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0333 - Einer blieb übrig

0333 - Einer blieb übrig

Titel: 0333 - Einer blieb übrig
Autoren: Einer blieb übrig
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Pensionsinhaberin festzuhalten. Der Tod des Nachtwächters war also kein Unfall gewesen, das stand nun fest. Er hatte uns heute Nacht etwas verschwiegen, und er bekam Angst, als er erfuhr, dass meine beiden Kollegen nach ihm gefragt hatten.
    Er ging weg, um uns aufzusuchen. Aber er machte die Dummheit, Mrs. Aston das zu sagen. Dann kam jener Herr, dem die Frau dummerweise von Kossaks Vorhaben erzählte. Dieser Besucher, mit Schnurrbärtchen und dunkler Brille, musste der Mörder oder 20 ein Helfershelfer des Mörders der Freda Kendal und des Nick Kossak gewesen sein.
    Kossak hatte ihn in der Nacht wohl beobachtet oder gar eingelassen. Und nun war er im Begriff, das dem FBI zu verraten. Dem beugte der Kerl auf dieselbe, drastische Manier vor, mit der er das Mädchen zum Schweigen gebracht hatte. Er schreckte vor nichts zurück, dieser Gangster. Der Fall begann nun doch, mir Kopfzerbrechen zu machen.
    Ein Bote kam mit der Post, die bei Mrs. Scillo eingegangen war. Es war sehr schnell zu erkennen, dass nichts darunter war, was mich interessieren konnte. Ich schickte den Boten mit seinem Bündel gleich wieder zurück. Kurz danach meldete sich das Fernamt.
    Gleich danach war mein Kollege, der dort saß, um sich gegebenenfalls in Mrs. Scillos Leitung einzuschalten, am Apparat.
    »Ich lese Ihnen den genauen Wortlaut eines Gesprächs vor, das um ein Uhr fünfundfünfzig, also vor fünf Minuten, geführt wurde. Ein Mann fragte: ›Ist da Sophia Scillo?‹
    ›Ja, mit wem spreche ich?‹
    ›Haben Sie die Hunderttausend bereit?‹
    ›Ja, ich habe sie.‹
    ›In kleinen Scheinen?‹
    ›Ja, in kleinen Scheinen‹
    ›Sie sind eine hundsgemeine Lügnerin! Sie haben gar nichts. Das Einzige, was Sie und Ihr aufgeblasener Onkel getan haben, ist, die G-men zu benachrichtigen. Ich werde also Ihren Bengel umbringen !‹
    ›Nein! Was mein Onkel getan hat, geht mich nichts an. Ich habe das Geld, und das kann ich beweisen, wenn ich es Ihnen übergebe. Was anderes kann ich nicht tun.‹
    ›Wenn Sie mich anschwindeln, geht es Ihrem Jungen dreckig. Uns werden Sie nicht erwischen. Passen Sie auf:Verpacken Sie den Zaster in einen Koffer. Verpacken Sie diesen Koffer noch einmal in Papier. Haben Sie verstanden?‹
    ›Ich habe verstanden.‹
    ›Sie fahren mit der Subway bis zur 125. Straße East und dann mit dem Bus über die Triborough Bridge bis zur Kreuzung. Dort gehen Sie die Treppe hinunter zum Stadion. Gehen Sie um das Stadion herum, und zwar ganz langsam. Es ist möglich, dass ich erst eine Viertelstunde später komme. Passen Sie gut auf, damit wir uns nicht verfehlen. Es wird sehr dunkel sein. Fürchten Sie sich im Dunkeln?‹
    ›Nein!‹
    ›Sie werden aber Grund zum Fürchten haben, wenn Sie nicht parieren. Wenn Sie der Polizei, dem FBI oder diesem Großmaul, Ihrem Onkel, nur eine Silbe sagen, so kostet das Ihrem Jungen das Leben.‹
    ›Wann soll ich kommen?‹
    ›Sehen Sie, Sie sind ein kluges Mädchen. Ich vergaß das. Kommen Sie heute Abend um elf Uhr dreißig. Und machen Sie keine Dummheiten. Der Junge wäre dann der Leidtragende !‹
    Ich habe das Gespräch auch auf das Tonband aufgenommen, aber wir werden aus der Stimme des Mannes nichts machen können. Sie klang so, als habe er ein Taschentuch über die Sprechmuschel gelegt.«
    »Danke. Ich lasse das Tonband sofort holen.«
    Ich schickte einen Boten los, und gerade da kam mein Freund zurück, den ich von der neuesten Entwicklung des Falles unterrichtete.
    Vergeblich warteten wir auf Mrs. Scillos versprochenen Anruf. Es war jetzt klar, dass sie Angst hatte und das wir alles, was wir unternahmen, ohne sie tun mussten.
    Um drei Uhr nachmittags kamen die ersten Zeitungen heraus. Um drei Uhr fünfzehn kam der erste Anruf wegen des Dolches. Dieser Anruf nützte uns nichts. Jemand wollte sich wichtig machen, um möglicherweise in die Zeitung zu kommen.
    Es folgten noch einige Telefonate der gleichen Sorte. Um drei Uhr dreißig kam der entscheidende Anruf. Es war eine Frauenstimme.
    »Werde ich die versprochene Belohnung bekommen, wenn ich Ihnen sage, wem der Dolch gehört, der im Herald abgebildet ist?«
    »Ganz sicher. Im Übrigen ist es Ihre Pflicht eine Aussage zu machen, wenn Sie etwas Sicheres wissen. Es handelt sich immerhin um einen Mord.«
    »Das ist mir völlig schnuppe. Wenn ich Ihnen verrate, was ich weiß, so verliere ich eine gute Stellung. Das tue ich nur, wenn es der Mühe wert ist. Ich kann es mir nicht leisten, siebzig Dollar in der Woche zum Fenster
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