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0333 - Einer blieb übrig

0333 - Einer blieb übrig

Titel: 0333 - Einer blieb übrig
Autoren: Einer blieb übrig
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selbst, dass die Gang bereits vor dreißig Jahren aufgeflogen ist.«
    »Aber das Mädchen trug die Schlange auf der Haut. Und der Teufel soll mich holen, wenn das nicht das Zeichen der Serpents-Gang war und heute wieder ist.«
    Das war ein recht kühner Schluss. Allerdings: Es ging ja auch in diesem Rill um die Androhung einer Entführung. Vielleicht hatte irgendjemand, der sich noch an die Serpents-Gang erinnerte, mit mehr oder weniger Erfolg versucht, sie neu aufzuziehen.
    Es konnte so sein. Nevilles Hinweis war berechtigt, denn die Schwanzspitze der Schlange auf der Fotografie stimmte haargenau mit der auf der Haut von Freda Kendal überein.
    »Ich glaube, es wäre an der Zeit, unseren Chef zu unterrichten«, meinte ich nachdenklich. »Senator Blackpoint wird ihn wohl auch bald anrufen.«
    Zu dritt zogen wir zu Mr. John High, dem Chef des FBI-Districts New York.
    Der bückte von einem Brief auf, den er gerade las und fragte.
    »Nun, was haben Sie auf dem Herzen? Ihren Gesichtem nach muss etwas Besonderes geschehen sein. Setzen Sie sich und erzählen Sie.«
    Ich berichtete Mr. High den Fall in allen wichtigen Einzelheiten und erwähnte auch, dass uns Neville die Akte der Serpents-Gang gebracht hatte.
    Mr. High hörte zu, ohne mich zu vinterbrechen.
    »Das ist ein merkwürdiges Zusammentreffen von Umständen«, sagte unser Chef dann nachdenklich. »Die Serpents-Gang hatte sich auf Kidnapping spezialisiert, das ist richtig. Ich erinnere mich noch an die Sache. Nun finden Sie in einem neuen EML, bei dem es um Mord und um eine zumindest angedrohte Entführung geht, eine Tätowierung, die mit dem Abzeichen der Schlangen-Gang übereinstimmen könnte. Zu bedenken ist allerdings dabei, dass Sie nur einen kleinen Teil der Schlange gefunden haben.«
    »Ich dachte schon daran, Mr. High. Es kann ein Zufall sein«, sagte ich.
    »Das ist möglich. Aber genauso gut möglich ist das Gegenteü. Dieser Tonio Alfiori, der damals spurlos verschwand, war ein Bengel von zweiundzwanzig Jahren und doch bereits ein mit allen Wassern gewaschener Verbrecher. Heute wäre er zweiundfünfzig. Wir wissen nicht, was er inzwischen getan und getrieben hat, aber die Vermutung, er sei in die Fußstapfen seines damaligen Herrn und Meisters getreten, hegt nahe.«
    »Darüber wollten wir Ihre Meinung hören, Mr. High. Wir werden uns zunächst darum kümmern, wo Alfiori gebheben und ob er vielleicht vor längerer oder kürzerer Zeit in die Staaten und nach New York zurückgekehrt ist«, meinte mein Freund.
    »Tun Sie das, aber setzen Sie nicht ausschließlich darauf. Vielleicht hat diese Tätowierung des Mädchens mit der ganzen Sache gar nichts zu tun. Vielleicht stellte sie auch etwas ganz anderes dar.«
    »Wir können also offiziell an die Sache herangehen?«
    »Natürlich. Erstens fällt Kidnapping unter allen Umständen in unser Ressort, und zweitens ist Senator Blackpoint eine Persönlichkeit, mit der man rechnen muss.«
    Damit war das Gespräch beendet.
    Neville wünschte uns spöttisch: »Viel Vergnügen«, und verzog sich.
    Phil fuhr hinauf zum Erkennungsdienst, um sich ein Bild und die genauen Daten des Tonio Alfiori zu verschaffen. Ich ging zurück in unser Office.
    ***
    Es war zehn Uhr dreißig, als meine Kollegen Fox und Bloyd vom St.-Raymonds-Friedhof zurückkamen.
    »Wir haben die ganze Mauer abgesucht und nichts gefunden«, berichtete Fox. »Ich halte es für vollkommen ausgeschlossen, eine Leiche über diese Mauer zu heben, ohne Spuren zu hinterlassen. Man muss die Tote auf einem anderen Weg auf den Friedhof gebracht haben.«
    »Das heißt also: durch das Portal«, antwortete ich.
    »Das haben wir auch gedacht, Jerry. Aber der Friedhofsverwalter behauptet, das sei vollkommen unmöglich. Es gibt zu diesem Portal nur zwei Schlüssel, seinen eigenen und einen anderen, der tagsüber in einem verschlossenen Schränkchen im Büro hängt und vom Nachtwächter, bei Antritt seines Dienstes, übernommen wird. Wir haben uns davon überzeugt, dass dieser Schlüssel an seinem Platz ist. Den Nachtwächter konnten wir allerdings nicht danach fragen. Mr. Spencer sagte, er sei nach Hause gegangen, und es sei noch zweifelhaft, ob er in der kommenden Nacht seinen Dienst versehen könne. Er sei durch den Schreck und die Aufregung vollkommen erledigt. Im Übrigen will Mr. Spencer einen jüngeren und gesünderen Mann einstellen. Er hält den alten Knaben nicht mehr für geeignet.«
    »Das hätte er sich früher überlegen sollen«, brummte ich, und dann kam
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