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0333 - Einer blieb übrig

0333 - Einer blieb übrig

Titel: 0333 - Einer blieb übrig
Autoren: Einer blieb übrig
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ich zwei Telefongespräche mit den Damen, bei denen die Kendal vorher 14 angestellt gewesen sein wollte. Das Resultat war so, wie ich es befürchtet hatte. Weder die Frau des Professors noch die des Generals hatten das Mädchen jemals gesehen, geschweige denn, ihr jemals ein Zeugnis ausgestellt.
    Inzwischen kam Phil. Er hörte sich die ganze Geschichte kopfschüttelnd und Stirn runzelnd an.
    »Das einzige greifbare Indiz, das wir haben, ist der Dolch«, sagte er. »Allerdings ist das nicht die Mordwaffe, aber sie muss irgendwie in Zusammenhang damit stehen.«
    »Ich habe eine ganz andere Idee. Gerade weil dieser Dolch ein so ausgefallenes Stück ist, könnte man meinen, der Mörder habe ihn der Leiche mitgegeben, um den Verdacht in eine bestimmte Richtung zu lenken. Ich möchte wetten, dass ich sofort, nachdem die Zeitungen mit der Abbildung erschienen sind, jemand meldet, der diese Waffe mal gesehen hat.«
    »Warten wir ab. Mehr können wir im Augenblick ohnehin nicht tun.«
    Doc Baker kam mit dem Foto ins Zimmer. Phil holte ein Vergrößerungsglas. Wir sahen uns den erkennbaren Rest der Tätowierung genau an. Was es bedeuten sollte, wurde uns trotzdem nicht klar.
    Wir rätselten daran herum. Phil meinte, es sähe aus wie das Ende eines Wurmes.
    »Was habt ihr denn da für ein Kreuzworträtsel?«, fragte jemand hinter uns. Es war der alte Joe Neville, der neugierig herangetreten war.
    »Das will ich Ihnen genau erklären«, sagte ich. »Dies hier ist die Aufnahme eines Stückchens Haut. Auf dieser Haut ist der Rest einer Tätowierung zu erkennen. Jemand hat ein Messer so hineingestoßen, dass dadurch das ursprüngliche Mal zerstört wurde. Es blieb nur ein kleines Stückchen übrig, und wir zerbrechen uns den Kopf, was es bedeuten kann. Es sieht aus wie ein Wurm.«
    Neville schob mich zur Seite und nahm mir das Vergrößerungsglas ab.
    »Ein Wurm…«, murmelte er. »Ein Wurm! Da soll doch gleich…« Damit stob er aus der Tür. Wir blickten ihm erstaunt nach.
    »Ich glaube der alte Fuchs riecht etwas«, meinte Phil.
    Das war auch meine Ansicht und -meine Hoffnung.
    Wir setzten uns erst einmal, steckten uns eine Zigarette an, diskutierten den Fall und warteten.
    Wir brauchten nicht lange zu warten. Unser Kollege kam durch die Tür, und schon an seinem spitzbübischen Gesicht konnte ich erkennen, dass Joe Neville etwas herausbekommen hatte. Er knallte uns eine dicke Akte auf den Tisch, aus der dichte Staubwolken emporwirbelten.
    »Pfui Teufel«, rief ich und brachte mich in Sicherheit.
    »Ihr könntet euch ruhig mal dranmachen, das Archiv abzustauben«, lachte Neville. »Übrigens, nichts geht über ein gutes Gedächtnis. Seht euch das einmal an.«
    Die Akte trug die Aufschrift: »Serpents-Gang, die Schlangen-Gang.«
    Als ich den Deckel aufschlug, war das Erste, was ich sah, eine Fotografie, die eine sich ringelnde, hoch aufgerichtete Schlange darstellte. Diese Schlange war auf die Haut eines Mannes tätowiert worden. Sie mochte zwei Zoll hoch sein.
    »Merkt ihr etwas?«, fragte Neville.
    Das Vergrößerungsglas trat in Aktion, und es verging keine halbe Minute, bis wir festgestellt hatten, dass die Zeichnung auf dem Stückchen Haut, das der Fotograf vergrößert hatte, haargenau mit dem Schwanz der Schlange auf der Gangsterbrust übereinstimmte.
    »Ich will euch kurz erklären, was mit dieser Gang los war«, sagte Neville und ließ sich auf der Schreibtischkante nieder. »Die Sache hegt genau dreißig Jahre zurück. Damals strampeltet ihr noch in den Windeln, und ich war ein junger Spund, der sich bei der Festnahme der Schlangen-Gang die ersten Sporen verdiente. Als 1932 das Lindbergh-Baby entführt wurde, gab es einen Aufstand wie niemals zuvor und auch niemals danach.
    Wir machten Jagd auf alle Gangster, die in Verdacht kamen, sich mit Kidnapping zu beschäftigen. Unter diesen war auch Guy Hart, einer der skrupellosesten Schurken, die jemals auf Erden herumgelaufen sind. Er war der Boss der Serpents-Gang. Wir schnappten ihn und sechs seiner Leute. Er selbst endete auf dem Elektrischen Stuhl. Die anderen gingen, teüs lebenslänglich und teils für einige Jahre, ins Zuchthaus.
    Nur einer entwischte, nämlich seine rechte Hand, Tonio Alfiori. Es wurde gesagt, er sei nach Mexiko ausgerissen. Die Einzelheiten könnt ihr studieren. Ihr könnt daraus ersehen wie tüchtig wir damals arbeiteten. Nehmt euch ein Beispiel.«
    »Und was soll das mit der Ermordung der Freda Kendal zu tun haben?«, fragte ich. »Sie sagen ja
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