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0332 - Inferno

0332 - Inferno

Titel: 0332 - Inferno
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er darauf reagieren sollte.
    Als er sich entschloß, gegen den fremden Kontrollwillen anzukämpfen, löste der Kristall sich bereits aus der Schließe und begann auf Zamorra zuzuschweben. Die Drachensklaven wichen unwillkürlich zurück, ebenso die Priester. Sie fühlten alle den Hauch des Unfaßbaren, wagten nicht, einzugreifen, um nicht in einen Reigen der Vernichtung gezogen zu werden.
    Zwei Männer standen sich gegenüber, zwei Kämpfer. Zamorra und Delta. Und Zamorra war nicht gewillt, sich den Kristall wieder abnehmen zu lassen, über den er mehr und mehr Kontrolle gewann.
    Ein mörderisches, geistiges Duell nahm seinen Anfang…
    ***
    Der Drache senkte sich langsam auf den Tempel hinab. Die drei Menschen auf seinem Rücken sahen die riesige Anlage im Dschungel, sahen auch den großen freien Platz und das darauf stehende Flugzeug.
    »Wie kommen denn Flugzeuge in die Straße der Götter ?« wunderte sich Nicole, wie sich auch Zamorra schon vorher gewundert hatte, und wie er kam sie zu dem Schluß, daß sich hier eine technische Entwicklung anbahnte, die wahrscheinlich später durch eine Katastrophe oder einen Krieg gestoppt wurde und in Vergessenheit geriet. Es mochte eine Erklärung sein für die Technik-Relikte, die es in der Gegenwart noch gab, wo fliegende Teppiche und Laserkanonen zum Alltag gehörten.
    »Der Tempel liegt unter einer unsichtbaren magischen Abschirmung«, sagte Ted Ewigk. »Da kommt nichts rein und nichts raus. Wenn Monica sich da drinnen befunden hat, ist es kein Wunder, daß Uschi sie nicht erfassen konnte. Sie mußte sie einfach für tot halten, weil die Abschirmung keine Telepathieverbindung zuläßt. Es sei denn, man verfügt über einen Dhyarra-Kristall, oder man beherrscht ziemlich starke Magie.«
    »Aber wieso konnte ich Moni dann doch für ein paar Sekunden hier ertasten?« wunderte sich Uschi.
    »Vielleicht hat sie den Tempel, beziehungsweise den abgeschirmten Bereich, verlassen, bevor sie - versetzt wurde…«
    Der Drache senkte sich auf den Tempel hinab.
    »Meinst du, daß das gut ist?« fragte Uschi. »Vielleicht glauben sie, die reißende Bestie würde angreifen und…«
    »Könnte geschehen«, murmelte Ted. »Aber ich habe irgendwie das Gefühl, daß ich es gerade genau richtig mache.«
    In der Tat erschienen überall auf den Freiflächen des Tempels, auf den Zinnen und Plattformen, Bewaffnete. »Was sind das denn für Gestalten, für Mischwesen?« fragte Nicole verblüfft, als sie die aufrecht gehenden Wesen mit den Echsenköpfen und der Schuppenhaut erkannte. Sie trugen längliche Rohre, Gewehren nicht unähnlich, und schossen daraus schmale silbrige Pfeile ab. Die ersten verfehlten den Drachen, weil er noch außerhalb der Reichweite war. Offenbar konnte man mit diesen Pfeilrohren auch nicht weiter als mit einem normalen Bogen schießen.
    Der Drache registrierte das Blitzen der silbrigen Pfeile und reagierte mit Unruhe. Ted verzog das Gesicht. »Bleib ganz ruhig, Freundchen«, murmelte er. Der Drache spie einen Feuerschwall aus und ging jetzt, durch die Geschosse gereizt, zum Angriff über.
    »Festhalten!« schrie Ted.
    Er mußte sich mit beiden Händen festklammern. Der Dhyarra-Kristall war in seiner Jackentasche verschwunden, und Ted hoffte, daß er nicht herausfiel. Der Drache gab brüllende Laute von sich, wurde schneller und zog enge Schleifen. Er wurde von einem der Geschosse getroffen. Die Stelle verfärbte sich dunkel. Offenbar lag in diesen silbrigen Pfeilen eine Magie, die den Drachen gefährlich werden konnte.
    »Ich kann mich nicht mehr lange halten«, schrie Uschi Peters.
    Ted zuckte mit den Schultern. Die Bestie war seiner Kontrolle entglitten und tobte jetzt nur noch. Im Tiefflug raste sie auf einen Seitenflügel des riesigen Tempels zu, wich im rasenden Zickzackflug Geschossen aus und spie Feuer. Eine Flammenwolke jagte über eine Plattform hinweg. Drachensklaven ergriffen die Flucht. Andere versuchten von erhöhten Positionen aus auf den Drachen zu schießen. Aber das Ungeheuer setzte jetzt zur Landung an, eine fast hausgroße geflügelte Bestie, die mit kräftigen Schwingenschlägen Wände eindrückte und Verteidiger von ihren Plätzen fegte. Die Drachensklaven wichen vor der körperlichen Gewalt und dem Feuer des Drachen zurück.
    Irgendwo tauchten Priester auf, deren Augen blau leuchteten. Der Drache schleuderte auch ihnen Feuerstrahlen entgegen, aber diesmal glitt das Feuer von einer unsichtbaren Wand ab und verlosch. Der Drache schrie und wollte sich
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