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0338 - Grauen in der Geisterstadt

0338 - Grauen in der Geisterstadt

Titel: 0338 - Grauen in der Geisterstadt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kreatur, furchterregend in ihrem Aussehen! Der Zeitdämon war wieder da! Er, den Leonardo und auch Wang hatten sterben sehen, der die gewaltige Macht des FLAMMENSCHWERTES nicht verkraften konnte, war nicht tot?
    Und das seelenfressende Schwert flimmerte…
    Leonardo sah sich plötzlich sekundenlang wieder auf dem Rücken Churks reitend in der Geisterstadt, in der die Entscheidung gefallen war.
    Dann war alles wieder vorbei.
    Langsam drehte Leonardo den Kopf und sah Wang an. Der Mongole wirkte nicht minder ratlos als sein Herr und Meister. Er umklammerte sein Schwert, sah es an, dann wieder die Stelle, an der Churk aufgetaucht war.
    »Herr…«
    »Eysenbeiß!« keuchte Leonardo begreifend auf. »Fleming und der Prydo! Er muß experimentiert haben, und irgend etwas ist dabei gründlich schief gegangen.«
    »Dieser Narr!« fauchte Wang. »Was immer Eysenbeiß auch anfaßt, es geht alles daneben!«
    »Nicht alles«, sagte Leonardo. »Aber diesmal… diesmal ist er zu weit gegangen. Er hat die Kontrolle verloren.«
    Wieder erschien Churk. Wieder wurde das seelenfressende Schwert flimmernd und durchscheinend. Leonardo taumelte. Wang Lee trug plötzlich einen Colt an der Hüfte und einen Stetson auf dem Kopf, und er stand Zamorra im heißen Staub gegenüber… und da war der Skelett-Krieger, und neben ihm der Römer…
    Im nächsten Moment war Leonardo in seinem höllischen Thronsaal allein. Sowohl Wang als auch Churk waren verschwunden.
    Flimmerte der Thronsaal nicht auch? Leonardo faßte sich an die Schläfen. Alles verschwamm - und kehrte wieder Wang war wieder da.
    »Ein Zeitparadoxon«, murmelte er. »Fleming scheint zu versuchen, der Vergangenheit ein anderes Gesicht aufzuprägen… ich bringe Eysenbeiß um! Diesmal bringe ich Eysenbeiß um!« Und das Schwert nach wie vor in der Faust, stürmte er aus dem Thronsaal.
    »Wang!« brüllte Leonardo. »Wang, du wartest!«
    Irritiert blieb der Mongole im Durchgang stehen. Er zog den Kopf förmlich zwischen die Schultern, drehte sich langsam und verneigte sich. In seinen Augen loderten Haß und Zorn, aber Leonardo vermochte nicht zu sagen, wem dieser Haß galt.
    »Du wartest«, befahl Leonardo. »Vielleicht würde das Paradoxon dadurch nur noch größer. Ich kümmere mich darum.«
    »Ja, Herr«, murmelte der Mongole. Aber seine Gedanken schrien nach Tod und Vergeltung.
    ***
    Sid Amos suchte Merlin!
    »Kannst du eingreifen?« verlangte er. »Der Zeitablauf darf nicht verändert werden! Die Folgen wären zu schwerwiegend.«
    Zwei Brüder starrten sich an.
    »Berichte! Was ist geschehen?« fragte Merlin. Sid Amos erzählte in wenigen Worten, was geschehen war, was er hatte sehen müssen. Merlin sah ihn nachdenklich an. Er legte die Stirn in Falten.
    »Du weißt mehr als ich?« stellte er fest. »Wie ist das möglich?«
    Amos schwieg.
    »Du hast keinen so tiefen Einblick in die Geschehnisse«, behauptete Merlin. »Nicht von hier aus, nicht aus Caermardhin. Du hast den Saal des Wissens nicht betreten. Ich wüßte davon. Woher also kannst du wissen, daß die Zeitlose und Bill Fleming ihre Kräfte gegeneinanderstellten, gewollt oder ungewollt, und in den Ablauf der Vergangenheit eingriffen?«
    »Ich weiß es eben«, sagte Amos. »Auch ich habe meine Möglichkeiten, Dinge zu erfahren.«
    »Du willst nicht darüber sprechen, dunkler Bruder?«
    Amos schüttelte stumm den Kopf.
    »Nun gut.« Merlin straffte sich. Die beiden Gestalten waren gegensätzlich wie Feuer und Wasser. Hier der weißhaarige, bärtige große Mann im weißen, bodenlangen Gewand, mit einer goldenen Schnur gegürtet, in der die goldene Sichel steckte, Werkzeug und Ritualwaffe der Druiden. Dort der dunkle große Mann, schwarzhaarig mit düsteren Augen, vollkommen in schwarz gekleidet. Aber beide wirkten dennoch zeitlos. In ihnen loderte das Feuer der Ewigkeit. Sie waren beide uralt wie die Welt und doch noch jung.
    Merlin betrachtete Sid Amos, den ehemaligen Fürsten der Finsternis, nachdenklich. Der konnte einfach nicht aus seiner Haut, gab seine Wissensquellen nicht preis… aber Merlin mußte sich zwangsläufig eingestehen, daß er selbst ja kein geringerer Geheimniskrämer war.
    Trotzdem konnte ihm das Schweigen seines dunklen Bruders nicht so recht gefallen. Er sagte aber nichts dazu.
    »Komm mit in den Saal des Wissens. Schau durch die Bildkugel und sieh Zamorra und auch die Zeitlose. Ich muß wissen, wieweit sie beide betroffen sind.«
    »Und Fleming?«
    »Er — interessiert mich erst in zweiter Linie«,
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