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0331 - Heroin in zarten Händen

0331 - Heroin in zarten Händen

Titel: 0331 - Heroin in zarten Händen
Autoren: Heroin in zarten Händen
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Vormittag abstürzte - wozu also diese Tricks? Ich habe bereits alles gesagt, was ich weiß!«
    »Über Millicent Tool vielleicht. Wir möchten uns aber gern mit Ihnen über Ihren Freund Perelli mit Ihnen unterhalten.«
    »Nun«, gab sie mit schöner Offenheit zu. »Tony war mein Freund, das ist kein Geheimnis. Aber wenn Sie mir unterstellen wollen, dass ich auch nur die leiseste Ahnung von seinen Geschäften hatte, müssen Sie für diese Behauptung erst Beweise Vorbringen können.«
    »Woher wissen Sie von den Geschäften Perellis?«
    »Ich weiß gar nichts. Ich vermute nur. Wären sie sonst hier?«
    Dieses Mädchen war gerissen wie ein alter Zuchthäusler. Sie gab nur zu, was man ihr mit Sicherheit beweisen konnte. Ich glaubte ihr kein Wort.
    »Was hatte Perelli in der Maschine zu suchen?«
    Sie lächelte mich liebenswürdig an. Viel Schmerz über sein Ableben schien sie nicht zu empfinden.
    »Er war auf einer Vergnügungsreise, ob Sie es nun glauben oder nicht. Wenn Sie etwas anderes herausbringen, hat er mich angelogen.«
    »Für wen war Ihr Freund tätig?«
    »Tony liebte solche Fragen nicht, und deshalb interessierte ich mich nicht dafür.«
    Solange wir keine Beweise gegen sie in der Hand hatten, konnte sie sich einfach hinter der Behauptung verschanzen, von nichts gewusst zu haben.
    Wir resignierten und setzten uns in den Jaguar. »Warten wir ein wenig«, meinte Phil. »Sie hat in der Wohnung kein Telefon, soviel ich gesehen habe. Wenn sie also jemand verständigen will, muss sie außer Haus.«
    ***
    Wir brauchten nicht lange zu warfen. Dolly Hale kam nach zehn Minuten aus der Tür und ging auf ein 58er Oldsmobile zu.
    Als sie abfuhr, blieben wir ihr auf den Fersen.
    »Was hatte Perelli im Flugzeug zu suchen?«, fragte mein Freund.
    Ich hielt den Jaguar vor einer Ampel an.
    »Entweder sollte er May Tool gegen unvorhergesehene Zwischenfälle schützen oder er war von der Konkurrenz beauftragt, sie zu überwachen. Vielleicht wollten sie den Lieferanten und die Verteiler kennen lernen.«
    »Deine erste Annahme ist wahrscheinlicher«, meinte Phil. »Sicherlich kannte sie Perelli, da seine Freundin im selben Haus wohnt. Eine Überraschung wäre unter diesen Umständen ja nicht infrage gekommen.«
    Ich musste Phil recht geben. Wahrscheinlich arbeiteten May Tool und Tony Perelli für dieselbe Gang, und er hatte ihren Leibwächter gespielt.
    Dolly Hale am Steuer des Oldsmobile vor uns schien von einer Verfolgung nichts zu bemerken. Die Fahrt führte uns in das Villenviertel an der Fifth Avenue.
    Vor einem schweren, schmiedeeisernen Tor stoppte der Wagen. Dolly stieg aus und drückte auf den Knopf der Sprechanlage. Nach einer kurzen Unterhaltung öffneten sich die Flügel von selbst. Der Wagen glitt hindurch, worauf das mächtige Tor wieder lautlos zuschwang.
    Ich stieg aus und ging langsam an dem Grundstück vorbei. Alberto Mora stand auf dem blitzenden Messingschild zu lesen.
    Nur der Name, sonst nichts. Er kam mir irgendwie bekannt vor, aber ich wusste im Augenblick nicht, wo ich ihn schon gehört hatte.
    »Kennst du einen Alberto Mora?«, fragte ich Phil, als ich wieder im Wagen saß.
    »Er ist einer der bekanntesten Buchmacher New Yorks. Er macht mächtig viel Reklame und verdient anscheinend eine Stange Geld. Er organisiert auch Hunderennen.«
    Das rote Lämpchen am Sprechfunkgerät leuchtete auf. Phil nahm den Hörer ab und lauschte. Dann drückte er die Sprechtaste: »Ja, danke! Wir befinden uns in der Nähe und schauen gleich mal vorbei. Wir melden uns nach der Aktion wieder. Ende.«
    Ich hatte von der Durchsage nichts mitbekommen, da der Lautsprecher ausgeschaltet war.
    »Im Headquarter wurde eben angerufen«, sagte mein Kollege. »Celeste halte sich in einem verlassenen Grundstück in der 78. Straße auf!«
    Ich schaltete die Sirene ein und wendete den Wagen. Dann jagten wir mit singenden Reifen zurück.
    »Wer hat angerufen?«
    »Eine Frauenstimme - sie hat ihren Namen nicht genannt.«
    Ein anonymer Anruf also. Das konnte auch eine Falle sein, aber wir waren verpflichtet, dem Anruf nachzugehen. Ein paar Straßen vorher schaltete ich die Sirene ab. Ich wollte den Mann aus Puerto Rico nicht unnötig warnen.
    Um das Grundstück zog sich ein hoher Bretterzaun, dahinter war das Dach eines Hauses zu sehen. Ich fuhr den Jaguar dicht an den Randstein. Aus dem Handschuhfach nahm ich eine starke Taschenlampe, vielleicht würde ich sie brauchen. Das Tageslicht begann bereits zu schwinden, und dunkle Schatten legten
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