschwindigkeit weiter.
    Legten die Burschen keinen Wert auf meine Begleitung? Oder hatte ich mich geirrt und war einem völlig falschen Wagen nachgefahren?
    Die Straße machte einen Knick. Ich blendete voll auf, als der Ford um die Biegung verschwand. Im gleichen Augenblick musste ich auf die Bremse treten, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Von links preschte ein Chevy auf den Weg.
    Die Stopplichter des Wagens glühten auf. Er hielt mitten auf der Fahrbahn. Ich rollte bis auf fünf Yards heran und kurbelte das Fenster herunter, um mich bei dem Fahrer über die Fahrweise zu beschweren. In diesem Augenblick wurde die linke Hintertür geöffnet. Eine Frau stieg aus. Sie kniff die Augen zusammen und kam einen Schritt auf meinen Wagen zu. Ich blendete ab. Ein Mädchen mit blonden Haaren folgte.
    Ich begriff den Zusammenhang, als sich auch die linke Vordertür öffnete. Ein Mann stieg aus. Er schob die beiden Frauen zusammen und hielt sich hinter ihnen. Seine Faust, in der eine Pistole klebte, zwängte er zwischen den Frauen durch.
    »He, Bulle, wirf die Tasche und den Koffer aus dem Wagen und verschwinde ganz schnell«, bellte er mit rauer Stimme. Kein Zweifel, es war Fishback. Die Frau musste demnach Mrs. Rusher und das Mädchen Barbara Hampshire sein.
    Gab es keine Möglichkeit, Fishback zu überlisten, ohne die Frauen zu gefährden? Mein Verstand arbeitete auf Hochtouren. Aber ich sah keine Chance. Fishback stand hinter den beiden Frauen, mit der Pistole in der Faust. Bei der ersten falschen Bewegung würde er abdrücken. Zurückfeuem konnte ich nicht.
    »Na, wird’s bald, oder soll ich dir nachhelfen, indem ich dir eine Kugel in den Kopf jage?«, knurrte er.
    Ich beugte mich zum Beifahrersitz, stieß die Tür auf und ließ die Gepäckstücke nach draußen rutschen. Dann richtete ich mich auf, den Blick auf die Pistole des Gangsters gerichtet.
    »Ist das alles?«, brüllte der Gangster.
    »Ja«, rief ich zurück.
    »Dann schieb den Rückwärtsgang ein und verdufte. Wenn ihr an Verfolgung denkt, bringe ich Mrs. Rusher und das Mädchen um, verstanden?«
    Mit einem Griff kippte ich den Innenspiegel soweit, dass er fast nach unten zeigte. Ich war überzeugt, dass der Bursche alles daran setzte, mir eine Kugel in den Kopf zu jagen. Blitzschnell schob ich den Rückwärtsgang ein, startete mit Vollgas und duckte mich zur Seite, bis mein Kopf durch das Armaturenbrett geschützt war.
    Die Rückscheinwerfer erhellten den Waldweg, den ich deutlich im Innenspiegel erkannte. So war ich in der Lage, blind zu fahren.
    Ich hatte noch keine zwanzig Yards zurückgelegt, als die Kugeln durch meine Windschutzscheibe pfiffen. Glassplitter rieselten mir ins Gesicht. Ich duckte mich noch einen Zoll tiefer, sodass mein Kopf fast auf dem Polster lag.
    Erst nach siebzig Yards nahm ich den Fuß vom Gaspedal. Jetzt würde es für
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