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0338 - Grauen in der Geisterstadt

0338 - Grauen in der Geisterstadt

Titel: 0338 - Grauen in der Geisterstadt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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In ihren Händen das römische Kurzschwert zerschmolz wie Butter in der Mittagssonne.
    In der Vergangenheit geschah etwas, das niemand wirklich begreifen konnte. Das Raum-Zeit-Gefüge war durcheinander geraten…
    ***
    In einem Zimmer des Krankenhauses von Leicester im mittleren England träumte ein schwerverletzter Mann. Noch immer wußte nach dem gefährlichen Rückschlag, den er erlitten hatte, niemand, ob er das Krankenbett jemals wieder verlassen würde. Eine magische Bombe war in seinem Auto explodiert, und er war nur deshalb überhaupt mit dem Leben davongekommen, weil sein Dhyarra-Kristall ein Schutzfeld um ihn aufgebaut hatte.
    Doch der Machtkristall hatte nicht schnell genug reagieren können, um auch Ted Ewigks Gesundheit retten zu können. Nur das Leben war bewahrt. Seitdem lag der ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN im Krankenhausbett, an eine Vielzahl von Instrumenten angeschlossen, die seine Körperfunktionen zum Teil überwachten, zum Teil steuerten.
    Nach dem Rückschlag war er die meiste Zeit bewußtlos. Sein Leibwächter, der keine Müdigkeit kannte, schützte ihn vor möglichen Angriffen oppositioneller Neider. Auf der kleinen Konsole neben dem Bett lag der Machtkristall, der Dhyarra dreizehnter Ordnung. Der mächtigste Dhyrra-Kristall im Universum.
    Er pulsierte leicht.
    Seine feinen Schwingungen tasteten sich in Ted Ewigks Träume vor. Der Machtkristall berichtete dem ERHABENEN, was er sah.
    Ted träumte von einer blauhäutigen jungen Frau mit Schmetterlingsflügeln, die auf einem blauen geflügelten Einhorn ritt. Sie verwandelte sich in ein Fanal aus purem Licht. Artverwandte Energien flossen. Dhyarra-Energien. In hellstem Blau flirrte auch der Machtkristall und zwang den weitaus kleineren Kristall des Wächters ebenfalls zur Reaktion. Alarmiert kontrollierte der EWIGE seinen Dhyarra und die Instrumente des Krankenhauses. Doch kein Angriff erfolgte.
    Der Traum verging wieder. Nur die Erinnerung blieb und das Wissen, nichts tun zu können. Ted Ewigks Bewußtlosigkeit hielt an.
    Aber irgendwie wußte etwas in ihm, daß er die Zeitlose gesehen hatte, das Wesen zweier mächtiger Völker, und daß die Zeitlose etwas Ungeheuerliches getan hatte.
    Sie hatte den Ablauf der Zeit verändert.
    Merlin und Zamorra müssen gewarnt werden, schrie etwas in der Seelentiefe. Aber es erfolgte keine Reaktion…
    ***
    Unwillkürlich schrie Bill Fleming auf.
    Sein Versuch entglitt seiner bewußten Kontrolle. Der Prydo bewirkte etwas in der Vergangenheit, weil seine magischen Energien mit anderen kollidierten, die im gleichen Augenblick entfesselt wurden. Ungeheure Kräfte, die eine Sonne hätten zerstören können, lobten sich aus.
    Er wußte nicht, daß es ein Zeitparadoxon war, das in hundertjähriger Vergangenheit geschaffen werden sollte.
    Er begriff nicht, daß die Zeit ihre eigenen Gesetze hat und sich im Allgemeinen nicht betrügen läßt.
    Er sah nicht, was wirklich geschah. Er erkannte nur, daß der Prydo irgend etwas tat und sich dabei Bills Kontrolle entzog. Dann zerfaserte das Feld. Gewaltige Kräfte wurden abgezogen, und Bill mußte sich aus der Magie herausreißen, um sich nicht selbst auszuzehren.
    Dann war es vorbei.
    Erschöpft und keuchend kauerte er vor dem magischen Kreis, in dem der Prydo lag, unscheinbar, aber heimtückisch. Bill hustete flach. Er sank langsam in liegende Position nieder.
    »Hilf mir«, flüsterte er erschöpft. »Hilf mir, Tandy… ich kann nicht mehr…«
    Alles verschwamm vor ihm. Die Welt ging unter. Bill Fleming bewahrte nur um Haaresbreite seinen Verstand. Hundert Jahre vorher war etwas Unglaubliches geschehen. Das Universum hatte sich selbst vor einem Zusammenbruch geschützt.
    Doch was hatte es dabei zerstört?
    ***
    »Nein«, keuchte Sid Amos. Selbst er, der hartgesottene ehemalige Höllenherrscher, erschauerte über das, was sein Amulett ihm in plastischer Bildwiedergabe zeigte.
    Er erkannte die Zeitlose, die in die Vergangenheit raste und etwas tat. Ihr Bild überlagerte das von Bill Fleming. Sid Amos sah, wie sich zwei titanische Kräfte überlagerten, die beide das Gefüge der Zeit zerreißen wollten.
    Jede Aktion für sich wäre kontrollierbar gewesen, aber dadurch, daß sie zusammentrafen und rein zufällig den selben Angriffspunkt fanden, störten sie sich in unvorstellbarem Maß.
    Das eine und das andere funktionierte nicht, aber dafür geschah etwas anderes.
    Ein feststehender Ablauf wurde verändert und damit unwirklich. Im rasenden, namenlosen Chaos bildeten
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