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0333 - Das Meer der Träume

Titel: 0333 - Das Meer der Träume
Autoren: Unbekannt
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wir Neptun erreichen, zumindest manövrierunfähig sein wird. Deswegen führen wir achtzig Space-Jets mit uns. Wir können als sicher annehmen, daß davon trotz aller Treffer wenigstens ein paar übrigbleiben, so daß wir die Leute in die Jets verfrachten und das Schiff verlassen können, bevor es in die Luft geht. Unser vorläufiges Ziel ist das Meer der Träume, eine Ansammlung von flüssigem Ammoniak, etwa so groß wie das Mittelmeer. Es ist so gut wie sicher, daß in unmittelbarer Nähe des Meeres ein bis jetzt noch nicht entdeckter Stützpunkt der Lemurer liegt.
    Innerhalb des Stützpunkts befindet sich der Transmitterempfänger, in dem der von den beiden Oxtornern entführte Zweitkonditionierte wieder zum Vorschein gekommen ist. Wir..."
    Holl Vincent hob die Hand.
    „Einen Moment mal", unterbrach er Redhorse. „Du bist viel zu schnell für mich. Woher wissen wir eigentlich, daß der Zweitkonditionierte auf Neptun steckt?"
    „Messungen. Die beiden Oxtorner hatten genug Geistesgegenwart, die Flotte anzufunken, bevor sie den Zweitkonditionierten in den Transmitter schoben. Sie berichteten mit knappen Worten, was geschehen war und was sie vorhatten. Der Empfang des Funkspruchs wurde sofort der ganzen Flotte bekanntgegeben. In allen Meßlabors herrschte sofort Großalarm. Der Stoßimpuls, den der Transmitter-Transportprozeß hervorruft, wurde angemessen. Der letzte Streuimpuls kam von Neptun. Aus der Gegend des Traummeeres."
    „Das klingt gefährlich", mischte Frizz sich ein. „Warum heißt das Ding Meer der Träume? Hat es hypnotisierende Kraft? Oder sonst irgendeine Ausstrahlung, die uns gefährlich werden könnte?"
    Holl Vincent breitete die Arme aus und drehte die Hände mit der Innenfläche nach oben.
    „Ich meine, es ist niemand damit gedient, wenn wir uns fast die Hälse brechen, um die Neptun-Oberfläche zu erreichen, und dann hindert uns irgendein Spuk daran, den Auftrag auszuführen."
    Redhorse lächelte bitter.
    „Nett von euch, daß ihr so besorgt seid. Ich habe mich erkundigt. Die Unterlagen enthalten keinen Hinweis darauf, daß das Meer der Träume gefährlich ist. Der Name ist amtlich und auf allen Karten eingetragen, aber niemand weiß, wer ihn sich ausgedacht hat und wie alt er ist. Es gibt also keinen Grund zur Besorgnis."
    Eisner und Vincent sahen einander an. Frizz seufzte und neigte den Kopf zur Seite.
    „Nichts zu machen, Holl. Er hat für alles eine passende Antwort. Er wandte sich an Don Redhorse.
    „Wann geht's los?"
    Redhorse sah auf die Uhr.
    „Wir haben den neunundzwanzigsten Februar, achtzehn Uhr... „, er schnippte mit dem Finger, und Vincent und Eisner verglichen ihre Chronometer, „... achtundvierzig Allgemeiner Synchron-Zeit. Die Vorbereitungen sind im Gang. Der Einsatz beginnt am zweiten März, nulldrei-null-null."
    Eisner und Vincent erhoben sich gleichzeitig.
    „Noch dreißig Stunden sorgenfreies Leben", grinste Frizz.
    „Wenn wir uns nicht zu schnell bewegen", ergänzte Holl.
     
    *
     
    Aser Kins emotioneller Aufruhr hatte sich gelegt. Er war immer noch zornig und zugleich verblüfft und ein wenig ängstlich ob des völlig unerwarteten Schicksals, das ihm zuteil geworden war, aber sein Planhirn arbeitete wieder einwandfrei und entwickelte einen Plan, der dem Schwingungswächter ermöglichen würde, sich von seinen Fesseln zu befreien. Wieviel damit gewonnen wäre, sollte dieser Plan Erfolg haben, wußte auch Aser Kins Planhirn im Augenblick nicht zu sagen. Viel hing davon ab, wo er sich befand. Wenn er erst einmal die Hände freihatte, konnte er den Antigrav desaktivieren und anhand der natürlichen Schwerkraft seiner Umgebung zu ermitteln versuchen, wohin man ihn verschleppt hatte.
    Außer dem Plan zur Lösung der Fesseln wartete das Planhirn mit einem zweiten Resultat komplizierter mathematisch-logischer Denkprozesse auf, das von weniger unmittelbarem Nutzen, aber dennoch höchst bemerkenswert war.
    Dem Feind konnte in der gegenwärtigen Lage nichts Angenehmeres zustoßen, als daß ihm einer der Schwingungswächter in die Hände fiel. Es war logisch, anzunehmen, daß die Terraner den Gefangenen allen denkbaren psychophysischen Prozeduren unterwerfen würden, um von ihm Dinge zu erfahren, die der Verteidigung des Solaren Imperiums gegen den übermächtigen Gegner zustatten kommen könnten.
    Warum dann lag er seit mehr als vierzig Stunden terranischer Zeitrechnung an dieser Stelle, ohne daß sich jemand um ihn gekümmert hatte? Es gab nur eine Erklärung, und sie
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