Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0331 - Heroin in zarten Händen

0331 - Heroin in zarten Händen

Titel: 0331 - Heroin in zarten Händen
Autoren: Heroin in zarten Händen
Vom Netzwerk:
sich in die Winkel.
    Etwa dreißig Yards von der Straße stand mitten in einem verwilderten Garten ein einstöckiger Kasten von Haus. Der rissige Putz und die zerbrochenen Fensterscheiben zeigten, dass es schon lange nicht mehr bewohnt war. Das morsche Tor hing lose in den Angeln. Es gab sofort nach, als Phil sich mit der Schulter dagegen lehnte. Vorsichtig pirschten wir uns heran.
    Wir krochen jetzt unter den blinden Fenstern auf eine Tür zu, die sich auf eine mit rissigen Backsteinen gepflasterte Terrasse öffnete.
    Ich richtete mich auf und drückte die Klinke nieder. Knarrend schob sich die 12 Tür zurück. Ich hechtete hinter die Tür ins Halbdunkel, aber niemand schoss.
    »Glück gehabt«, murmelte Phil als er sich hinter mir in den Raum schob.
    Wir sahen uns um. Ein paar zerbrochene Möbelstücke lagen herum, aber sonst schien das Haus nur von Mäusen und Ratten bewohnt zu sein. Auf Zehenspitzen bewegten wir uns weiter, immer an der Wand entlang. Von dem Raum führten einige Türen ab. Ich zog an der nächsten, aber sie war verschlossen. Glücklicherweise steckte der Schlüssel. Millimeter um Millimeter drehte ich ihn im Schloss um, bis ein leises Knacken ertönte. Mit einem Ruck riss ich die Tür.
    In der verdreckten Küche war niemand. Wir schlichen uns auf die Treppe zu. Als wir uns den ersten Treppenabsatz hochgearbeitet hatten, hörte ich irgendwo über uns eine Diele knarren. Im gleichen Augenblick warf ich mich flach auf den Bauch und riss Phil mit.
    Über uns zuckte ein Feuerstrahl, gefolgt von einer Detonation, die sich dröhnend in dem leeren Haus brach. Die Kugel schlug in nächster Nähe in das Holz der Treppe.
    Wir verhielten uns still, aber auch von dem Schützen war kein Laut mehr zu hören. Unsere Lage war alles andere als erfreulich. Bei der leisesten Bewegung mussten wir mit einer Fahrkarte ins Jenseits rechnen. Wenn der Kerl eine Maschinenpistole hatte, konnte er uns durchlöchern wie ein Sieb.
    Leise zog ich meinen Schlüsselbund aus der Tasche und warf ihn hinter mich, die Treppe hinunter. Drei, vier Schüsse peitschten über unsere Köpfe hinweg in die Halle.
    Das gab mir Zeit, mein Ziel ins Auge zu fassen. Ich hob die Pistole und drückte ab. Gleichzeitig mit mir schoss Phil. Oben polterte etwas zu Boden.
    Nebeneinander stürmten wir die Treppe hoch. Ich hielt die Taschenlampe weit von mir ab und ließ sie einen kurzen Augenblick aufleuchten.
    Wieder bellte die Pistole auf. Etwas Heißes fuhr durch meinen Ärmel und ritzte mir die Haut. Ich knipste die Lampe aus und warf mich mit einem Satz zur Seite. Leider knallte ich mit dem Kopf gegen die Wand, dass ich in den Knien weich wurde. Für einen Augenblick war ich wehrlos wie ein Säugling.
    Glücklicherweise war Phil noch da. Er musste gemerkt haben, dass etwas schief gegangen war.
    Mein Kollege sprang vor und bekam den Burschen zu fassen. Zum Glück hatte der Kerl beim Anprall die Pistole verloren. Sie kämpften im Dunkeln. Durch den Nebel, der mein Hirn umschwebte, hörte ich sie keuchen. Als die roten Sterne vor meinen Augen langsam verblassten, entschloss sich unser Gegner, aufzugeben. Er stieß Phil beiseite und stürzte an mir vorbei die Treppe hinunter. Meine Hände griffen ins Leere.
    Phil kam besorgt auf mich zu. »Verletzt, Jerry?«
    Ich hatte nur einen kleinen Kratzer abbekommen. »Unkraut vergeht nicht«, sagte ich.
    Wir hatten wertvolle Sekunden verloren. Inzwischen war der Bursche längst über alle Berge. Ich suchte meine Taschenlampe und leuchtete den Gang ab.
    Auf dem zerfransten Teppich schimmerte es matt. Es war eine Fünfundvierziger, die Waffe, die uns beinahe den Garaus gemacht hätte. Ich riss ein Stück der zerfetzten Tapete von der Wand und wickelte die Waffe ein.
    Leider hatten wir in der Dunkelheit nicht mal das Gesicht des Burschen gesehen, und so wussten wir auch nicht, ob es wirklich Celeste war, der sich in dem Haus versteckt gehalten hatte. Ich hätte auch gern erfahren, wer uns diesen Hinweis gegeben hatte. War es Dolly Hale, die sich rächen wollte?
    Schweigend marschierten wir zum Jaguar und kehrten ins Office zurück. Ich saß kaum hinter meinem Schreibtisch, als das Telefon klingelte.
    »Eine Mrs. Myriam Holborn möchte dich sprechen«, verkündete der Kollege in der Anmeldung. »Soll ich sie rauf schicken, Jerry?« Ich murmelte etwas sehr Unfreundliches, stimmte aber doch zu.
    ***
    Als sie eintrat, vermochte ich meine Überraschung kaum zu verbergen. Es war die blonde Frau, die auf dem Flughafen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher