Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0331 - Heroin in zarten Händen

0331 - Heroin in zarten Händen

Titel: 0331 - Heroin in zarten Händen
Autoren: Heroin in zarten Händen
Vom Netzwerk:
bin ein friedlicher, alter Mann, Sir. Ich kümmere mich nicht um anderer Leute Angelegenheit.«
    Das konnte ja heiter werden! Wenn alle Hausbewohner so eingeschüchtert waren, dann musste hier allerhand passiert sein. Ich nahm ihm die Flasche ab und fragte streng: »Wie heißen Sie?«
    »Ich bin der alte Cobb! Cobb Dolley!«
    Phil erzählte ihm kurz, was vorgefallen war. Das Gesicht des Alten wurde so grau wie Beton.
    »Ich habe immer gewusst, dass es eines Tages so weit kommen würden«, jammerte er.
    , »Und was wissen Sie sonst noch?«
    »Nichts, Sir!« Er sah uns flehend an. »So glaube Sie doch einem alten Mann.«
    »Mr. Dolley«, sagte ich begütigend, »wir sind keine Gangster, wir sind G-men. Sie brauchen vor uns keine Angst zu haben. Niemand wird erfahren, was Sie uns erzählen.«
    Sein Vertrauen in die Macht des Gesetzes schien nicht allzu groß zu sein, denn er blieb bei seiner Behauptung, er habe nichts gesehen und nichts gehört.
    Er gab sich nicht einmal die Mühe, den Ausweis, dem ihm Phil vor die Nase hielt, näher in Augenschein zu nehmen.
    »Können Sie uns wenigstens bestätigen, ob die Tote Millicent Tool ist? Kommen Sie mal mit!«
    ***
    Wir zeigten ihm die Leiche.
    »Millicent Tool, ja«, murmelte er leise, als hätte er schon zu viel gesagt.
    Ich versuchte, ihn zum Reden zu bringen. »Sie kannten doch auch ihre Schwester, May Tool?«
    Er nickte.
    »Sie ist auch tot!«
    Er schüttelte entsetzt den Kopf, aber er brachte den Mund nicht auf. Der Ton der Sirene kündigte die Ankunft der Mordkommission an. Ich begrüßte Gordon unseren Arzt.
    Hinter ihm schob Mike Bennet seine zweihundert Pfund zur Tür herein. Ich nahm ihn beiseite.
    »Nehmen Sie sich den Alten mal vor«, riet ich ihm und zeigte auf Dolley. »Er hat Angst aber vielleicht können Sie ihn zum Reden bringen. Erscheint mehr zu wissen als er zugeben will.«
    Mike bedachte den Alten mit einem kurzen Blick und nickte. Als Phil und ich die Wohnung verließen zupfte mich Dolley an meinem Ärmel.
    »Sie sind also wirklich von der Polizei?« Sein zerknittertes Gesicht drückte Zweifel aus.
    Ich hatte die Geduld bereits verloren, aber Phil holte seinen FBI-Stern heraus und ließ ihn in der hohlen Hand blinken.
    Der Alte nestelte in seiner Gesäßtasche, zog eine abgegriffene Brieftasche heraus und entnahm ihr ein Foto. Es zeigte einen dunkelhäutigen Mann zwischen zwei Mädchen in Sommerkleidern.
    »Das ist er!«, brummte er.
    Phil und ich griffen gleichzeitig nach dem Bild. Das eine der beiden Mädchen war Millicent Tool, das andere wahrscheinlich ihre Schwester May. Der Mann in der Mitte, der den Arm um die beiden Mädchen legte, hatte buschige Augenbrauen, die sich über der Nasenwurzel fast berührten. Das Gesicht war kantig und hart.
    »Wer ist der Bursche?«
    »Wenn Darling ein Familienname ist, heißt er so. Manchmal nannten sie ihn auch Honeybaby oder Sugar. Mehr weiß ich nicht, Sir!«
    Ich steckte die Aufnahme in die Tasche und sah Cobb Dolley prüfend an. »Das ist alles?«
    »Wenn er wütend war, sprach er spanisch. Seine Flüche rauschten dann wie der Niagarafall bei Hochwasser.«
    »Und wo finden wir ihn?«
    Weiter hinten im Gang öffnete sich eine Tür und ein Rotschopf streckte den Kopf heraus. Sie lehnte sich an den Türrahmen und zündete sich eine Zigarette an.
    Der tapsige Alte schaute sie an und zuckte die Achseln.
    »Ich bin ein alter Mann, Gentlemen, aber ich betrachte jeden Tag, den ich noch zu leben habe, als ein Geschenk. In meinem Alter plappert man gern ein Wort zu viel - nehmen Sie den alten Cobb nicht so ernst.«
    Er entkorkte die Flasche und ließ einen gehörigen Schluck die faltige Kehle hinunterrinnen. Seine kleinen Äuglein wurden trübe, das listige Dunkeln darin verglomm.
    Die Rothaarige schnippte uns die Asche vor die Füße, als wir an ihr vorbei die Treppe hinuntergingen.
    ***
    Wir quetschen uns in den Jaguar und fuhren zum Hauptquartier. Mr. High erwartete uns. Der Chef hörte sich unseren Bericht aufmerksam an.
    »Eines dürfte sicher sein«, sagte er dann, »diese May Tool schaffte für eine Rauschgiftgang den Stoff heran. Die Schwester wusste davon oder war beteiligt. Sie musste sterben, weil sie zu viel wusste. Wahrscheinlich wurde May auf dem Fughafen erwartet. Als der Bote nicht an die Tasche kam, fuhr er sofort in die Wohnung und schoss die Schwester nieder.«
    »Wahrscheinlich war es derselbe der in den Trümmern nach der Reisetasche suchte«, warf mein Freund ein.
    »Vielleicht! Das Päckchen ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher