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0338 - Grauen in der Geisterstadt

0338 - Grauen in der Geisterstadt

Titel: 0338 - Grauen in der Geisterstadt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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laufenden als bisher. Ich will über alles informiert werden, was uns vorwärts oder rückwärts bringt, verstanden?«
    Eysenbeiß verneigte sich. Er war froh, daß Wang nicht da war und die Zurechtweisungen hörte. Wang und Eysenbeiß waren sich spinnefeind. Jeder versuchte auf dem Rücken des anderen Karriere zu machen. Jede Niederlage des anderen war ein Vorteil des einen.
    Leonardo verließ Eysenbeißens Kavernen. Eysenbeiß dagegen gab sich nun dem Genuß der Beobachtungen hin. T’Cant hatte sich eine wahrlich verführerische Gestalt gegeben. Es war eine Augenweide, die Eysenbeiß immer wieder gern genoß.
    Aber Bill Fleming war im Augenblick kaum weniger interessant. Fleming, der versuchte, den Prydo zu manipulieren.
    Diesen Zauberstab, über den Eysenbeiß noch immer Kontrolle ausübte…
    ***
    Die Zeitlose überbrückte den Ablauf der Zeit und sah, was in der Vergangenheit geschehen war. Sie suchte den Ansatzpunkt, der ihr weiterhelfen würde.
    Nordamerika, Texas, Panhandle… das war der Ort, an dem der Kampf stattgefunden hatte, gut hundert Jahre tief in der Vergangenheit. Die Zeitlose beobachtete. Sie sah die verlassene Stadt, die »Geisterstadt« aus hölzernen, kleinen Bauten, die schon vor Jahren von den Bewohnern aufgegeben worden war. Zu nah waren die Comanchenhorden, zu schwer hatten die Folgen des Bürgerkrieges über der kleinen Stadt gelastet.
    Aber jetzt waren Menschen in dieser Stadt. Menschen - und ein Dämon…
    Die Zeitlose sah:
    Churk, der Zeitdämon, und Leonardo deMontagne, zu jener Zeit noch nicht Fürst der Finsternis, noch kein Dämon, erschien mitten auf der Main Street, der Hauptstraße der Geisterstadt, selbst durch die Kräfte Churks in Raum und Zeit hierher versetzt.
    Leonardo sah sich suchend um. Er erkannte den Mongolen Wang Lee Chan, der sich gerade halb aufrichtete. Er mußte niedergeschlagen worden sein. Da war Zamorra, der bewußtlos zusammengebrochen war. Und da war Nicole, die neben ihm kauerte.
    Nicole sah Leonardo und den Dämon, auf dem der Montagne ritt, dieses vielarmige, geschuppte fauchende Ungeheuer. Und in ihrem Gesicht zeichnete sich das Begreifen ab, daß das Auftauchen dieses Dämons das Todesurteil für Zamorra und sie sein sollte!
    Leonardo deMontagne lachte spöttisch. Er machte eine schnelle Handbewegung. Etwas flirrte durch die Luft, fächerte auseinander zu einem großen, engmaschigen Netz und senkte sich über Nicole. Sie stürzte, verfing sieh in den Maschen und versuchte, das römische Kurzschwert des Centurio Tanista zu ergreifen, das vor ihr auf dem Boden lag. Leonardo lachte erneut. Er kam mit dem Dämon Churk näher.
    Wang Lee Chan richtete sich auf und massierte seine Schulterpartien. Seine Brauen hoben sich, als er den schuppigen Dämon und den schwarzgekleideten Mann sah, der auf Churk ritt.
    »Leonardo?« preßte er hervor. »Du bist Leonardo?«
    Der Schwarze drehte den Kopf.
    »Ja, ich bin Leonardo, Wang Lee Chan«, sagte er. »Erinnerst du dich noch an deinen Auftrag?«
    Wang Lee nickte. Er setzte sich in Bewegung, ging auf Zamorra zu, der in diesem Moment wieder aus seiner kurzen Bewußtlosigkeit erwachte. Er stemmte sich halb hoch, starrte den Mongolen an.
    Wang Lee verharrte kurz. »Du hast gut gekämpft«, sagte er. »Aber du weißt, daß ich dich töten werde.«
    »Du?« murmelte Zamorra gepreßt.
    »Nein!« schrie Nicole auf. Ihre Hand umklammerte das Kurzschwert, fetzte damit die Maschen des Netzes auseinander. Wang Lee drehte sich leicht. Nicole schleuderte das Schwert wie ein Messer auf den Mongolen zu. Wang fing es unglaublich reaktionsschnell am Griff auf. Nur leicht hatte er sich dabei gedreht und war der Klinge entgangen.
    »Danke«, rief er spöttisch, holte aus und ließ die Klinge auf Zamorra niedersausen.
    Der Professor rollte sich mit letzter Kraft seitwärts. Das römische Kurzschwert hackte neben ihm ins Holz.
    Schritte auf dem Gehsteig!
    Der Centurio tauchte auf. Er umklammerte Wang Lees Kampfstab. Vom Saloon-Fenster aus hatte er die ungleichen Auseinandersetzungen verfolgt und sich jetzt endlich entschieden, auf wessen Seite er zu stehen hatte. Der Stab traf Wang Lees Schulter. Der Mongole stöhnte auf, riß das Schwert wieder hoch und griff den Römer an.
    Zamorra starrte zu Nicole und zu Leonardo hinüber. Und er begriff die letzte Chance, die noch blieb. Er zog das an einer Lederschnur hängende Amulett über den Kopf und schleuderte es. Es flirrte auf Nicole zu.
    Und eine gewaltige, weißmagische Energie wurde
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