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0332 - Inferno

0332 - Inferno

Titel: 0332 - Inferno
Autoren: Werner Kurt Giesa
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immerhin war durch ihn und seine Gefährten der geistige Terror des drachentötenden Gottes gebrochen worden.
    Es würde keine Menschenopfer mehr geben. Die schlimmen Zeiten waren vorbei. Die Priester mit den Dhyarra-Augen verfügten noch über ihre Macht, aber sie vermochten jetzt frei zu denken und sich selbst für Gut oder Böse zu entscheiden.
    »Wenn wir nur wüßten, wer dieser Barbar ist, der mit dem Amulett verschwunden ist«, rätselte Monica Peters. »Er hat gegen den Dämon gekämpft, kann also nicht gerade irgend ein einfacher Bursche sein. Trotzdem kannte ich ihn nicht.«
    Die Beschreibung half nicht weiter. So wie jener Krieger ausgesehen hatte, sahen Tausende aus.
    »Wie gewonnen, so zerronnen«, sagte Zamorra. »Schade - eine verpaßte Gelegenheit mehr, an eines der sechs anderen Amulette zu kommen. Ich möchte zu gern wissen, wo sie jetzt sind und wer sie in Besitz hat. Aber das weiß wohl nicht einmal Merlin, sonst hätte er längst Andeutungen gemacht.«
    »Am meisten«, gestand Uschi, »hat mich der Drache überrascht. Seine erwachende Intelligenz…«
    »… verdankt er mir«, ergänzte Ted Ewigk. »Als ich ihn total übernahm, muß ich etwas in ihm geweckt haben. Versteckte Anlagen… und er wird weiterlernen, nicht nur, daß er Menschen aus Dankbarkeit für die erweckte Intelligenz aus Sümpfen rettet… Wißt ihr übrigens, daß das die sogenannten ›Sümpfe der Verzweiflung‹ waren, die Heimat der Drachensklaven in der Nähe des Binnenmeers?«
    »Woher, Ted? Und der Drache - hat uns wirklich nur aus Dankbarkeit abgeholt und zum Tempel zurückgeholt?«
    »Ja… und diese Intelligenzmutation wird sich fortpflanzen. Ich denke, daß es in ein paar tausend Jahren nur noch intelligente Drachen geben wird. Sie werden sich eine Kultur schaffen, eine Zivilisation, die bis zu dem führt, was wir kennen. Drachen, Drachenvater, Drachenlord… Es ist eigentlich verblüffend zu erfahren, wo alles seine Ursprünge hat. Ich hätte nie geglaubt, daß ausgerechnet ich der Auslöser sein würde, der ihnen Intelligenz gibt. Aber wenn ihnèn die Priester helfen, wird es noch schneller gehen. Doch da will ich nicht vorgreifen. Es reicht, daß die Priester wissen, wie sie die Intelligenz der Drachen steigern können.«
    »Ich glaube schon, daß sie sich bemühen werden«, sagte Nicole. »Immerhin ist ein intelligenter Drache, der die Menschen in Ruhe läßt, besser als ein wildes Tier, das ständig angreift und bekämpft werden muß. Aber… habe ich das gestern richtig mitbekommen, hast du Veron gezeigt, wie man einen Dhyarra-Kristall aus der Kraft des eigenen Geistes erschafft?«
    »Ich habe«, schmunzelte Ted. »Veron ist in der Lage, einen Kristall dritter Ordnung zu schaffen, wie auch Delta ihn besaß, und es wird andere Priester und Magier geben, die höhere Kristalle erschaffen können. Vielleicht wird sogar einmal einer unter ihnen sein, der einen Dhyarra zwölfter oder dreizehnter Ordnung formt, aber das ist Zukunftsmusik. Es kann sich über Jahrhunderte, Jahrtausende hinziehen…«
    »Und wird eines Tages, wenn es genug Kristalle gibt, in Vergessenheit geraten«, sagte Zamorra. »Denn in unserer Zeit weiß keiner der Schamanen und Priester mehr, wie man einen Kristall schafft. Sie verwenden nur das Vorhandene.«
    Plötzlich stutzte er, beugte sich vor. »Augenblick mal, Ted. Was hattest du eben gesagt? Einen Kristall dritter Ordnung, wie auch Delta ihn besaß? Deltas Kristall war dritter Ordnung? Irrst du dich da auch nicht?«
    Ted Ewigk schüttelte den Kopf.
    »Aber ich…«, murmelte Zamorra verblüfft.
    »Zamorras Potential reicht aus, Kristalle zweiter Ordnung zu steuern, mehr nicht«, sagte Nicole erklärend. »Irgend etwas stimmt da doch nicht. Ein Kristall dritter Ordnung hätte ihm das Gehirn ausgebrannt und ihn zu einem lallenden Idioten werden lassen.«
    »Immerhin habe ich Deltas Kristall nicht nur am aktivierten Stadium berührt, sondern ihn während unseres Duells auch gesteuert«, sagte Zamorra betroffen. »Wie ist das möglich?«
    »Ich nehme an, daß dein Potential sich erhöht hat«, sagte Ted ruhig. »Du weißt ja, daß das möglich ist. Eine entsprechende Schulung… Wer in der magischen Hierarchie aufsteigt und höhere Kräfte erhält, kann auch höhere Kristalle benutzen. Das dürfte bei dir der Fall sein. Du hast dich also gesteigert.«
    »Hm«, machte Zamorra. Er bewegte seinen eigenen Kristall in den Händen und dachte nach. Er dachte daran, welche Entwicklungen durch sein und
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