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0332 - Inferno

0332 - Inferno

Titel: 0332 - Inferno
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wieder erheben.
    »Abspringen«, keuchte Ted. »Schnell!«
    Er sah, wie Nicole ihren Griff um einen der großen Hornschuppen löste und sich durch die Luft katapultierte. Sie hatte Glück, kam ein paar Meter von dem Drachen entfernt auf den Boden. Aber der Drache tänzelte und stampfte, und sie mußte Zusehen, daß er sie mit seinen krallenbewehrten Beinen nicht zerstampfte.
    »Loslassen!« schrie Ted der Telepathin zu. Aber Uschi hatte sich im Reflex so festgekrallt, daß sie ihren Griff einfach nicht mehr lösen konnte. Ted ließ selbst los, versetzte der Telepathin einen kräftigen Stoß und sah sie auf der anderen Seite vom Drachenkörper rutschen.
    Er selbst schnellte sich seitwärts, sah, wie Uschi um Haaresbreite einem Tritt des Drachen entging, und kam federnd auf. Er nahm sofort wieder den Kristall und begann sich auf den Drachen zu konzentrieren, seine Dhyarra-Magie in das intelligenzlose Gesicht fließen zu lassen.
    Und plötzlich ging er noch einen Schritt weiter.
    Er schaffte etwas, das er niemals für möglich gehalten hatte.
    Der Tritt, mit dem der Drache Uschi, die reglos am Boden lag, zu zermalmen drohte, wurde in der Bewegung gestoppt. Der Drache richtete sich halb auf, öffnete das Maul - und schrie!
    »Bringt den Herrn dieses Tempels zu mir, oder ich vernichte euch alle!« donnerte die Stimme des Drachen. »Sofort…«
    ***
    Elrod-Hel erschien in der Gestalt eines massigen, behaarten Giganten, gerüstet und bewaffnet mit Streitkolben und Schild. Sein bärenhafter Körper schien von innen heraus zu glühen. Eysenbeiß erkannte ihn sofort und wußte, mit wem er es zu tun hatte. Elrod-Hel dagegen erkannte ihn nicht, denn es war einfach undenkbar, daß Eysenbeiß sich anders zeigte als in dunkler Kapuzenkutte und mit Silbermaske vor dem Gesicht. Sein wahres Aussehen kannte selbst in Höllen-Tiefen nicht einmal Leonardo deMontagne, sein direkter Gebieter.
    Elrod-Hel konnte also nicht erkennen, mit wem er es in Wahrheit zu tun hatte.
    Er hieb mit dem Streitkolben zu. Eysenbeiß ließ sich fallen. Der Schlag ging haarscharf über ihn hinweg. Der Dunkle Bär tappte einen Schritt vor und wollte seinen mächtigen Fuß auf Eysenbeiß setzen. Doch der ehemalige Große rollte sich zur Seite, und der Tritt verfehlte ihn knapp. Eysenbeiß legte Magie in sein Krieger-Schwert und hieb damit zu. Elrod-Hel brüllte auf, als er getroffen wurde. Er sprang zurück und sank knöcheltief im Morast ein.
    »Wer bist du, Wurm?« brüllte er wütend.
    Eysenbeiß sah, wie Monica Peters taumelte, zu fliehen versuchte und dabei ebenfalls in morastiges Gebiet kam. Sie wich zurück, sank aber trotzdem ein. Eysenbeiß kümmerte es nicht. Er hatte das, was er haben wollte: das Amulett.
    Ein neuerlicher wilder Hieb traf Eysenbeiß’ Rundschild und zertrümmerte ihn. Der »Krieger« sprang ein paar Meter zurück, sank ein und rettete sich mit einem wilden Sprung zur Seite, kaum daß er den Boden unter seinen Füßen weich werden bemerkte. Elrod-Hel stürmte auf ihn zu. »Wurm, gib mir, was mein ist!« brüllte er. »Dann gewähre ich dir einen schnellen Tod!«
    Durch sein höheres Gewicht sank er weitaus eher ein als Eysenbeiß. Aber er schaffte es, sich durch Magie wieder zu befreien. Sein bärenhafter Gigantenkörper wurde von einer düsteren Aura umhüllt.
    Eysenbeiß gewann wieder ein paar Meter Distanz. Er wußte, daß er sich mit seinem lächerlichen Schwert den Angreifer nicht vom Leibe halten konnte. Er fand so auch keine Ruhe, um sich auf den Übergang zu konzentrieren. Der Kampf mußte entschieden werden, so oder so.
    Eysenbeiß aktivierte das Amulett mit einem starken Gedankenbefehl. Es leuchtete in seiner Hand matt auf.
    »Neeeeiiiin!« brüllte Elrod-Hel. Er packte den Streitkolben mit beiden Pranken, um Eysenbeiß mit einem einzigen Hieb zu zerschmettern. Und es wäre ihm auch gelungen. Aber im selben Moment packte der Stern den Myrrian-ey-Llyrana zu. Eysenbeiß hatte das Amulett in seine Gewalt gebracht.
    Und er griff damit an.
    Elrod-Hel wurde wie von einer Titanenfaust gepackt und zurückgetrieben. Seine Waffe entfiel ihm, und er sank rückwärts in den Morast ein. Er schlug wild um sich, versuchte sich an Sträuchern und kleinen Bäumen festzuhalten, aber die Kraft des Amuletts ließ nicht locker. Als Elrod-Hel versuchte, seine Magie einzusetzen, stellte er fest, daß ihm das nicht mehr gelang.
    Eysenbeiß lachte höhnisch.
    »Wo ist jetzt deine Macht, Vermessener?« schrie er. »Sie schwindet dahin, von mir
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